Orlando/Hagen. Floridas Sonne statt westfälischer Schnee: Die Phoenix Junior Dancers sind in Orlando und tanzen am Wochenende bei der offenen Weltmeisterschaft.

Das erste Training am Donnerstag fand draußen statt. Allerdings nicht im westfälischen Schneetreiben, sondern unter der Sonne Floridas. Sieben Mädchen der „Phoenix Hagen Junior Dancers“, dem Nachwuchs-Tanzteam des Basketball-Zweitligisten, sind in der „Walt Disney World“ in Orlando angekommen, starten dort ab heute bei den offenen Weltmeisterschaften. „Die Formation ist komplett neu, die Teamchemie super“, freut sich Trainerin Tanja Straub, die bereits vor zwei Jahren erstmals mit einer Hagener Gruppe beim Cheerleading-Spektakel im amerikanischen Freizeitpark-Paradies angetreten ist, auf die Titelkämpfe.

Seit einem halben Jahr fiebern die Junior Dancers diesem Wochenende entgegen, seitdem sie sich im letzten Sommer in Düsseldorf für die WM qualifizierten. Als überraschender Sieger der Kategorie „Junior Freestyle Pom“ vor namhaften Teams der Szene. „Orlando, wir kommen“ ist seit der Qualifikation das Motto, unermüdlich sammelten die Tänzerinnen im Alter zwischen elf und 16 Jahren - etwa beim Waffelbacken in Apotheken, Supermärkten oder auf dem Weihnachtsmarkt - Spenden, um die 14.000 Euro teure Reise zu finanzieren. Wobei einige Sponsoren halfen. Am Mittwoch machten sich sieben Cheerleader inklusive Coach über Frankfurt auf den Weg nach Orlando, wo sie 17 Grad und Sonne im Disney-Resort empfingen. „Das kann man sich wie im Kinofilm ,Girls United’ vorstellen“, beschreibt Tanja Straub: „Das gesamte Resort ist von Cheerleadern belagert und an jeder Ecke wird trainiert.“

Erster Wettkampf früh um acht

Denn bei der dreitägigen „National Dance Team Championship“ in Disney’s riesigem „ESPN Wide World of Sports Complex“ mit mehreren Arenen in Orlando treten vor allem unzählige US-Higschool-Teams in verschiedenen Kategorien an. Der Cheerleader-Tanz wird nach wie vor von den Amerikanerinnen dominiert, ihre Gruppen sind dem Rest der Welt deutlich voraus. „Ihre Art der Perfektion macht einen sprachlos“, räumte Tanja Straub schon vor dem ersten Hagener WM-Start ein: „Eine WM ist für jeden Sportler das größte Ereignis.“ Die Hagenerinnen starten im internationalen Wettbewerb der „World School Division“, sind in den „Dance“-Wettbewerben der einzige deutsche Vertreter, Europäer sind sonst nur noch aus der Ukraine angereist. Teams aus China und Mexiko sind die Konkurrenten der Hagener Mädchen in der Kategorie „Junior Pom“.

Dem improvisierten Outdoor-Training, einem Orientierungs-Rundgang im riesigen Hotelkomplex und einem Abstecher in den Disney-Themenpark folgten für die Hagener Mädchen die Übungsarbeit auf Wettkampfboden - und die konkreten Vorbereitungen für den Wettkampf. Denn heute in der Frühe um sieben Uhr steht für sie die erste Stellprobe in der „Arena North“ an, um 8.07 Uhr wird es für die „Phoenix Hagen Juniors (Germany)“ mit dem ersten dreiminütigen Tanz ernst. Zwischen den Auftritten der Cool Kids vom „Centro Artistico Yesenez Mendoza“ aus Ecuador und dem chinesischen „Beijing Cool Lala Elite Rhythmic Club“. Tags darauf folgt mittags um Zwölf dann der eigentliche Wettkampf bei den „World School & Performance Cheer Championships“. Das Ziel ist dabei nicht in erster Linie eine Platzierung, nachdem die Vorgängerinnen 2017 Rang fünf in ihrer Kategorie belegten. Tanja Straub: „Wir wollen auf jeden Fall mehr Punkte erzielen als beim letzten Mal.“