Hohenlimburg. . Für Wildwasserfahrer ist der Hohenlimburger Wildwasserpark derzeit ein Paradies. Die Slalom-Athleten des KC Hohenlimburg sehen das etwas anders.
Tosende Wassermassen und Hochwasser beherrschten derzeit den Hohenlimburger Wildwasserpark. Die Kanuten des KC Hohenlimburg betrachten die derzeitigen Verhältnisse sehr unterschiedlich. Für Wildwasser-Spezialist Alexander Leste (27) herrschen derzeit beste Bedingungen. Kanu-Slalom-Athlet Mirco Flügge sieht das ein wenig anders.
Der Pegel der Lenne ist sehr hoch, am Wehr unterhalb der Stennertbrücke gibt es aufgrund des Hochwassers gewaltige Wasserfontänen. Ein Paradies für Wildwasserfahrer wie Alexander Leste. „Für uns Wildwasserfahrer ist das optimal. Sonntag waren wir in Monschau, und heute morgen waren wir an der Wehranlage neben der Strecke“, sagt der Speditionskaufmann.
Zu wenig Wasser
Am Samstag klagte der Hohenlimburger sogar noch über zu wenig Wasser. Nach den Regenfällen in der Nacht zum Sonntag ist der Wasserpegel extrem angestiegen. So nahm Alexander Leste mit seiner Gruppe die zweistündige Fahrt zur dortigen Rur auf. „Vom Wetter ist es derzeit relativ angenehm. Regen ist uns ja egal, und auch die Temperatur ist im Plusbereich“, sagt der 27-Jährige.
Im Bereich des Wehres an der Stennertbrücke sind die Wassermassen derzeit heftig und beeindruckend. „Es ist aber nicht so schlimm“, sagt Alexander Leste mit einem Schmunzeln – schließlich ist der 27-Jährige schon Gefälle von 15 Metern hinunter gefahren. „Man muss nur schauen, wie die Wehrklappen stehen. Das kann auch schnell gefährlich werden. Und da es sich automatisch ändert, muss man schnell reagieren.“
Einige Geheimtipps
Auch für das kommende Wochenende hofft der Hohenlimburger auf gute Pegel. Dann möchte er gerne Richtung Eifel zu den dortigen Wasserfällen oder noch einmal nach Monschau fahren. „Sonst wird es zur Ennepe oder Volme gehen. Oder eine der vielen sonstigen Möglichkeiten der Region. Wir haben noch einige Geheimtipps auf der Liste“, sagt Alexander Leste.
Der angehende Abiturient Mirco Flügge absolviert zurzeit seine Slalom-Trainer-C-Lizenz, ist aber bereits Leiter der Anfängergruppe und betreut aktuell sechs Kinder. „Ich wollte Übungsleiter werden, um unseren Trainern zu helfen und den Sport Außenstehenden näher bringen zu können“, so der 18-Jährige.
Mit den Kindern trainiert er aktuell natürlich nicht. „Durch das viele Wasser ist es nicht möglich, das Wasser-Training mit den Schülern fortzuführen, da der Wasserdruck schon sehr stark ist.“
Die äußeren Bedingungen sind momentan für Kanu-Slalom-Sportler nicht ideal. „Aufgrund des Hochwassers wird sehr viel großes Gehölz angeschwemmt. Auch die Fließgeschwindigkeit ist nicht optimal“, sagt Mirco Flügge.
Grundlagen im Winter
Im Winter legen die Kanuten die Grundlagen für die anstehende Saison, besonders Ausdauertraining steht auf dem Plan. „Die Medaillen liegen im Schnee“, wie es unter den Athleten so schön heißt. Dieses Grundlagentraining bedeutet für die Kanuten, dass sie auf dem Flachwasser auf einem bestimmten Pulsbereich fahren. „Durch die Strömung kann es jedoch passieren, dass man in einem Pulsbereich fährt, bei dem man rückwärts die Lenne herunter treibt, obwohl man stark vorwärts paddelt“, sagt Mirco Flügge.
Die Außen- und Wassertemperaturen sind am Anfang des Jahres sehr kalt gewesen, weshalb gerne auch zwei Shirts unter der Paddeljacke und eine Sturmhaube getragen wurde. „Durch diese warme Kleidung und die Bewegung hingegen ist uns beim Training wärmer als den Zuschauern am Ufer“, so der 18-Jährige.
Der Saisonhöhepunkt
Der erste Slalom-Wettkampf ist dieses Jahr bereits am letzten Märzwochenende in Bergheim. Dieser ist die Generalprobe vor dem ersten Saisonhöhepunkt, der Westdeutschen Meisterschaft in Lippstadt Anfang Mai. „Letzteres ist die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die im September in Hohenlimburg ausgetragen wird, welche mein absoluter Saisonhöhepunkt ist“, so Mirco Flügge. Auch wieder ein Höhepunkt für den Kanu-Club Hohenlimburg.