Wetter. Das Traditionsturnier der Tischtennisspieler des SV Wetter findet in diesem Jahr zum 59. Mal statt. Frank Melerra erklärt die Entwicklung.
Die Tischtennisspieler des SV Wetter gehen in ihre 59. Auflage des Pokals der Stadt Wetter. Das Tischtennis-Turnier findet seit Jahrzehnten zwischen den Feiertagen statt und zieht in der Regel Spieler aus der ganzen Region ins Sportzentrum Oberwengern. Im vergangenen Jahr waren die Veranstalter vom SV jedoch unzufrieden mit der Beteiligung am Turnier. Die Teilnehmerzahlen sind seit Jahren rückläufig. SV-Vorsitzender Frank Melerra erklärt im Gespräch, wie die Traditionsveranstaltung gerettet werden soll.
Herr Melerra, nach der enttäuschenden Resonanz bei der letzten Ausgabe ihres Traditionsturniers: Wie kam es zur Entscheidung, das Turnier noch einmal auszurichten?
Frank Melerra: Das hat vor allem mit der Tradition zu tun. Im nächsten Jahr feiern wir mit der 60. Auflage unser Jubiläum, das wollen wir auf jeden Fall noch erleben. In den vergangenen Jahren haben zu viele Vereinsmitglieder und Verantwortliche Arbeit in dieses schöne Turnier gesteckt, um jetzt einfach aufzugeben und diesen Wettkampf nicht mehr auszurichten. Das wäre wirklich zu schade. Wir wollen daher um die Veranstaltung kämpfen und haben dafür einige Kleinigkeiten geändert.
Welche Änderungen werden vorgenommen?
In diesem Jahr haben wir die Leistungsklasse E sowie die Doppelkonkurrenz mit ins Programm genommen. Zum Verständnis: Die Klasse E ist für Spieler gedacht, die gerade erst mit dem Tischtennis angefangen haben, ältere Spieler, die nicht mehr so fit auf den Beinen sind oder Leute, die nach vielen Jahren den Tischtennisschläger das erste Mal wieder in der Hand haben. In den vergangenen Auflagen haben wir absehen können, dass vor allem die Leistungsklassen-Spieler aus der A- und B-Konkurrenz unserer Veranstaltung vermehrt fern geblieben sind. Wir wollen im Breitensport ansetzen und die Hobbyspieler wieder vermehrt mit unserer Veranstaltung ansprechen. Wieder gezielt den Breitensport anzusprechen, das hat in den vergangenen Jahren auch bei vergleichbaren Veranstaltungen im Umkreis funktioniert, deshalb wollen wir ebenfalls versuchen, diesen Weg zu gehen und die Attraktivität zu erhöhen.
Sie haben sich mit Sicherheit über die Gründe für die enttäuschende Auflage im letzten Jahr unterhalten. Warum lief es dort so schlecht?
Zum einen muss man ganz klar sagen, dass die gesellschaftliche Entwicklung nicht mehr dahin geht, sich die Zeit zu nehmen, zwischen den Feiertagen an einem Tischtennisturnier teilzunehmen. Darüber hinaus haben wir den Fehler gemacht, in den Leistungsklassen mit Celluloid-Bällen, statt mit Plastik-Bällen, zu spielen. Da haben viele Spieler vermutlich für sich beschlossen, diese Umstellung nicht mehr in Kauf zu nehmen. Auf anderen Turnieren und in den Mannschaftswettbewerben wird immer mit Plastik-Bällen gespielt, daher wollten einige Akteure wahrscheinlich die Umstellung nicht machen. Das haben wir wieder geändert. In diesem Jahr spielen wir wieder mit Plastik-Bällen.
Sie sprechen die Gesamtentwicklung an. Wie lief es in diesem Jahr für ihren Verein?
Wir haben einen großen Zuwachs an Jugend- aber auch an Seniorenspielern in unserem Verein. In der Jugendabteilung leisten Samuel und Manuel Scheliga super Arbeit mit ihren Trainingseinheiten. Die Kinder werden dort spielerisch an das Tischtennis herangeführt, das erfährt derzeit eine super Resonanz. Bei unserer Weihnachtsfeier waren 25 Kinder im Grundschulalter vor Ort. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir schon einmal in den letzten Jahren so viele Kinder zur Weihnachtsfeier da hatten. Das läuft wirklich sehr positiv, damit sind wir mehr als zufrieden. Und auch bei den Senioren läuft es gut. Wir haben ein paar Leute vom TuS Wengern dazu bekommen. Die Spieler haben sich in unseren Verein auch super integriert und wurden herzlich aufgenommen. Das läuft also auch hervorragend. Insgesamt haben wir als Verein ein tolles Jahr hinter uns.
Ihr Turnier läuft über vier Tage. Wie sehr sind da Ihre Mitglieder in der Pflicht, mit anzupacken?
Da muss sich jeder mit einbringen, das ist klar! Über die gesamten vier Tage sind durchgehend mindestens zehn Leute beschäftigt, um am Grill zu stehen, Getränke zu verkaufen oder die Turnierorganisation zu leisten. Dazu kommt natürlich noch der ganze Aufwand um den Auf- und Abbau. Wir müssen unsere ganzen Tischtennisplatten aus unserer Halle an der Steinstraße nach Oberwengern befördern. Dabei hilft uns zum Glück die Spedition Thönniges, die mit einem LKW die Platten von A nach B befördert und nach dem Turnier wieder zurück. Da sind wir mit der Hälfte unserer Mitglieder dabei, alle packen ordentlich mit an. Ohne diese Unterstützung könnte man eine solche Veranstaltung auch gar nicht auf die Beine stellen.
Wie laufen die Anmeldungen in diesem Jahr? Gibt es schon einen Überblick über die Anmeldezahlen?
Klar, wir haben schon einige Anmeldungen, aber so richtig geht es erst ab Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen los mit den Anmeldungen. Da kommen die Leute dann erfahrungsgemäß erst auf die Idee, sich für das Turnier anzumelden. Wir bleiben optimistisch.