Hagen. Ohne zu glänzen aber auch nie wirklich gefährdet kommen die Drittliga-Handballer vom VfL Eintracht Hagen am Freitagabend zum ersten Saisonsieg.

Am Ende wurde es noch einmal richtig emotional in der Krollmann-Arena. Der Gewinner der Partie am ersten Spieltag stand bereits fest, doch als Eigengewächs Theo Bürgin zum zwischenzeitlichen 30:20 für den Handball-Drittligisten VfL Eintracht beim Saisonauftakt gegen die HSG Bergische Panther traf, riss es die Zuschauer noch einmal von den Sitzen. Am Ende stand ein standesgemäßes 31:23 (14:9) für den klar dominierenden Gastgeber.

Den großen Glanz konnten die Hagener noch nicht versprühen, doch das war gegen den sehr biederen Gegner aus dem Bergischen Land auch nicht gerade einfach. Die Gäste um den ehemaligen VfL-Kapitän Jens-Peter Reinarz kamen vor allem über ihren starken Kreisläufer Maximilian Weiss – immer wieder versuchte gerade Reinarz, der über weite Strecken im linken Rückraum agierte, seinen Mitspieler am Kreis einzusetzen.

Kister und Pröhl harmonieren defensiv

Genau davor hatte Ulli Kriebel seine Spieler vor der Partie eindrücklich gewarnt - und die Mahnung schien angekommen zu sein, denn vor allem der Innenblock um Tilman Pröhl und Lukas Kister war bestens auf das Angriffsspiel der Gäste eingestellt. Immer wieder konnten so Ballgewinne produziert worden, die vor allem der schnelle und im Abschluss variantenreiche Daniel Mestrum in einfache Tore ummünzte.

Ging es aber einmal nicht ins Tempospiel, machten sich noch einige Problembereiche der Hagener bemerkbar. Im aufgebauten Angriff taten sich die Kriebel-Schützlinge vor allen Dingen vor dem Seitenwechsel sehr schwer. Und so überraschte es nicht, dass der ansonsten sehr selbstkritische Gästetrainer Marcel Mutz vor allem seine Defensive nach der Partie lobte. „In der gebundenen Deckung haben wir über weite Strecken sehr gut verteidigt“, sagte der Trainer des Vorjahresdritten aus dem bergischen Land.

Wenn etwas im aufgebauten Angriff bei den Gastgebern ging, hatte meistens Valentin Schmidt seine Finger im Spiel. Der Spielmacher der Eintracht leitete mit einigen umsichtigen und präzisen Anspielen den einen oder anderen Treffer ein, oft war hier der agile Kreisläufer Pröhl der dankbare Abnehmer.

Im zweiten Spielabschnitt zog die Mannschaft von Ulli Kriebel das Tempo noch einmal an, nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn der zweiten Hälfte wuchs der Vorsprung der Hagener Tor um Tor an. In dieser Phase konnte vor allem der flinke Damian Toromanovic seine Gelegenheiten nutzen, am Ende war der pfeilschnelle Rechtsaußen neben Pröhl, Mestrum (je 5) und Schmidt (4) mit seinen vier Treffern einer der Haupttorschützen auf VfL-Seite.

Es gibt keine einfachen Spiele

Hagens Trainer Ulli Kriebel war nach dem ersten Meisterschaftsspiel nicht allzu kritisch. „Das war noch nicht alles gut, es waren aber schon Dinge dabei, die wir gut umgesetzt haben“, so der neue Übungsleiter der Eintracht nach der Partie.

Großen Grund zu klagen gab es auch nicht, denn am Ende gewannen die Hagener das erste Spiel standesgemäß gegen ein Team, das im Vorjahr die Spielzeit als Tabellendritter abschließen konnte. „Ich bin mit diesen zwei Punkten zum Auftakt zufrieden, es ist immer wichtig so ein Spiel direkt zu gewinnen“, sagte Kriebel.

Dass es keine einfachen Aufgaben in der dritten Liga geben wird, war Kriebel bereits vor dem Spiel klar. Dass es manchmal etwas mehr Geduld braucht, weiß er spätestens seit Freitagabend. Der Auftakt in die neue Saison ist geglückt – nicht mehr, aber auch nicht weniger.