Der 103:70-Sieg von Phoenix Hagen gegen Kirchheim, so erleichternd er war, darf nur ein Anfang gewesen sein.

Das war wirklich allerhöchste Zeit. Mehr als elf Monate ohne Heimsieg sind für den leidgeprüften Basketball-Fan schon an sich schlimm genug, verbunden mit der schwierigen Tabellensituation war ein Erfolg gegen Kirchheim für Phoenix Hagen quasi alternativlos. Nicht auszudenken, wenn der Zweitligist mit der 13. Heimpleite in die Spielpause gegangen wäre. Die Rufe nach einem Trainerwechsel, dem marktüblichen Szenario in solch verfahrener Situation, wären für die Klubführung möglicherweise unüberhörbar geworden.

So aber kann Chefcoach Chris Harris zunächst in etwas mehr Ruhe weiterarbeiten. Wobei schon der Blick auf die Tabelle verrät, dass die Hagener - zur Erleichterung des kompletten Umfelds - zwar einen durchaus beeindruckenden Sieg gefeiert haben. Mehr aber auch nicht. Um sich aus der Abstiegszone, in die Phoenix nach eigenem Selbstverständnis nicht hineingehört, tatsächlich zu lösen, muss das Schlusslicht diese Leistung und diese Einstellung nun konstant abrufen. Und beweisen, dass man mit einem gut eingeschlagenen US-Neuzugang Jon Octeus auch die Nervenstärke zurückgewinnt, enge Spiele zu gewinnen. Das werden nämlich in einer brutal ausgeglichen besetzten ProA die meisten Partien sein.

Dass die Kirchheim-Partie tatsächlich eine Trendwende einleitet, dazu bedarf es weiter harter Arbeit. Dass das Phoenix-Team trotz des spielfreien Wochenendes nur einen Tag nach dem ersten Heimsieg pausiert hat und bereits am Montag das Training wieder aufnimmt, ist ein Indiz, dass es das begriffen hat.