Gelsenkirchen/Hagen. . Bei Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat Nassim Boujellab seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Der 19-Jährige hat Hagener Wurzeln.
Fußball-Profis mit Hagener Wurzeln sind rar gesät. Am Wochenende ist beim Bundesligisten FC Schalke 04 einer hinzugekommen. Denn Nassim Boujellab, der bei den Königsblauen eine Woche zuvor in Hannover sein Erstliga-Debüt gegeben hat, hat vor seinem dritten Einsatz im Team von Trainer Huub Stevens am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt seinen ersten, bis 2022 datierten Profivertrag unterschrieben. Für einen heimischen Verein hat der 19-Jährige nie gespielt, doch er wurde in Hohenlimburg geboren und ist in Hagen aufgewachsen. Heute wohnt er in Letmathe.
„Sauber Nassim, Hagener Junge und geiler Zocker“, kommentiert ein Fan auf der Facebook-Seite des S04, die Verpflichtung des Nachwuchs-Talents stieß beim Anhang des kriselnden Traditionsvereins auf viel Zustimmung. Mit Boujellab hat es das nächste Eigengewächs von der vereinseigenen „Knappenschmiede“ in den Schalker Lizenzspielerkader geschafft, er geht damit den Weg von späteren Weltstars wie Mesut Özil, Manuel Neuer, Julian Draxler oder Leroy Sane. „Nassim ist ein Junge mit Potenzial - und einer, der sich entwickeln will. Das hat er in den vergangenen Wochen bei uns unter Beweis gestellt“, kommentierte Stevens: „Deshalb hat er sich die Chance im Profibereich verdient.“
In Marokkos U23-Nationalteam
Offensivspieler Boujellab, der eigentlich in dieser Saison im U23-Team der Schalker in der Oberliga Westfalen spielt und in 19 Spielen bereits 13 Treffer erzielt hat, war von Stevens beim 1:0-Sieg bei Hannover 96 zum ersten Mal in den Profi-Kader berufen und in der 79. Minute für den Siegtorschützen Suat Serdar eingewechselt worden. Drei Tage später im Pokalspiel gegen Werder Bremen (0:2) und am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt (1:2) stand der junge Marokkaner, der im Oktober erstmals für das U23-Nationalteam seines Landes gespielt hat, bereits in der Schalker Startelf. Von einem „erfüllten Traum“ sprach Boujellab nach seinem Debüt: „Ich habe in meiner ganzen Jugend darauf hingearbeitet. Ich habe alles dafür gegeben, diese Gelegenheit zu bekommen.“ Sein Debüt-Trikot mit der Nummer 41 hatte er sich in Hannover gesichert, es sollte sein Vater erhalten.
Mit dem Fußball hatte der gebürtige Hohenlimburger als Fünfjähriger beim ASSV Letmathe begonnen, über SF Oestrich und FC Iserlohn kam er 2014 zum FC Schalke 04. Sein Förderer Oliver Ruhnert, der ihn als Trainer der C-Junioren beim FCI betreute, hatte ihm als Direktor der Knappenschmiede den Weg zu den Königsblauen geebnet. Schon als 17-Jähriger spielte er in der U19-Bundesliga, scheiterte mit den Schalkern erst im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft an Bayern München. „Ich will Profi werden, dafür muss ich alles geben“, sagte er schon vor zwei Jahren. Jetzt hat Nassim Boujellab es geschafft.