Hohenlimburg. Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg sorgten in der Hinrunde für Schlagzeilen. Der Sportliche Leiter Alex Filippelli ist im Interview.

Die Handballer der HSG Hohenlimburg haben in der Landesliga-Hinrunde für reichlich Schlagzeilen gesorgt. Obwohl sie auf externe Neuzugänge verzichteten, waren sie die positive Überraschung, hätten trotz unerwartetem Trainerwechsel sogar ernsthafter Titelkonkurrent für Villigst-Ergste werden können, wenn da nicht der organisatorische Patzer (siehe Infobox) gegen Halingen gewesen wären. Wir baten den Sportlichen Leiter Alex Filippelli um eine Bewertung.

Obwohl die HSG unter Verletzungspech litt und manchmal auf den halben Feldspielerkader verzichten musste, hat sie auf dem Parkett nur zwei Spiele verloren, darunter sehr unglücklich in Olpe. Und das in der angeblich besten Landesliga seit vielen Jahren. Wie ist der Erfolg zu erklären?
Alex Filippelli: Die Qualität der Landesliga hat tatsächlich zugenommen, aber wir sind eine sehr junge Mannschaft mit hohem Entwicklungspotenzial. Bestes Beispiel sind die Rückraumspieler Nick Albrecht und Timo Schachulski, um die uns die Konkurrenz sicher beneidet. Unser Kader ist deutlich breiter aufgestellt und in der Tiefe gut besetzt, so dass wir auch Ausfälle verkraften können. Außerdem herrscht eine große Harmonie auf und neben dem Parkett, kämpft jeder für jeden.

Um so erstaunlicher war die Trennung von Faruk Brahimi, den sie aber offenbar gut kompensiert haben ?!
(Der Nachfolger) Ivo Maly hat ja schon während der Sperre von Brahimi viermal das Team gecoacht und alle Spiele gewonnen, von daher war der Wechsel keine so einschneidende Maßnahme. Dass ihm mit dem Sieg über Villigst-Ergste der Einstieg als Chefcoach so perfekt gelungen ist, war natürlich ein Glücksfall. Wir waren drauf und dran, den Aufstiegskampf so richtig spannend zu gestalten. Um so bitterer ist es, dass wir durch einen eigentlich unerklärlichen Fehler beim Ausfüllen des Spielberichtsbogen vermutlich die zwei Punkte gegen Halingen verlieren werden.

Wäre die Verbandsliga ein echtes Thema geworden oder wird es das zumindest in der nächsten Saison?
Unser Fokus liegt darauf, die Spieler individuell zu verbessern und damit automatisch die Mannschaft stärker zu machen. Die Ergebnisse kommen dann ganz von selbst. Wir sind nicht auf den Aufstieg fixiert, werden uns aber auch nicht wehren, Meister zu werden und einen weiteren Anlauf in der Verbandsliga zu machen.

Wie weit sind Sie mit der Kaderplanung für die Saison 2020/2021?
Eigentlich schon so gut wie durch, denn bis auf Philipp Wittke, mit dem das Gespräch noch aussteht, haben alle Akteure zugesagt, bei uns zu bleiben. Das war übrigens noch nie so rasch erledigt wie diesmal, was für die Homogenität der Mannschaft und die Akzeptanz des Trainerteams spricht.

Sind externe Neuzugänge geplant?
Da wir auf allen Positionen doppelt besetzt sind, besteht kein unmittelbarer Bedarf, zumal aus der Reserve Nico Tsolakis und Keeper Daniel Graske eine Chance in der Ersten bekommen sollen. Aber wir sind offen für junge und ehrgeizige Talente, die bei uns den nächsten Schritt machen wollen – egal, ob in der ersten oder zweiten Mannschaft. Die wird in der kommenden Saison von Marc Handwerker trainiert, der nach seinen Stationen in Hemer und Halden-Herbeck zu uns zurückkehrt.