Hohenlimburg. Fußball spielen die Brüder Vincenzo und Antonio Porrello schon lange, bei Hohenlimburg 10 tun sie das erstmals gemeinsam. Und das erfolgreich.

Seite an Seite spielen die beiden Porrello-Brüder Vincenzo (25 Jahre) und Antonio (21) seit zwei Jahren beim Fußball-Westfalenligisten SV Hohenlimburg 1910. Der jüngere beackert meistens den linken Flügel, der ältere ist im Sturmzentrum stets auf Torejagd. Gemeinsam haben sie großen Anteil am hervorragenden Saisonstart der Zehner, denn momentan steht das Team von Coach Michael Erzen auf dem dritten Tabellenplatz.

Drei von zehn Toren

Mit drei Treffern ist Vincenzo Porrello der bislang erfolgreichste Torschütze von Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10, insgesamt weisen die Zehner bisher 10:6 auf.

Am Sonntag um 15 Uhr tritt der aktuelle Tabellendritte beim Achten DJK TuS Hordel in der Hordeler Heide an

Aufgewachsen sind die beiden Porrello-Brüder im Stadtteil Eckesey, dort sind sie auch zur Schule gegangen. Nach Schulschluss blieb dem älteren Vincenzo keine andere Wahl, als seinen jüngeren Bruder mit auf den Bolzplatz zu nehmen. „Bei uns war das der Herdecker Gummiplatz, da habe ich das Fußballspielen gelernt, denn ich war da nur mit Freunden meines Bruders, die alle vier bis fünf Jahre älter waren als ich“, schildert Antonio. „Toni war immer der kleinste, aber er konnte sich schon damals gut gegen ältere durchsetzen. Mit seiner Technik hat er den einen oder anderen Kollegen von mir schwindelig gespielt“, schildert der ältere Vincenzo. „Die großen haben damals nie Rücksicht auf mich genommen“, so Antonio.

Obenauf mit den Zehnern: Antonio Porrello.
Obenauf mit den Zehnern: Antonio Porrello. © Michael Kleinrensing

Die Vereinskarriere der beiden begann beim SSV Hagen. Vincenzo spielte mit sieben Jahren das erste Mal vor, Antonio fast gleichzeitig mit drei Jahren bei den Minikickern. Aber die beiden hielt es nicht sehr lange am Ischeland. Vincenzo wechselte nach der C-Jugend zu Eintracht Dortmund und ein Jahr darauf zur SG Wattenscheid 09, mit der er in der U17-Bundesliga spielte. Danach ging es in der U19-Bundesliga beim Wuppertaler SV weiter. Im Seniorenbereich startete er in der Oberliga bei der TSG Sprockhövel und landete nach der Zwischenstation FC Wetter dann 2016 bei den Zehnern. Der jüngere Toni Porrello wechselte nach der D-Jugend zum Hombrucher SV, mit dem er später in der A-Jugend-Westfalenliga spielte.

Da zwischen den beiden Brüdern vier Jahre Altersunterschied liegen, „war es für uns immer unmöglich, mal zusammen zu spielen“, erklärt Vincenzo. Das sollte sich im Jahr 2017 ändern. Nach dem letzten A-Jugend-Jahr lotste Vincenzo seinen Bruder an die Lenne. „Als ich nach Hohenlimburg gewechselt bin, ging ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung, denn ich durfte endlich mit meinem Bruder zusammen in einer Mannschaft spielen. Das war auch ein wesentlicher Faktor, warum ich nach Hohenlimburg kam“, erzählt Toni Porrello. „Ich habe ihn nach Hohenlimburg geholt, weil ich wusste, was er für fußballerische Qualitäten besitzt“, fügt Vincenzo hinzu.

Familie zu einem Sportplatz

Auf Torjagd: Vincenzo Porrello.
Auf Torjagd: Vincenzo Porrello. © Lutz Risse

Ob es momentan Wechselgedanken gibt? „Also für mich persönlich gab es schon Wechselgedanken, aber da ich so glücklich in Hohenlimburg bin und die Atmosphäre zu 100 Prozent stimmt, bin ich immer wieder geblieben“, sagt Vincenzo. Für Antonio gäbe es aktuell nur einen Grund, zu wechseln: „Falls ich den Verein verlassen sollte, dann nur, um mal höherklassig zu spielen. Denn schließlich bin ich noch jung und habe noch viel vor mir“, schmunzelt er. Ob die beiden sich vorstellen können, irgendwann wieder getrennt zu spielen? „Natürlich würden wir ohne den anderen spielen können, das haben wir die ganzen Jahre zuvor auch getan. Es wäre nur schade für unsere Familie, da sie jetzt immer nur zu einem Sportplatz fahren müssen“, so Vincenzo Porrello.