Hagen. Phoenix Hagen muss im Liga-Endspurt auf Joel Aminu verzichten. Für Geschäftsführer Seidel bremsen die Liga-Statuten den Nachwuchs aus.
Spielerisch zeigt die Kurve von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen stark nach oben, zehn der letzten 13 Spiele konnte das Team von Trainer Chris Harris gewinnen. „Unser großer Respekt gilt da auch der Mannschaft, die sich toll aus dem Loch zum Beginn der Saison gekämpft hat“, freut sich auch Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel über die Entwicklung des derzeitigen Tabellenachten.
Bedauerlich sind hingegen die Ausfälle. Zuletzt traf es Joel Aminu, der am Dienstag erfolgreich an seiner Meniskusverletzung operiert wurde. „Im besten Fall gehen wir von einer Pause von vier Wochen aus. Das ist aber nur der Mindestfall“, will Seidel noch keine zu genauen Prognosen abgeben, „die überlasse ich lieber den Experten.“ Dafür hebt er aber die positive Entwicklung Aminus in den vergangenen Monaten hervor: „Er war eine unserer Konstanten und hat sich in dieser Saison wirklich gut gemacht. Trotz der Siege in den vergangenen Partien ist das jetzt ein Stimmungsdämpfer für die gesamte Mannschaft.“
Positiver Blick nach vorn
Dennoch sieht der Phoenix-Geschäftsführer positiv in die anstehenden Partien: „Wir haben in der letzten Zeit bewiesen, dass wir jedes Team der Liga schlagen können. Die Mannschaft kann daher auch mit Selbstvertrauen in die Duelle gehen.“
Der zuletzt ohnehin schon nicht allzu große Kader der Feuervögel schrumpft nun noch weiter zusammen. Auch Aminu war schon öfter angeschlagen, sei es mit einem Infekt, oder aber mit Oberschenkelproblemen. Jannik Lodders laboriert weiter mit seiner Fingerverletzung herum und die Doppellizenzinhaber Tobias Wegmann und Jonas Gieseck sind nach langen Ausfällen auch noch nicht wieder fit. Und da die Wechselfrist am 31. Januar endete, kann das Harris-Team, unabhängig von der finanziellen Situation, auch nicht noch Spieler nachverpflichten.
Davon betroffen sind aber nicht nur potenzielle externe Zugänge, sondern auch Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen. Was auch Paul Giese, aktuell beim Partner-Verein BG Hagen aktiv, betrifft.
Doppellizenzen auch betroffen
„Paul haben wir natürlich auf dem Schirm und hätten ihn nun auch gerne mit einer Doppellizenz ausgestattet. Er ist sehr engagiert aufgetreten und man hört nur gutes aus seinem Training und von den Trainern, die mit ihm zusammen arbeiten“, ist Seidel voll des Lobes für den 22-Jährigen.
Umso mehr ärgert es ihn, dass ein nachgezogener Wechsel nicht mehr möglich ist: „Ich sehe darin keinen Wettbewerbsvorteil, wenn Vereine ihren Nachwuchs, der auch schon mittrainiert, noch mit einer Doppellizenz ausstatten dürfen. Viel mehr werden dadurch die jungen Talente benachteiligt, denen so die Chance verwehrt wird, sich beweisen zu können.“ Denn auch aus den Phoenix-Mannschaften in den Nachwuchs-Bundesligen dürfen keine Spieler nachnominiert werden: „Das ist aus meiner Sicht falsch und vielleicht sollte die Liga mal überdenken“, so Seidel.