Hagen. 32 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen kämpften auf Emst zehn Stunden lang um einen begehrten Cup.
Schweden. Schweiz. Estland. Deutschland. Wenn diese vier Länder gegeneinander spielen, dann meistens im Rahmen von Europameisterschaften. Zwar hat die Tischeishockey-EM nicht in Hagen stattgefunden, europäisches Top-Niveau war dennoch vorhanden. Der Hagener Verein Kältestarre 83 e.V. um die Organisatoren Thony und Linus Restel veranstaltete den mittlerweile 8. Sauerland-Cup auf Emst, bei dem neben fünf deutschen Meistern auch Spieler aus Schweden, Estland und der Schweiz vertreten waren. Insgesamt 32 Teilnehmer kämpften zehn Stunden lang um den begehrten Cup.
Turniermodus
Dabei wird Eishockey auf einen kleinen Tisch übertragen. Mit insgesamt zwölf Spielfiguren, die jeweils durch eine eigene Stange gesteuert werden können, gilt es in der vorgegebenen Zeit, mehr Tore zu erzielen als der Gegner. „Die Konzentrationsfähigkeit, Fingerfertigkeit und Koordination sind bei diesem schnellen Sport entscheidend. Außerdem muss man versuchen, den Gegner und sein Spiel zu lesen. Um sich darauf entsprechend einzustellen “, erklärt der amtierende Deutsche Meister Linus Restel. Beim Sauerland-Cup hatten die Spieler fünf Minuten Zeit, um ihren Gegner zu besiegen. Ab dem Achtelfinale brauchten die Teilnehmer in einer Serie vier Siege zum Weiterkommen.
Hagener erfolgreich
Linus Restel, der mit Vater Thony als einziger Hagener an den Start ging, führt die Deutsche Rangliste an und war daher als Mitfavorit auf den Titel in das Turnier gestartet. Nach einer erfolgreichen Vorrunde musste er sich im Achtelfinale gegen den siebenmaligen Deutschen Meister Joachim Klang behaupten. Gegen den deutschen Rekordmeister gewann er jedoch souverän in vier Partien. „Ich hatte einen guten Tag und es hat sehr viel funktioniert“, so der 18-Jährige.
Nach einem ebenfalls überraschend klaren Sieg gegen den Schweden Richard Pedersen kam es zum Duell mit dem Freiburger Valentin Dietze. Der 19-Jährige steht hinter Restel auf Platz zwei der Deutschen Rangliste. „Ich wusste, dass ich gegen ihn gefordert werde. Er ist mein ewiger Dauerrivale“, sagte Restel eine spannende Begegnung voraus. Und so war es dann auch. Erst im entscheidenden siebten Spiel bezwang Dietz den Hagener. Im Finale schlug dieser dann Emil Larsson, der auf Platz 110 der Weltrangliste steht und somit als Top-Favorit nur Zweiter wurde. „Am Ende haben Kleinigkeiten das Turnier entschieden. Ich bin froh, heute das bessere Ende für mich gehabt zu haben“, freute sich der Freiburger.
„Das war das stärkste Teilnehmerfeld in einem Ranglisten-Turnier seit über zehn Jahren. Es ist alles so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das positive Feedback bestätigt uns das“, ist Thony Restel zufrieden. So soll das Turnier auch im November im nächsten Jahr wieder stattfinden. „Das Turnier ist fester Bestandteil der jährlich insgesamt sechs großen Turniere in Deutschland“, macht er deutlich. Sohn Linus hat bereits mit dem Turnier abgeschlossen und will sich auf die kommenden Aufgaben fokussieren. „Ich bin aufgrund der hohen Leistungsdichte mit meinem dritten Platz zufrieden. Jetzt gilt es aber, den Fokus auf die Deutsche Meisterschaft im Februar in Frankfurt zu legen, wo ich unbedingt meinen Titel verteidigen will“. Hauptkonkurrent dürfte dann wohl wieder Valentin Dietz sein. So ist das eben bei Dauerrivalen.
Verbindung nach Schweden
Thony Restel hat als gebürtiger Schwede die Sportart nach Deutschland gebracht und die Leidenschaft an seinen Sohn vererbt. Dadurch hat die Familie auch viele Verbindungen ins Heimatland und konnte so schwedische Hochkaräter nach Emst lotsen.