Hagen. Neue Mini-Basketballkörbe und eine neue Bewässerungsanlage im Ischelandstadion beschloss der Sportausschuss in seiner letzten Sitzung.

Die Mittel für die Hagener Sportstätten sind knapp, das ist nicht neu. Was damit zeitnah in Angriff genommen werden kann, beschloss der Sport- und Freizeitausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Mittel aus der Sportpauschale für eine Sanierung des Hohenlimburger Lennebades wollen die Hagener Sportpolitiker nicht freigeben, zumal dann andere Investitionsmaßnahmen weit nach hinten verschoben werden müssten. Sie votierten für die Anschaffung höhenverstellbarer Basketballkörbe für die Minis, eine Erneuerung der Entwässerungsanlage im Ischelandstadion, den Umbau in der Bezirkssportanlage Haspe in Vereinsräume für Fortuna Hagen und Hasper SV. Der Kunstrasen an der Alexanderstraße soll nun ausgeschrieben werden, auch der Streit um die Nutzung des Kunstrasen-Platzes am Hohenlimburger Kirchenberg war Thema. Ein Überblick:

Sanierung Lennebad

Der Empfehlung der Bezirksvertretung Hohenlimburg zur Sanierung des Richard-Römer-Lennebades für etwa 4,8 Millionen Euro aus einem Bund-Länder-Förderprogramm folgt der Sportausschuss nicht. Man verwies die Entscheidung an den Rat, der im September entscheiden soll. Dezernent Henning Keune hatte Zweifel geäußert, dass die Fördervoraussetzungen gegeben sind. Zudem müsste der zehnprozentige Eigenanteil der Stadt in Höhe von 484.000 Euro dann aus der Sportpauschale finanziert werden. „Andere Investitionsprojekte im Sport würden so auf Jahre hinaus verschoben“, machte Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer (CDU) deutlich). Den Hohenlimburger Schülern müsse das Schulschwimmen ortsnah ermöglicht werden, das betonten alle Parteien, das soll gegebenenfalls durch Kooperation mit Nachbargemeinden wie Iserlohn oder Letmathe erreicht werden. Und Sportausschuss-Chef Dietmar Thieser verwies darauf: „In Hemer wird ein komplett neues Hallenbad für sechs Millionen Euro, das wesentlich größer als das Lennebad ist.“

Kunstrasen Alexanderstraße

Den Beschluss der letzten Sitzung, den Kunstrasen in der Alexanderstraße und das Kleinspielfeld in der Bezirkssportanlage Haspe auszuschreiben und dabei ein zuletzt vorgestelltes System der Firma Trendsport Rummenigge einzubeziehen, musste der Ausschuss aufheben. Die Verwaltung sei grundsätzlich verpflichtet, hersteller- und produktneutral sowie normgerecht auszuschreiben, betonte Servicezentrum-Sport-Leiter Karsten-Thilo Raab, der zudem auf die Diskussion um Mikroplastik auf Kunstrasen und mögliche künftige EU-Verbote verwies. Da die Finanzierung durch die Sportpauschale zunächst nur für den Platz Alexanderstraße gesichert ist, wird zunächst nur dieser ausgeschrieben. „Wenn wir hier sparen können, kann außerplanmäßig auch das Kleinspielfeld in Haspe gemacht werden“, sagte Keune.

Basketballkörbe für Minis

Da für die Basketball-Minis der Altersklassen U8 bis U12 niedrigere, nur 2,60 m hohe Basketballkörbe ab der neuen Saison vorgesehen sind, werden höhenverstellbare Korbanlagen benötigt. Von aktuell rund 100 Körben in Hagener Hallen sind 23 bereits höhenverstellbar, 45 weitere sollen für etwa 1000 Euro pro Korb zeitnah umgerüstet werden. „Damit könnten wir den aktuellen Bedarf komplett abdecken“, sagte Raab, die benötigten 45.000 Euro aus Mitteln der Sportpauschale bewilligte der Ausschuss.

Ischelandstadion

Innerhalb kürzester Zeit hat es bei der Bewässerungsanlage des Ischelandstadions zwei Rohrbrüche gegeben, nun ist die seit dem Stadion-Bau 1963 nicht erneuerte Anlage irreparabel defekt. Deutliche Bereiche des Rasens sind angesichts der trockenen Witterung bereits verbrannt. „Wir können mit langen Schläuchen gar nicht soviel wässern, dass der Rasen grün bleibt“, sagte Raab. Eine neue Ringleitung um das Spielfeld, die die Beregnungsanlage speist, kostet 95.000 Euro, ihre Anschaffung wurde einstimmig beschlossen.

Umbau BSA Haspe

Die Planungen für Vereinsräume für Fortuna Hagen und den Hasper SV in der Bezirkssportanlage Haspe dauern schon länger, nun sollen sie zeitnah realisiert werden. Die ehemalige Dienstwohnung des Platzwartes wird in ein Fortuna-Vereinsheim umgebaut, im jetzigen Kraftraum entsteht ein Besprechungsraum für den Hasper SV. Die Finanzierung in Höhe von 200.000 Euro erfolgt im Vorgriff auf die Vermarktung des Klutert-Sportplatzes.

Nutzung Kirchenberg

Der Streit zwischen den in die Bezirksliga aufgestiegenen Fußballern des TSK Hohenlimburg und den bisherigen Nutzern des Kunstrasens am Kirchenberg wurde ganz am Ende thematisiert. Dabei verwies SZS-Leiter Raab auf die ihm Vorjahr beschlossenen Richtlinien zur Platzvergabe: „Der TSK hat als Bezirksligist Anrecht auf einen Kunstrasen, aber nicht auf einen bestimmten Kunstrasen-Platz.“ In den Richtlinien sei die Priorität für Vereine mit Jugendarbeit mit all ihren Mannschaften klar festgeschrieben. Der TSK ohne Jugendarbeit habe nun wegen des Bezirksliga-Platzes zwei Zähler in der Vergabe-Liste, Hohenlimburg 10 und SG Hohenlimburg/Holthausen dagegen auch dank des Nachwuchses das Zigfache an Punkten. Auf Kunstrasen trainieren könne das TSK-Team angesichts der Auslastung des Kirchenberg-Platzes deshalb nur wie im Vorjahr in Dahl. Raab: „Vielleicht können sie ihre Heimspiele am Kirchenberg austragen.“ Allerdings stehe noch der Meldeschluss für Mannschaften im Fußballkreis aus, erst danach können die Plätze konkret vergeben werden.