Breckerfeld. Erst 15 Jahre alt, schon das 11. Jahr auf dem Motorrad: Leon Sievert aus Breckerfeld liefert mit drei Meistertiteln seine beste Saison ab.

Er ist erst 15, doch er geht bereits in seine zwölfte Motocross-Saison. Leon Sievert aus Breckerfeld fuhr schon Motorrad, kurz nachdem er richtig laufen konnte. Sein elftes Jahr in der Szene war auch sein erfolgreichstes, die Bilanz ist beeindruckend: Drei Meistertitel, ein dritter und ein vierter Platz in den verschiedenen Rennserien sprangen für den Sekundarschüler in seiner ersten Saison in der 125er-Klasse heraus. „So viel wie in diesem Jahr hat er noch nie eingefahren“, sagt Vater Michael Sievert.

Erster Titel mit acht

Seinen ersten Motocross-Titel fuhr der heute 15-jährige Leon Sievert bereits im Jahr 2012 als Achtjähriger ein, als er in der 50-ccm-Klasse Meister im ADAC Nordrhein Cup wurde. 2014 triumphierte er erstmals im ADAC Westfalen Cup und wurde NRW-Vize-Jugendmeister. In den Jahren 2016 und 2017 hat der junge Hansestädter die NRW-Landesmeisterschaft jeweils gewonnen, jetzt in der 85er-Klasse. Auch das ADAC-Westfalen-Championat holte Sievert in diesen Jahren jeweils, dazu Platz zwei in Verdun.

Zum Saisonende tauscht Leon Sievert den Renn-Overall gegen den schicken Anzug mit Krawatte - und das gleich mehrfach. Die Ehrungen für eine ganz starke Saison stehen an, samstags bei der Essen Motor Show, tags darauf im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle beim ADAC. „So schön fliegt keiner“, wird der 15-jährige Motocross-Fahrer etwa in Dortmund angekündigt, wo er den Preis als „ADAC Westfalen Junior Meister“ entgegennimmt. In Essen gab es den Pokal für den Sieg in der Klasse „MSJ Nordrhein-Westfalen Motorrad“, die Ehrung für die Meisterschaft im „ADAC Nordrhein-Cup LK2“ gab es schon Anfang November. Und Leon Siewert räumte ein: „Die Saison 2019 lief viel erfolgreicher als zuvor gedacht. Da es sich um meine erste vollständige Saison mit der 125er handelte, waren die Ziele eigentlich nicht ganz so hoch gesteckt.“

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Zumal das Jahr mit einem Rückschlag begann. Beim ersten Rennen im niederländischen Mill überschlug sich der Breckerfelder an einem Sprung mehrfach und brach sich die Schulter an. „Zum Glück hatte ich nur zwei Wochen Pause“, blickt Leon Sievert zurück. Doch auch der erste Lauf des MX-Cup in Lichtenvoorde - ebenfalls in den Niederlanden - begann nicht nach Plan. „Startcrash in der ersten Kurve“, sagt der 15-Jährige: „Doch von Platz 39 aus konnte ich noch bis auf eins vorfahren.“ Und legte den Grundstein für den Sieg bei den NRW-Meisterschaften.

Mit acht Jahren gewann Leon Sievert (Mitte) seinen ersten Motocross-Titel.
Mit acht Jahren gewann Leon Sievert (Mitte) seinen ersten Motocross-Titel. © WP | WP-BILD,

„Hier hatte ich gedacht, das war das Rennen des Jahres 2019“, sagt Leon Sievert, es folgten aber weitere Höhepunkte. Nicht nur in den Meisterschaftsserien, erneut startete der Breckerfelder auch in Frankreich bei den „MX Master Kids” in Verdun mit Konkurrenz aus der gesamten Motocross-Welt. Freies und Zeittraining liefen aus seiner Sicht ebenso überraschend gut wie die drei Vorläufe. „So habe ich mir eine Minimalchance für das Finale erhofft“, sagt Sievert, der sich nach gutem Start auch direkt an der Spitze behaupten konnte. „Doch bei einem Zweikampf mit einem Fahrerkollegen aus Frankreich kam ich zu Fall“, berichtet er, „ich fiel bis auf den 37 Platz zurück, da die Bergung meines Motorrades etwa zweieinhalb Minuten dauerte.“ So konnte er das Rennen nur auf Platz 21 beenden.

Vierter bei Bundesendlauf

Auf dem Bielsteiner Waldkurs bestritt Leon Sievert zudem auch sein erstes Rennen mit einer 250er-Zweitakter, direkt in der zweithöchsten Kasse bei den „ADAC MX-Masters“ im Youngsters-Cup. „Wie erwartet war die Reise für mich nach dem Last Chance Race zu Ende“, sagt der 15-Jährige, „mit dem 16. Platz konnte ich hier sehr gut leben.“ Noch weiter nach vorn fuhr der junge Breckerfelder beim Bundesjugend-Endlauf mit der 125er in Tensfeld. Etwa Platz zehn hatte sich Sievert vorgenommen, da er als einer der jüngsten Fahrer antrat. Und es lief zunächst nicht nach Wunsch,im Zeittraining mit Platz 22 fand er keinen Rhythmus. Am Rennsonntag lief es dann, er fuhr auf Platz vier vor. „Das war meine bisher erfolgreichste Saison“, ist Leon Sievert überzeugt. Und im nächsten Jahr soll es für den Teenager mit der Startnummer 281 - nach seinem Geburtsdatum 28. Januar - noch höher hinaus gehen. Dann in der höchsten Leistungsklasse der Nordrhein-Klasse und regelmäßig mit der 250-ccm-Maschine