Wetter. Nach vier Spieltagen steht der FC Wetter im Tabellenkeller der Bezirksliga. Im Interview erklärt Coach Salkanovic, wie es weiter gehen soll.
Außenstehende könnten vermuten, als Landesliga-Absteiger müsste man in der Fußball-Bezirksliga mit der Ambition in die Saison gehen, um den Aufstieg mitzuspielen. Anders sieht das beim FC Wetter aus: Der Verein vom Harkortberg schlägt nach Jahren der hohen personellen Fluktuation in der ersten Mannschaft neue Wege ein. Das oberste Ziel auf dem Harkortberg lautet nun, eine eingeschworene Truppe auf dem Platz zu sehen. Wie die Entwicklung nach dem Saisonstart voranschreitet, erklärt uns Trainer Semin Salkanovic im Interview:
Herr Salkanovic, ein Punkt aus den ersten vier Saisonspielen. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach dem holprigen Start?
Auch, wenn es die bisherige Punktausbeute nicht vermuten lässt, ist die Stimmung im Team sehr gut. Die Jungs haben das, was wir ihnen schon vor dem Saisonstart gesagt haben, sehr gut angenommen und vertrauen darauf. Wir haben gesagt, dass wir vier bis fünf Wochen brauchen werden, bis wir auf dem Leistungsstand sind, den wir uns vorstellen, um konkurrenzfähig zu sein – und genau das tritt mittlerweile ein. Was wir trainieren wird immer besser in die Spiele übertragen. Die Laufwege stimmen immer besser, die Abstimmung untereinander ist eine ganz andere. Die Mannschaft lässt sich da in ihrer Entwicklung nicht aus der Ruhe bringen und wächst immer weiter zusammen.
Vor der Saison haben Sie ihre Ziele klar formuliert: Eine eingeschworene Mannschaft zu formen. Wie weit stehen Sie in der Entwicklung?
Wir sind mit der bisherigen Entwicklung, was den Mannschaftsgeist, aber auch unser Spiel anbetrifft, mehr als zufrieden. Wir haben Spieler aus ganz verschiedenen Nationen bei uns im Kader. Das reicht von Iraker über Syrer bis hin zu halb-Amerikaner. Es ist schön zu sehen, mit welchem Respekt die Jungs miteinander umgehen und wie sich die Mannschaft immer weiter zusammenfindet. Wir haben den Fokus bei der Zusammenstellung der Mannschaft ganz bewusst darauf gelegt, dass wir Charakterspieler im Team haben, die füreinander kämpfen. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass wir ursprünglich dachten, es würde länger dauern, bis sich die Jungs zusammenfinden. Dass es so schnell geht, damit hätten wir nicht gerechnet.
Welche Charaktere sind, wenn es um den Teamgeist geht, für ihre Mannschaft am wichtigsten?
Da ist ganz klar unser Kapitän Maik Wiggershaus zu nennen, der mit Mentalität und Einsatzbereitschaft voran geht. Gleiches gilt für Aboubakar Fofana. Ihn nennen wir in der Mannschaft nur noch ‘Krieger’, weil er sich mit vollem Körpereinsatz in jeden Zweikampf wirft und alles für den Erfolg des Teams gibt. Darüber hinaus hat auch Ilyas Kurnaz in der Mannschaft einen hohen Stellenwert aufgrund seiner hohen Qualität. Er übernimmt auch Verantwortung neben dem Platz und ist für die Mannschaftskasse verantwortlich. Insgesamt ist es wichtig, drei bis vier prominente Charaktere auf dem Platz zu haben, die die Mannschaft führen können und Anweisungen geben. Wenn zu viele Spieler im Spiel den Mund auf machen, entsteht Chaos.
Welche sind die nächsten Schritte, die Sie mit ihrer Mannschaft gehen wollen?
Klar, wir wollen und müssen schnell anfangen zu punkten. Die Leute drum herum werden auch schon nervös und fragen, wann wir denn mal ein Spiel gewinnen wollen. Davon lassen wir uns aber nicht verunsichern. Wir gehen unseren Weg weiter, weil wir davon überzeugt sind. Das nächste Spiel in Garenfeld wird natürlich schwer, aber danach kommen ganz viele Spiele, bei denen wir uns mit dem Gegner auf Augenhöhe sehen und die Punkte einfahren wollen. Darüber hinaus haben wir jetzt endlich mal die komplette Mannschaft zusammen. Gestern beim Training waren 20 Mann, es war richtig Biss und Leidenschaft dabei. Dazu war das Tempo einfach höher als zuvor. Daran merkt man: Es will sich jetzt jeder für die Startformation empfehlen. Ich bin für die anstehenden Spiele sehr zuversichtlich, dass wir unsere positive Entwicklung weiter fortsetzen werden und die nötigen Punkte einfahren.