Herdecke. Herdecker Max Hufer verbringt ein Jahr in den USA. Dabei stellt er sich Herausforderungen, erlebt Überraschungen und entdeckt sein Potenzial.

Er kommt aus einer „sportverrückten“ Familie, die Eltern führen ein Fitnessstudio in Herdecke, und Bewegung war schon von Klein auf ein Bestandteil von seinem Leben. Ob Radfahren, Klettern, Krafttraining oder Fußball – Max Hufer aus Herdecke hat bereits viele Sportarten ausprobiert. „Ich hab schon mit fünf Jahren angefangen, Fußball zu spielen“, erinnert sich der 16-Jährige, der bei der TSG Herdecke kickt. Und wenn er nicht selbst aktiv ist, guckt er seine Lieblingssportarten im Fernsehen. „Ich habe, so oft es geht, American Football geguckt. Auch wenn es wegen der Zeitverschiebung nicht immer einfach war. Aber das Super Bowl-Finale musste sein“, sagt Max Hufer. Sein großer Traum: Selbst beim Football auf dem Platz zu stehen, und das am liebsten in den USA.

Dieser Traum hat sich für den 16-Jährigen jetzt erfüllt. Ein Jahr lang hat der Schüler in Buffalo verbracht und dabei jede Menge neue sportliche Erfahrungen gesammelt und einige Überraschungen erlebt. Ins Rollen gebracht hat das ganze Abenteuer Tanja Hufer. „Meine Mutter hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ein Austauschjahr zu machen. Da hab ich sofort zugesagt“, erklärt Max Hufer. Bei dem Rotary-Austauschprogramm hat er dann auch direkt sein Wunschziel bekommen.

Max Hufer aus Herdecke
Max Hufer aus Herdecke © Veronika Szary

Als er in Buffalo nahe der Grenze zu Kanada ankam, war er erstmal überwältigt. „Die Stadt ist gigantisch. Ich habe gehört, dass sie in amerikanischen Verhältnissen relativ klein sein soll. Aber in meinem Augen war es riesig“, sagt Max Hufer. In Amerika hat er es dann auch nicht lange ohne Sport ausgehalten. „Für mich war klar, dass ich viel ausprobieren möchte, wenn ich schon mal da bin“, betont der Schüler.

Nach einer Woche ging für ihn die High School los, da hat er direkt den Fußball-Coach angesprochen und nach einem Probetraining gefragt. „Ich wollte erstmal mit Fußball anfangen. Da hab ich schon vermutet, dass ich vom Niveau her mithalten kann“, sagt Max Hufer. Das Training hat ihm direkt zugesagt. „Es ging jeden Tag nach der Schule auf den Platz. Das Training ist dort viel mehr in die Schule eingebunden und intensiver. Auch die Spiele werden mehr gehypt, dadurch kommen mehr Zuschauer“, erklärt Hufer, der von der Gemeinschaft des Sportteams begeistert ist: „Wir haben total viel zusammen gemacht. Das fand ich richtig klasse.“ Gemeinsam hat es die Mannschaft bis in die überregionale Auswahl geschafft. „Das war richtig aufregend. Wir sind mit der ganzen Mannschaft zu großen Stadien gefahren für die Spiele“, erzählt der Herdecker.

Vierter Platz über 100 Meter

Dass er mithalten kann, hatte er vermutet. Dass er so schnell auf dem Platz ist und sein Coach ihm ein Wechsel zur Leichtathletik vorschlägt, eher nicht. Und dass er dort direkt Medaillen erreicht, noch weniger. „Ich bin da schon von meiner eigenen Leistung überrascht und hätte nicht gedacht, dass ich so schnell so ein Level erreichen kann“, sagt Max Hufer. Im US-Bundesstaat New York hat er den vierten Platz über 100 Meter belegt und den dritten Platz im Weitsprung.

Max Hufer aus Herdecke treibt für ein Jahr Sport in den USA. 
Max Hufer aus Herdecke treibt für ein Jahr Sport in den USA.  © Privat | Privat

Durch seinen Coach sollte dann auch ein weiterer Wunsch in Erfüllung gehen: Nach den Erfolgen in der Leichtathletik hat Max Hufer beim Football-Training reingeschnuppert und war direkt begeistert. Viele Abende saß der 16-Jährige wach und hat die komplizierten Regeln gelernt. „Das war noch aufregender als Fußball. Da sind 90 Sportler in einem Team. Dazu ist die Atmosphäre durch die vielen Zuschauer und das Flutlicht total aufregend.“

Zurück auf dem heimischen Bleichsteinplatz hat er sich jetzt erstmal gefreut, seine Freunde wiederzusehen. Treu bleiben will er der Leichtathletik und dem Football auch in Herdecke: „Mit meinen Zeiten in der Leichtathletik liege ich im NRW-Vergleich relativ weit vorne. Das will ich weiter ausbauen. Und ich will mehr Menschen von Football begeistern, den Sport hier nach vorne bringen.“ Nach dem Abitur wieder zurück nach Amerika zu gehen und die Football-Spiele wieder live zu erleben, das ist sein Traum.