Herdecke. Die Altherren-Fußballer der TSG Herdecke dominieren seit Jahren die Winterhallenrunde. Aktuell müssen sie aber um die Titelverteidigung bangen.

Die Altherren-Fußballer der TSG Herdecke dominieren seit Jahren die Winterhallenrunde. Viermal in den letzten fünf Spielzeiten stellte man den Meister der Kreisliga A, einmal wurde man Zweiter. Auch aktuell führt die TSG die Tabelle an, kam beim Heimspieltag in der Bleichsteinhalle aber nicht über 4:4-Remis im Spitzenspiel gegen das punktgleiche Team von Blau-Weiß Vorhalle hinaus. Für eine erneute Meisterschaft wird jetzt Schützenhilfe benötigt.

Altherren-Torschützen

Weitere Torschützen, TuS Esborn: Christoph Steinweg, Lars Böringschulte, David Ober. SuS Volmarstein: Matthias Weßel, Augusto Goncalves 2, Markus Pielot, Malte Arnephy. TSG Herdecke II: Dennis Conrad. TSG III: Francesco Bomparola. SG Wengern/Oberwengern: Stephan Strohschnieder 2, Dennis Niggeloh, Sebastian Niestroj 3, Willy Sindayigaya 2, Marco Stepping. FC Herdecke-Ende: Daniel Vögeding 3, Jens Verduin, Yogeswaran Kanagaratnam 2, Mario Börner.

„Man spürt schon die Jahre, doch noch läuft uns keiner davon“, sagt Heiko Thewen, der selbst in der ersten Altherren-Mannschaft der TSG Herdecke auf Torjagd geht. Da er aktuell verletzungsbedingt nicht mitspielen kann, unterstützt er seine Mannschaft von der Seitenlinie aus. Einen richtigen Trainer haben die Herdecker nicht. „Seitdem Rainer Bürger vor drei Jahren aufgehört hat uns zu trainieren, managen wir das selbst. Wir sind alle so erfahren, dass jeder weiß was zu tun ist“, sagt Thewen, der den Job gegen BW Vorhalle übernahm. An Erfahrung mangelt es wirklich nicht. Viele Spieler sind für höherklassige Mannschaften aufgelaufen. Sascha Mitrovic, Mario Kalfic und Thewen schnürten zum Beispiel für den TuS Wengern in der Landesliga die Schuhe. Sascha Dewinski und Sebastian Butz sogar in der Regionalliga für die SG Wattenscheid 09.

Eingeschworene Truppe

Die Altherren der TSG laufen wie eine bestens geölte Maschine. „Wir sind einfach eine eingeschworene Truppe. Das ist neben der Qualität im Kader auch sicher das Grundkonzept für den Erfolg. Wir ziehen alle an einem Strang“, erklärt Thewen. Das bestätigt auch Dieter Nahus, der als Betreuer die gute Seele der Mannschaft ist: „Das Team macht einfach Spaß. Neben dem Sportlichen ist die Truppe für mich auch im Privaten sehr wichtig. Die Jungs haben mich in schweren Zeiten unterstützt.“ Und auch Nahus ist für die Mannschaft ein wichtiger Faktor. Zu jedem Spiel begleitet er sie und regelt Organisatorisches oder feuert einfach nur an. „Dieter ist ein wertvoller Teil der Mannschaft“, betont Thewen.

Zwei Tore erzielt Alexander Heute (Mitte) für die Altherren der TSG Herdecke im Spitzenspiel gegen Blau-Weiß Vorhalle, über ein 4:4 kommen die Herdecker aber nicht hinaus.
Zwei Tore erzielt Alexander Heute (Mitte) für die Altherren der TSG Herdecke im Spitzenspiel gegen Blau-Weiß Vorhalle, über ein 4:4 kommen die Herdecker aber nicht hinaus. © Lutz Nickel

Viele der Herdecker sind nach der Jugend in andere Vereine gegangen und dann zu den Altherren der TSG zurückgekehrt, einige spielen dort schon mehr als 20 Jahre zusammen. Und auch wenn es um Spaß und Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft geht, steht der sportliche Wettstreit im Vordergrund: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Zwar laufen wir keine dreimal die Woche um den See, aber unsere Trainingseinheiten sind auch kein Kasperletheater. Keiner aus dem Team verliert hier gern“, betont Thewen. Viel verloren haben die alten Herren in den vergangenen Jahren wirklich nicht. In 14 Jahren konnten sie zehnmal den Hallentitel in der Kreisliga gewinnen. Ein Höhepunkt war der Sieg bei der Ü40-Westfalenmeisterschaft im vergangenen Jahr. Bis auf den Feldpokal haben die Herdecker alles abgeräumt. Das große Ziel ist die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft auf dem Großfeld.

Unentschieden im Top-Spiel

In der Ü32-Kreisliga A steht die TSG Herdecke vor ihrem letzten Spiel am 28. März gegen den SV Büttenberg auf dem ersten Tabellenplatz. Im Top-Spiel gegen den Tabellenzweiten SG BW Vorhalle mussten sich die arg dezimierten Herdecker allerdings mit einem 4:4 zufriedengeben. Mit einer starken kämpferischen Leistung kamen die Herdecker nach drei Rückständen stets zurück in die Partie. In einem hart umkämpften Spiel sicherte Moritz Meckenstock mit seinem zweiten Treffer - zuvor hatte Alexander Heute ebenfalls zweimal getroffen - kurz vor dem Ende mit einem Gewaltschuss den Punktgewinn. Um in diesem Jahr den Meistertitel zu verteidigen, brauchen die Herdecker allerdings viel Schützenhilfe. Die punktgleichen Vorhaller und der Tabellendritte SC Obersprockhövel haben jeweils ein Spiel weniger absolviert und könnten schon vor dem letzten Spieltag die Herdecker von der Spitze verdrängen. Thewen glaubt nicht mehr an ein Happy-End in dieser Saison: „Das war ein gerechtes Unentschieden. Mehr war nicht drin. Aber die Meisterschaft ist jetzt wohl gelaufen. Dafür hätten wir gewinnen müssen.“

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TuS Esborn steigt aus Kreisliga A ab

Der TuS Esborn besiegelt mit der 3:6-Niederlage gegen den SV Büttenberg den Abstieg aus der Kreisliga A. Mit sieben Niederlagen aus sieben Spielen ist die Liga nicht mehr zu halten. Für den SuS Volmarstein hingegen lief der Spieltag deutlich besser. Mit einem 5:4-Sieg gegen den bisherigen Spitzenreiter SC Obersprockhövel setzen die Volmarsteiner ein Ausrufezeichen und festigten den vierten Platz. In der Kreisliga B verlor der FC Wetter gegen den TuS Ennepetal mit 1:3. Für die Zweitvertretung des TuS Esborn setzte es eine 0:5-Niederlage gegen RW Ennepetal-Rüggeberg. Beide Mannschaften müssen noch um den Klassenerhalt zittern.