Hagen. Phoenix Hagen will in der Vorbereitung die Basis für eine bessere Fitness als zuletzt legen. Auch ein Sportpsychologe gehört nun zum Trainerstab.

Die Erkenntnisse der Vorsaison fließen bei Phoenix Hagen ein in die Vorbereitung der neuen Spielzeit. Mit Laufeinheiten beim neuen Athletik-Coach Jonas Müller-Preuß stieg der Basketball-Zweitligist gestern in die knapp siebenwöchige Saisonvorbereitung ein, ehe es am Nachmittag auch um den Ball ging. „In den nächsten zwei Wochen wird der Schwerpunkt bei der Fitness liegen“, kündigte Chris Harris an, seit November Chefcoach des ProA-Teams: „Als ich eingestiegen bin, hätte ich mir eine bessere Fitness und Kondition des Teams gewünscht.“

Der Kader von Phoenix Hagen

Guards: Niklas Geske (bisher EN Baskets Schwelm), Kyle Leufroy (bisher Lehigh Mountain Hawks), Jasper Günther, Joel Aminu, Tobias Wegmann.

Forwards: Jannik Lodders, Jonas Grof, Emil Loch, Daniel Zdravevski (bisher Bayern München).

Power Forwards/Center: Michael Gilmore (bisher VCU Rams), Dominik Spohr, Javon Baumann, Jonas Gieseck (Bayern München), Marco Hollersbacher (z.Z. verletzt).

In den ersten fünf Tagen liegt der Fokus auf dem Lauftraining, erst nach dem trainingsfreien Sonntag - hier wird das neue Team aber beim Springefest vorgestellt - geht es auch in den Kraftraum. Wobei Harris deutlich macht: „Angesichts der Belastungen im konditionellen Bereich gibt es kaum eine Chance, in der Saisonvorbereitung auch Muskeln aufzubauen.“ Um den von Harris angekündigten schnelleren und attraktiveren Spielstil aufs Parkett bringen zu können, trainierte ein Großteil des Kaders in der Off-Season gemeinsam beim „OpenGym“. Schon damals hatte der Trainer angekündigt, wohl kein Spieler werde sich auf die Vorbereitung freuen.

Co-Trainer Alex Nolte beobachtet die US-Neuzugänge Michael Gilmore (links) und Kyle Leufroy beim Passspiel.
Co-Trainer Alex Nolte beobachtet die US-Neuzugänge Michael Gilmore (links) und Kyle Leufroy beim Passspiel. © Axel Gaiser

Während im Kader gar nicht so viel Bewegung war wie nach dem Verpassen der Play-offs vermutet - mit Rückkehrer Niklas Geske, den beiden US-Amerikanern Michael Gilmore und Kyle Leufroy und den Youngstern Daniel Zdravevski und Jonas Gieseck kamen bisher fünf Neue - ist das Trainer-Team neu formiert. Co-Trainer Alex Nolte war schon in der Vorsaison dabei, dazu gestoßen sind Athletik-Coach Jonas Müller-Preuß und der neue Nachwuchs-Koordinator Stanley Witt, der Individual-Trainingseinheiten anbieten soll. Zudem nahm Harris mit dem Breckerfelder Sebastian Altfeld einen Sportpsychologen zum Trainerstab, der schon in der Saisonvorbereitung mit den Spielern arbeiten soll. „Wir bereiten nicht nur den Körper, sondern auch den Geist vor“, erklärt Harris, „in der letzten Saison haben wir ja viele enge Spiele am Ende nicht für uns entscheiden können. Da macht es Sinn, auch an der mentalen Stärke zu arbeiten, Sebastian ist gut dafür geeignet.“

Hagener Historie beim Teammeeting

Erstmals öffentlich auflaufen wird das neue Phoenix-Team, dem noch ein Import-Center fehlt, am 24. August traditionell bei den Iserlohn Kangaroos. Der Nachbar wird allerdings der einzige Vorbereitungs-Gegner aus der unterklassigen ProB sein, daneben testet Phoenix ausschließlich gegen Liga-Rivalen aus der ProA wie Aufsteiger Bayer Leverkusen oder Schalke 04 oder Bundesligisten. Gegen die Gießen 64ers tritt man beim eigenen Phoenix-Cup am 7. September an, intern misst man sich mit der BG Göttingen und den Basketball-Löwen Braunschweig. Und der niederländische Erstligist Donar Groningen ist am 13. September letzter Vorbereitungs-Gegner, ehe gut eine Woche später gegen Titelkandidat Niners Chemnitz (21. September) die ProA-Saison startet. „Wir wollen gern auf höchstem Niveau testen und gefordert werden“, sagt Harris. Seinem Vorgänger Kevin Magdowski war vor Jahresfrist vorgehalten worden, sein Testspiel-Programm sei zu einfach gewesen. Erst im laufenden Betrieb erkannte man, dass ein Neuzugang wie Marlin Mason den Anforderungen der ProA nicht gewachsen war.

Das gehört nun zur Geschichte des heimischen Basketballs, die auch beim ersten Mannschafts-Meeting eine Rolle spielte. Teammanager Hans-Uwe Schröer gab zur Einführung einen Abriss über die reiche Hagener Historie seit der Bundesliga-Gründung 1966. Es soll sich im aktuellen Team auswirken. „Gerade die neuen Spieler haben da gemerkt, wie emotional die Leute hier mit Basketball verbunden sind“, sagt Harris, „und dass es eine Ehre ist, für Hagen Basketball zu spielen.“