Hagen. Das wird knifflig für Phoenix Hagen: So richtige Stärken haben die Rostock Seawolves nicht, so richtige Schwächen aber auch nicht.

500 Kilometer quer durch die Republik geht es für Phoenix Hagen am Wochenende – und am Ende warten hungrige Seewölfe auf das Team von Trainer Chris Harris. Es gibt deutlich einfachere Auswärtsspiele, doch bei der aktuellen Form der Hagener kommt ein Gegner wie Rostock gerade richtig. Denn Phoenix möchte den eigenen Aufwärtstrend an der Ostsee auf die Probe stellen und sich gegen das starke und sehr eingespielte Rostocker Team beweisen.

Es überrascht nicht sonderlich, dass Chris Harris großen Respekt für den nächsten Gegner zeigt, das gebührt dem fairen Umgang unter Sportlern. Doch der Respekt, den er den Rostockern entgegenbringt, ist schon etwas besonderes. „Das ist ein sehr abgezockter Gegner“, sagt der Phoenix-Coach vor dem Auswärtsspiel in Ostdeutschland.

Mit Hicks ist Rostock besser

Die „Seawolves“ haben dabei eine bisher sehr zweigeteilte Spielzeit hinter sich, denn erst mit der Rückkehr von Spielmacher Tony Hicks, der nach einer Verletzung zu Saisonbeginn wieder dabei ist, zeigt die Leistungskurve der Rostocker eindeutig nach oben. Vier Siege aus den vergangenen sechs Spielen, darunter der starke Auftritt samt Sieg gegen die Eisbären Bremerhaven. „Das war ihre bisher beste Saisonleistung, da haben sie mit unglaublichem Einsatz gespielt“, berichtet Harris vom Scouting.

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Der Trainer der Feuervögel tut sich etwas schwer, wenn es um die Stärken der Rostocker geht, was angesichts der Spielweise des kommenden Hagener Gegners auch sehr schwierig ist. Die Seawolves verfügen über gute individuelle Qualität und haben zudem ein gutes Gespür für die richtige Handlung in bestimmten Situationen. Mal wird das Spiel schnell gemacht, mal wird das Spiel verschleppt – die Rostocker verstehen, wann sie wie auf ein Spiel zu reagieren haben. „Sie versuchen immer wieder, den Rhythmus des Gegners zu brechen, da kannst du dich nur schwer drauf einstellen“, weiß Chris Harris.

Erfahrungen, die der Phoenix-Trainer in dieser Saison zwar noch nicht bei einem Ligaspiel beobachten durfte, dafür aber beim Finale des Noma-Cups in Iserlohn während der Saisonvorbereitung. Damals verloren die Hagener letztendlich mit zwölf Punkten Differenz, unter anderem legte der Rostocker Center Kalidou Diouf ein sattes Double-Double aus Punkten und Rebounds auf. Er profitiert von Harris viel von seinen Nebenleuten, weiß seine Freiräume und die gezielten Anspiele in Ringnähe aber gut zu verwerten.

Phoenix will den Rhythmus halten

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Der Fokus der Hagener gilt aber eigentlich den einzelnen Spielern des Gegners, viel mehr fordert Harris das zuletzt durch drei Siege in Serie gewonnene Selbstvertrauen auch am Sonntag auf dem Feld zu zeigen. „Wir müssen vor allen Dingen versuchen, uns von Rostock nicht von unserem Spiel wegbringen zu lassen“, sagt der Übungsleiter. Und das bestand zuletzt aus Dreiern – beim Sieg gegen Schwenningen nahm sich Phoenix insgesamt 30 Versuche von jenseits des Perimeters, bei den Zweipunktversuchen waren es letztendlich 29. Da 15 dieser 30 Versuche ihren Weg durch die Reuse fanden, bleibt abzuwarten ob die Hagener es wieder über den Dreier versuchen.

In Rostock wäre ein sicherer Dreier jedenfalls von Vorteil, gerade um Donte Nicholas vor verschiedene Aufgaben zu stellen. „Er ist eine defensive Granate und ein riesiger Störfaktor für die Offensive des Gegners“, findet Harris anerkennende Worte für den US-Guard der Rostocker. Sollte Phoenix wieder so stark von draußen treffen wie zuletzt, muss der bissige Verteidiger mehr laufen.