Herdecke. Ausgelassene Stimmung herrschte beim „Girls Cup“ der TSG Herdecke. Auch weil die Frauen des Ausrichters es bis ins Finale schafften.

Es war bunt und laut in der Bleichsteinhalle, als am vergangenen Wochenende 35 Mädchen- und Damenmannschaften um den 7. Herdecker „Girls Cup“ spielten. Bestes Wetter draußen und eine ausgelassene Stimmung drinnen sorgten für ein gelungenes Turnier. Auch weil die Damen von Ausrichter TSG Herdecke es bis ins Finale schafften.

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Die gesamte Bleichsteinhalle verwandelte sich an diesem Wochenende in ein Meer aus verschiedensten Fußball-Trikots. Während zwei Teams in zehnminütigen Partien gegeneinander antraten, saßen derweil bis zu acht Frauenmannschaften auf den Tribünen und warteten auf den nächsten Einsatz. Zusätzlich waren zu diesem Zeitpunkt noch viele Mädchen in der Halle, die am Samstagmorgen in der U17-Konkurrenz gegeneinander angetreten waren. Trotz einiger männlicher Fans waren die Frauen und Mädchen deutlich in der Überzahl. Für die Organisatoren der TSG Herdecke ein gutes Zeichen: „Die Frauen stehen im Fußball immer noch weit hinter den Männern. Viele Vereine interessieren sich gar nicht für Mädchen oder Frauen im Fußball. Wir sind froh, dass wir eine tolle Jugendabteilung und viel weiblichen Nachwuchs haben“, erklärt Melanie Westerhoff, die als Trainerin und Organisatorin Verantwortung im Verein übernimmt.

Organisatoren sehr zufrieden

Zusammen mit einem eingeschworenen Team organisiert Melanie Westerhoff den Girls-Cup nun zum siebten Mal. „Die Menschen, die das Turnier mit mir zusammen auf die Beine stellen, machen das bereits seit sieben Jahren zusammen. Wir wissen einfach genau, wer welche Aufgaben übernimmt – deswegen läuft das Ganze auch wie geschmiert. Ohne die Hilfe der vielen Ehrenamtlichen wäre das Turnier niemals so erfolgreich“, so Westerhoff. Und auch dieses Mal waren die Organisatoren wieder sehr zufrieden. Der „Girls Cup“ ist von Jahr zu Jahr gewachsen. In diesem Jahr sind neben den Frauen noch drei Jugend-Altersklassen an den Start gegangen. Angefangen hatte man 2013 mit nur einer Damen-Konkurrenz.

„Das Turnier ist wie immer super gelaufen. Wir sind alle sehr happy mit dem Verlauf“, freut sich Melanie Westerhoff, die auch in der Kreisliga die Damenmannschaft der TSG Herdecke trainiert. Und auch die anderen Vereine wissen den „Girls Cup“ zu schätzen und wollen nächstes Jahr wiederkommen: „Das Turnier ist super organisiert. Der Sport und das ganze Drumherum machen den Mädels einen Riesen-Spaß. Wenn wir nächstes Jahr wieder eine Einladung bekommen, kommen wir gerne wieder,“ sagte Michael Otto – Trainer von TuS Westfalia Wethmar, der mit seiner U-17-Mannschaft letztes Jahr den Pokal gewinnen konnte. Ein zweites so großes Frauen- und Mädchenturnier gibt es im gesamten Umkreis nicht. Darauf sind die Organisatoren besonders stolz. Und auch in Sachen Fairness ist der „Girls-Cup“ eine richtige Marke: „Das Turnier war insgesamt sehr fair. Es gab kein unsportliches Verhalten oder Verletzungen, die durch Fouls entstanden sind“, betont Westerhoff.

Schockmoment am Samstag

Doch einen Schockmoment blieb dem Publikum am Samstag nicht erspart. Eine U17-Spielerin vom SV Höntrop zog sich bei einem missglückten Kopfball eine schwerwiegendere Verletzung zu. Ohne die Einwirkung einer Gegnerin hatte das junge Mädchen eine Nackenprellung erlitten und musste ins Krankenhaus. Das Turnier wurde daraufhin eine halbe Stunde unterbrochen. „Das war wirklich schlimm und unglücklich. Ich habe noch lange mit dem Trainer der Mannschaft kommuniziert, um zu erfahren wie es der Spielerin geht. Sie durfte am Abend das Krankenhaus verlassen und wieder nach Hause“, so Westerhoff, die auf eine schnelle Genesung hofft.

Für eine sportliche Überraschung sorgten die Frauen der TSG-Herdecke. Als Vorrundensieger der Gruppe A, schaffte es die Mannschaft von Melanie Westerhoff bis ins Finale. Erst hier mussten sich die Herdeckerinnen dann dem Bezirksligisten TV Brechten mit 0:3 geschlagen geben. „Glückwunsch an Brechten. Sie haben sehr guten Fußball gespielt und das Turnier zurecht gewonnen. Wir haben vorher nicht damit gerechnet bis ins Finale zu kommen, deswegen sind wir jetzt umso zufriedener“, betonte die glückliche Melanie Westerhoff: „Unsere Torhüterin Kim Schikiera hielt uns mit drei gehaltenen Siebenmetern im Halbfinale im Turnier. Die Mädels können wirklich stolz auf sich sein – wie ich es auch bin.“ Auf die Frage, was sich in Zukunft noch verbessern ließe, antwortet die Herdecker Übungsleiterin: „Wir müssen die Tombola vergrößern. Nach nur drei Stunden waren alle 1000 Preise schon gewonnen. Und natürlich selbst einmal das Turnier gewinnen, das wäre schon toll.“