Wenn es sportlich schlecht läuft, wird vieles hinterfragt. Bei elf Heimniederlagen in Serie und dem Sturz auf einen Abstiegsplatz läuft es ohne Frage ausgesprochen schlecht, bei den ProA-Basketballern von Phoenix Hagen nahm die Unzufriedenheit der Fans in den letzten Wochen proportional mit jeder Pleite am Ischeland zu. Und führte bei Fan-Talks, in den Internet-Foren und sozialen Medien zu reichlich Kritik und zu Rücktrittsforderungen in Richtung Spielern, Trainer oder Geschäftsführer. Beim Blick auf die Tabelle und die Ziele des Klubs völlig nachvollziehbar.
Zugleich wurde Phoenix wiederholt auch mangelnde Transparenz vorgeworfen, was nun wiederum erstaunt. Denn kaum ein Zweitligist kommuniziert seine Zahlen, die finanzielle und sportliche Entwicklung und die Gründe für Entscheidungen aktuell so offen wie der am von zwei Insolvenzen gebeutelten Standort Hagen. Wenn man etwa den nächsten Gegner Eisbären Bremerhaven und dessen monatelanges Sommertheater nach dem Erstliga-Abstieg sieht, besteht da doch ein himmelweiter Unterschied.
Und zusätzlich zum Fan-Talk nach dem letzten Spiel bot Phoenix nun den ersten „Courtside-Talk“ an, bei dem diesmal Geschäftsführer Patrick Seidel zu Kritik und Fragen der Anhänger ausführlich Stellung nahm. Etwa 70 Phoenix-Fans nahmen die Gelegenheit auch wahr, mit kritischen, aber sachlichen Nachfragen zu Kaderzusammensetzung, wirtschaftlicher Entwicklung oder Perspektiven wurde Seidel konfrontiert. Diejenigen aber, die in Internet-Foren gleich wieder das nächste Phoenix-Aus prophezeien und alles in Bausch und Bogen verdammen, hatten es offenbar nicht ins „Crocodile“ geschafft. Und eine erstklassige Gelegenheit, ihren Vorwurf der Intransparenz zu überprüfen, verpasst. . .