Hohenlimburg. Aufsteiger SV Hohenlimburg 10 freut sich auf die Westfalenliga. Trainer Michael Erzen will mit seinem Team hier attraktiven Fußball spielen.

Es ist angerichtet. Am kommenden Sonntag treten die Kicker des SV Hohenlimburg 1910 zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren in der Westfalenliga an. Gegner im ersten Heimspiel ist der Oberliga-Absteiger FC Brünninghausen (15.30 Uhr, Kunstrasenplatz Kirchenbergstadion). Der Ruhepuls von Chefcoach Michael Erzen hält sich noch in Grenzen. „Nervosität habe ich keine, aber Anspannung ist da. Ich freue mich“, so der Übungsleiter.

Letztes Westfalenliga-Spiel am 8. Juni 2014

Das letzte Spiel in der Fußball-Westfalenliga bestritt der SV Hohenlimburg 1910 am 8. Juni 2014: Damals gewann die damals von Roman Reichel trainierte Mannschaft mit 3:2 (2:1) beim BV Brambauer-Lünen, der Abstieg stand allerdings schon vor dem letzten Spieltag fest. Serdar Demirel, Raphael Gräßer und Djaniny Tavares erzielten damals die Hohenlimburger Tore.

Vor allem freut sich Michael Erzen in der Westfalenliga auf die spielerische Klasse der anderen Mannschaften. Die Landesliga-Partien in der letzten Saison erinnerten des Öfteren an den britischen „Kick-and-Rush“-Fußball mit einigen Mannschaften, die mit Mann und Maus verteidigt und auf Konter gesetzt haben. „Ich denke, dass wir dieses Jahr mal mehr Fußball sehen. In der Landesliga haben die Gegner sehr effektiv gespielt, aber auch vorsichtig hinten raus. Das ist dann auch schwieriger für uns zu bespielen“, erläutert Michael Erzen. Dies sei auch mit der eigenen Spielphilosophie vereinbar: „Offener Schlagabtausch ist das falsche Wort, aber wir wollen attraktiven Fußball spielen. Wenn wir einer Mannschaft auf spielerischer Ebene begegnen, liegt uns das mehr. Es hat ja nichts mit Fußball zu tun, wenn wir Bällen hinterher laufen, die 30 Meter gepöhlt werden.“

Labarile-Einsatz fraglich

Vor dem Saisonstart gab es bei den Zehnern noch ein paar Hiobsbotschaften zu vermelden. Neben dem Langzeitverletzten Nick Träptau (Sprunggelenk) muss jetzt auch Linksverteidiger Jan Kauermann für die nächsten drei Monate passen. Bei seiner letzten Operation am Sprunggelenk sei ein Stück Knorpel vergessen worden, das jetzt erst wieder in das Gelenk integriert werden müsse. Für den Cheftrainer war das ein Schock. „Kauermann ist für uns eine Stabilisationssäule. Er kennt die Spieler vor sich, das ist ein großer Verlust“, räumte Erzen ein: „Aber Gesundheit geht nun einmal vor.“

Mittelfeldspieler Ibrahim Sylla hat sich darüber hinaus die Schulter ausgekugelt und fällt nach einer OP ebenfalls länger aus. Für Sonntag wird es auch bei Mannschaftskapitän Danilo Labarile eng, der sich im Training etwas verknackst hat und sich heute einer MRT-Untersuchung unterzieht. Wie die finale Aufstellung am Sonntag aussieht, wollte Erzen jetzt noch nicht sagen. „Es wird auch einiges auf die aktuelle Form ankommen. Wer mich diese Woche mitnimmt, den nehme ich mit“, sagte der Trainer: „Aber wir haben natürlich ein paar Säulen wie Saffet und Samet Davulcu oder Marcel Weiß, da kommt keiner dran vorbei. Drei bis vier Positionen sind aber noch offen.“ Erzen möchte sich im Laufe der Woche aber auch „einen Überblick“ darüber verschaffen, welche Spieler lädiert ins Wochenende gehen. Auch davon sei die Startaufstellung abhängig.

Mit dem FC Brünninghausen kommt ein Dortmunder Gegner ins Kirchenbergstadion, den die Zehner noch nicht kennen. Am Anfang der Vorbereitung hatten die Dortmunder ein Gastspiel beim heimischen Bezirksligisten SC Berchum/Garenfeld, das sie mit 3:2 für sich entschieden haben. „Wir haben ein paar Informationen eingeholt. Als Absteiger haben die viel Qualität und sind bestimmt nicht viel schlechter geworden als in der letzten Saison“, sagt Erzen: „Da erwartet uns Neuland, Westfalenliga haben wir noch nicht gespielt. Aber es ist bestimmt ein spielstarker Gegner, das liegt uns. Und da freue ich mich drauf.“