Hagen. Nur kurz war er weg, doch seine Rückkehr sorgt trotzdem für Begeisterung. Mit Vytautas Nedzinskas kehrt eine wichtige Figur zu BG Hagen zurück.

Kurz war er weg, doch lange hielt er es nicht aus. Nach kleinen Abstechern zu den Elephants Grevenbroich und SV Haspe 70 ist Vytautas Nedzinskas wieder an seiner alten Wirkungsstätte angelangt: beim Basketball-Regionalligisten BG Hagen.

Und dort fühlt der 32-Jährige Litauer sich inzwischen auch am wohlsten. Nach seinem Weggang aus dem Heimatland war er kurzzeitig in Iserlohn aktiv, bevor es ihn für fünf Jahre zur BG um Trainer Kosta Filippou zog. Der kurze Abstecher zu Ligakonkurrent Elephants Grevenbroich endete nach einer halben Saison: „Die Fahrerei hat mich irgendwann auch genervt.“ Zudem sprach auch seine sportliche und berufliche Zukunft für einen Wechsel zur BG.

Denn dort ist er nicht nur im Team der ersten Herrenmannschaft aktiv, sondern auch als Trainer der U16-Mannschaft. „Ich denke, dass ich noch zwei oder drei Jahre auf dem Niveau selbst spielen kann. Danach möchte ich gerne als Trainer arbeiten. Da ist die Nachwuchsarbeit sehr gut“, freut sich sich der 1,96 Meter große Nedzinskas über sein Amt. Zumal er die Spieler schon kennt: „Die meisten der Jungs habe ich schon in der U14 trainiert.“

Aber auch das Team selbst war für den Dreierspezialist ein ausschlaggebender Punkt: „Unseren Trainer Kosta kenne ich seit vielen Jahren und arbeite sehr gerne mit ihm zusammen. Und auch viele Spieler kenne ich schon. Es ist wie eine kleine Familie, das Umfeld stimmt einfach.“ Ein Lob, welches BG-Coach Kosta Filippou nur zurückgeben kann: „Er gehört für mich zu den Basketball-intelligentesten Spielern, mit denen ich bisher zusammen gearbeitet habe. Er versteht das Spiel von vorne bis hinten. Zudem ist er ein konstanter Dreierschütze, der inzwischen auch eine gewisse Routine erhalten hat, durch welche er Ruhe in die Mannschaft bringen kann.“

Vom Ausraster zum Ruhepol

Ruhe, die der Forward in seiner Karriere bisher nicht immer gezeigt hat. Oftmals fiel er durch hitzige Diskussionen und Ausraster auf dem Spielfeld auf. „Ich war früher verrückt, aber jetzt bin ich ruhiger geworden“, betont er. Inzwischen ist sich der 32-Jährige seiner Rolle als Vorbild bewusst: „Nach Magnus Ligons der 35 Jahre alt ist, bin ich der zweitälteste Spieler in der Mannschaft. Wenn ich auf dem Feld verrückt werde, werden es die jüngeren Spieler auch und das möchte ich nicht.“ Viel mehr möchte er dem Nachwuchs helfen: „Wir wollen in diesem Jahr wieder möglichst viel gewinnen, durch den veränderten Modus mit Playoffs gestaltet sich die Saison noch einmal offener für alle. Ich möchte wie immer mein Bestes geben, aber auch eine Funktion als Führungsspieler übernehmen.“ Dort sieht ihn auch Trainer Filippou: „Er passt super in das Team und bringt mit seiner Erfahrung die jüngeren Spieler weiter. Wir sind im Schnitt sehr jung. Umso wichtiger werden die älteren Spieler, die mit ihrer Erfahrung vorweg gehen können.“

Und auch künftig will der 32-Jährige, der etwa einmal im Jahr noch nach Litauen reist, an seiner Hagener Heimat festhalten: „Meine Freundin hat eine Stelle als Lehrerin angetreten und ich fühle mich mit der BG und als Trainer wohl. Wir haben auf jeden Fall noch weiter vor hier zu bleiben.“

Vorbereitungsturnier in Eilpe

Die Vorbereitung brachte der Litauer schon einmal verletzungsfrei hinter sich, nun steht mit dem Goldschmiede Adam Cup am morgigen Samstag in der Otto-Densch-Halle die nächste Standortbestimmung auf dem Programm. „Wir spielen mit einer starken Mannschaft und wollen den Weg ins Finale schaffen. Allerdings haben wir auch starke Gegner.“ Und die Vorzeichen beim Veranstalter BG sehen nicht allzu gut aus: Daniel Zdravevski knickte am vergangenen Wochenende um, sein Einsatz ist mehr als fraglich, Tobias Wegmann erlitt im Training einen Schlag auf die Nase, es ist noch nicht geklärt, ob sie gebrochen ist, oder nicht. Yannick Opitz klagte in der Woche über Magenprobleme und Alexander Kortenbreer schaffte es aufgrund von privaten Terminen in der Woche nicht zu trainieren.

„Unter diesen Bedingungen sind es für uns natürlich keine optimalen Voraussetzungen, aber dennoch ist das Turnier eine Standortbestimmung für uns“, gibt sich Trainer Filippou zuversichtlich und hofft, dass möglichst viele seiner Spieler sich wieder fit zurückmelden.

Das erste positive Zeichen sendete Nedzinskas. Während er am Mittwochabend das Training noch abbrechen musste, gab es einen Tag später schon wieder grünes Licht: „Ich bin fit und freue mich auf das Turnier.“