Paderborn. . Der Höhenflug geht weiter, jetzt sind Christopher Antwi-Adjej und der SC Paderborn auf Zweitliga-Rang 2. Noch drei Siege fehlen zur Bundesliga.
Der Höhenflug setzt sich unvermindert fort, aktuell würde er in die Fußball-Bundesliga führen. Das gilt für Zweitligist SC Paderborn und Spieler Christopher Antwi-Adjei gleichermaßen. Der 25-jährige Hagener war erneut der entscheidende Mann beim 3:1 (0:0)-Heimsieg der Ostwestfalen gegen den 1. FC Heidenheim, leitete ihn mit zwei Toren in der 52. und 59. Minute ein. Und findet sich mit dem Liga-Neuling erstmals auf dem direkten Aufstiegsrang zwei wieder, noch vor dem nach der 0:2-Niederlage gegen Union Berlin auf Platz vier zurückgefallenen Titelkandidaten Hamburger SV. „In den kommenden drei Wochen kann noch viel passieren“, bleibt Antwi-Adjej vorsichtig: „Ich bin gespannt, wo die Reise hingeht.“
Gegen HSV spielt Paderborn im letzten Heimspiel
Nach 31 Spieltagen in der 2. Fußball-Bundesliga rangiert der SC Paderborn hinter Spitzenreiter 1. FC Köln (59 Punkte) auf Platz zwei mit 54 Punkten und 71:44 Toren. Dahinter folgen mit jeweils 53 Zählern der 1. FC Union Berlin (48:29) und der Hamburger SV (41:35). Die Hamburger empfängt Paderborn im letzten Heimspiel am 12. Mai. Zuvor gastiert man am Freitag bei Arminia Bielefeld, das letzte Spiel findet am 19. Mai bei Dynamo Dresden statt.
Wie sich die Bilder gleichen: Schon in der Vorsaison, als der von der TSG Sprockhövel gekommene „Jimmy“ Antwi-Adjej in der Rückserie bei Paderborn aufdrehte und mit sieben seiner acht Drittliga-Treffer maßgeblich zu Titel und Aufsteig beitrug, ist der 25-Jährige auch jetzt wieder in der entscheidenden Saisonphase in Hochform. Auch in der 2. Bundesliga hat der flinke Flügelspieler acht Tore erzielt, sieben davon in den letzten sieben Spielen. Beim Paderborner 5:1-Hinspielsieg in Heidenheim hatte Antwi-Adjej erstmals getroffen, es blieb sein einziger Hinrundentreffer. Jetzt legte er im Duell des bisherigen Dritten gegen den Fünften gleich zweimal nach, für Paderborn der Türöffner zum Sprung auf Platz zwei. „Jimmy macht jetzt das, was er machen soll“, sagte sein Trainer Steffen Baumgart: „Er hat den Mut und den Zug zum Tor, der ihm in der Hinrunde etwas gefehlt hat.“
„Die wenigen Chancen, die man gegen so eine Mannschaft wie Heidenheim bekommt, muss man nutzen“, erklärte Antwi-Adjej nach der Partie, in der er mit seiner Schnelligkeit die entscheidenden Löcher in die Gäste-Abwehr gerissen hatte: „Am Ende kann man schon sagen, dass wir verdient gewonnen haben.“ Dabei spiegelte das vorletzte Paderborner Heimspiel die Entwicklung des Hageners wieder. „In der ersten Halbzeit war er noch ein, zwei Mal zu zögerlich“, sagte Baumgart, „danach hat er es gut gemacht.“ So gut, dass ihn auch Paderborns Geschäftsführer Markus Krösche danach als „Vollstrecker“ bezeichnete.
Hannover 96 soll interessiert sein
Bei den Paderborner Fans ist „Jimmy“ ohnehin beliebt, zum Anstimmen der Sieges-Humba mit dem Megafon wurde er nach dem Heidenheim-Spiel gedrängt, auf den Zaun zu steigen. Vom Feierabend-Fußballer in der Oberliga bei Sprockhövel hat Antwi-Adjej sich in Rekordzeit zu einem der besten Außenstürmer der 2. Bundesliga entwickelt, der nach kurzer Reservebank-Phase im Winter seinen Stammplatz im formstarken Paderborner Team wieder sicher hat. Und so auch das Interesse von klassenhöheren Klubs geweckt hat, etwa von Bundesligist Hannover 96. Dort, so berichtete die „Neue Presse“, soll Antwi-Adjej schon länger im Fokus stehen, die 96er seien seine „Wunschstation“. Was der Hagener postwendend dementierte. „Ich fühle mich in Paderborn pudelwohl und deshalb habe ich mit anderen Vereinen bisher auch nichts am Hut“, erklärte er gegenüber dem „Westfalenblatt“.
Aufstieg in eigener Hand
Zumal Antwi-Adjej, der im Vorjahr seinen Vertrag bis 2021 verlängerte, eine Ausstiegsklausel habe, derzufolge Interessenten 2,5 Millionen Euro Ablöse zahlen müssten. Ohnehin droht Hannover 96 der Abstieg aus der Eliteklasse, mit Paderborn dagegen könnte der Hagener in der nächsten Saison vielleicht sogar in der Bundesliga spielen. Als Tabellenzweiter, auch dank seiner Tore, haben es die Ostwestfalen an den letzten drei Spieltagen in eigener Hand. Wobei der stets bescheiden auftretende Antwi-Adjej über einen möglichen Aufstieg nach dem Heidenheim-Spiel noch nicht sprechen wollte. „Dass wir an Hamburg vorbeigezogen sind, ist super schön, aber es sind noch drei Spiele“, sagte er: „Wir sind heiß, aber wir denken nur bis zum nächsten Spiel - und das ist in Bielefeld.“ Am Freitag findet das brisante Ostwestfalen-Derby bei der Arminia statt.