Wengern. Wolfgang Hamann blickt frustriert auf die Hinrunde des SC Wengern in der Kreisliga. Das soll sich auf dem Brasberg ändern.

Die Freude auf Derbys gegen die Stadtrivalen aus Esborn und Volmarstein, aber auch auf die Ruhrtalderbys gegen Ende und Herdecke, war vor dieser Saison groß. Denn nach der eher trostlosen Spielzeit 2018/19 in der Hagener Gruppe, aus der es wegen des Rückzugs des FC Kurdistan und Fortuna II keinen Absteiger mehr gab, wurde der SC Wengern in die Ennepe-Gruppe A2 eingeteilt. Mit Wolfgang Hamann wurde vor der Saison ein neuer Trainer präsentiert, und nach dem überraschenden Gewinn der Ruhrtalmeisterschaft durch ein 2:1 im Finale gegen den FC Wetter hatten viele der heimischen Fußballer und Zuschauer den SC sogar mit in den Kreis der Geheimfavoriten im Kampf um den Titel aufgenommen.

Sieg im ersten Saisonspiel

Doch diese Erwartungen konnte der SC Wengern nicht erfüllen. „Das ist natürlich alles sehr enttäuschend für das gesamte Umfeld des Vereins“, blickt Trainer Hamann auf die Hinrunde zurück. Das erste Saisonspiel wurde gegen das mittlerweile abgeschlagene Schlusslicht SC Berchum/Garenfeld III auf dem Brasberg zwar noch mit 4:2 gewonnen, danach folgten aber bereits das 0:3 beim Aufsteiger BW Voerde II sowie vier weitere Niederlagen gegen Teams vom FSV Gevelsberg II, SW Silschede, Ennepetal-Rüggeberg und Ararat Gevelsberg, die sich nach Abschluss der Hinrunde mittlerweile zwischen Platz fünf und vierzehn eingereiht haben.

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Nach dem 1:3 daheim gegen den Tabellenführer FC Herdecke-Ende gab es erst auswärts in Linderhausen wieder einen Punkt zu bejubeln. Dank des Treffers von Timo Giese in der Schlussminute endete das Spiel am 3. Oktober dort mit 2:2. Drei Tage später überraschte die Mannschaft von Wolfgang Hamann den TuS Esborn und gewann auf dem Böllberg verdient und deutlich mit 4:0. Danach setzte es erneut drei Niederlagen, allerdings gegen die beiden Sprockhöveler Reserveteams des SCO (0:4) und der TSG (1:4) sowie bei der knappen 1:2-Derbyniederlage beim Nachholspiel in Volmarstein.

Einsatz und Leidenschaft fehlen

Drei Tore reichten danach im Heimspiel gegen Rüggeberg trotz dreimaliger Führung nur zu einem Remis. In dem Spiel konnte SC-Torjäger Tim Malik nach langer Verletzungspause endlich wieder mitwirken, und der zeichnete prompt für das zwischenzeitliche 3:2 verantwortlich. Eine Woche später stand es nach gut einer Stunde in Hasslinghausen erneut 3:3, letztendlich kassierte SC-Keeper Alexander Bürger aber noch zwei Gegentore zum 3:5 Endstand. Eine Woche später setzte der SC durch das 1:0 gegen den Tabellenzweiten TuS Ennepetal II ein dickes Ausrufezeichen.

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Doch nach der verdienten 1:4-Niederlage am Herdecker Bleichstein war die Euphorie schnell wieder verflogen. Durch den knappen, aber nicht unverdienten 3:2-Auswärtssieg beim Schlusslicht in Garenfeld und dem folgenden 1:1 im Nachholspiel gegen Linderhausen konnte sich der SC letztendlich doch noch etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen, weil Konkurrent BW Voerde II zuletzt acht Spiele in Serie verlor.

„Normalerweise stelle ich mich immer vor meine Mannschaft, was allerdings einige Spieler bezüglich Trainingsbeteiligung, Einsatz und Leidenschaft abgeliefert haben, grenzt schon an Frechheit. Deshalb stecken wir zu Recht auch mitten im Abstiegskampf“, so der engagierte Trainer. „Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass endlich einmal alle an einem Strang ziehen und nicht nur acht Spieler. Egoismus und Faulheit gehören nicht zum Sport, sondern dass man mit Herz und Stolz zu unserem Verein steht“, findet Hamann deutliche Worte. „So wie es bisher gelaufen ist, macht es Uwe (Klöwer) und mir natürlich absolut keinen Spaß.“