Hagen. . Enttäuscht und unzufrieden waren alle beim Fußball-Landesliga-Schlusslicht SSV Hagen nach der jüngsten 0:4-Heimschlappe gegen den SV Hohenlimburg 10. Auch Luiz Felipe Idalgo Infante. Aber der Mittelfeldspieler aus Brasilien, der auf den Rufnamen „Lucho“ hört, verliert seinen Optimismus nicht. „Ich glaube an die Mannschaft. Wir werden uns verbessern und am Ende nicht in die Bezirksliga absteigen, sondern in der Landesliga bleiben“, prognostiziert der 26-Jährige. „Auch wenn es schwer wird und viel Arbeit auf uns wartet - wir werden es schaffen.“
Enttäuscht und unzufrieden waren alle beim Fußball-Landesliga-Schlusslicht SSV Hagen nach der jüngsten 0:4-Heimschlappe gegen den SV Hohenlimburg 10. Auch Luiz Felipe Idalgo Infante. Aber der Mittelfeldspieler aus Brasilien, der auf den Rufnamen „Lucho“ hört, verliert seinen Optimismus nicht. „Ich glaube an die Mannschaft. Wir werden uns verbessern und am Ende nicht in die Bezirksliga absteigen, sondern in der Landesliga bleiben“, prognostiziert der 26-Jährige. „Auch wenn es schwer wird und viel Arbeit auf uns wartet - wir werden es schaffen.“
Intalienischer Pass hilft bei der Job-Suche
Weil sein Vater italienisch-stämmig ist, besitzt Luis Felipe Idalgo Infante auch einen italienischen Pass. Das hat dem 26-Jährigen und seiner Ehefrau bei der Arbeitssuche in Hagen entscheidend geholfen.
Luchos Prognose ist nicht als Durchhalteparole zu verstehen, sie entspricht seinem Naturell. „Er ist ein absolut positiv denkender Mensch“, charakterisiert SSV-Klubchef Klaus Kaiser den Mann aus Sao Paulo, „und er fühlt sich hier pudelwohl.“ Aktuell noch mehr als sonst, denn Luiz Felipe Idalgo Infante, der sich mit Ehefrau Michele Souza schnell in Hagen eingelebt hat, hat Besuch aus der Heimat. Seine Eltern sind für zwei Wochen in der Volmestadt zu Gast. Ihr erster Deutschland-Besuch, wie der Vater berichtet.
In England waren Luiz Infante senior und Ehefrau Marta auch schon, um ihren Sohn Fußball spielen zu sehen. „Aber als sie kamen, war ich verletzt“, blickt Lucio zurück, der vor seinem Engagement beim SSV Hagen für den britischen Fünftligisten White Hawk kickte. „Das spielerische Niveau war dort höher“, vergleicht der Mittelfeldakteur die englische League Vanarama South mit der westfälischen Landesliga, „hier ist der Fußball physischer.“ Dafür sei es in Deutschland schöner - und alles sei besser organisiert.
Taufe in der Ruhr am 26. Geburtstag
Über den Verein haben Lucho und Michele in Hagen Wohnung und Arbeit gefunden. Beide sind in einer Wäscherei tätig - im Schichtdienst, weshalb der SSV-Akteur nur jede zweite Woche trainieren kann. „Die Arbeit macht Spaß und die Kollegen sind nett“, hat Lucho ansonsten nichts zu bemängeln. Mit seinem aktuellen Leben ist der Mann aus Sao Paulo zufrieden – trotz der ausbleibenden sportlichen Erfolge seiner Mannschaft.
Wie bei vielen Südamerikanern nimmt der christliche Glaube auch in Luchos Leben einen hohen Stellenwert ein. Am vergangenen Mittwoch, es war sein 26. Geburtstag, hat er sich in der Nähe von Schwerte in der Ruhr taufen lassen. Im Kreis einer Iserlohner Gemeinde, der Brasilianer und Deutsche angehören, seiner Eltern und seiner Ehefrau. „Geburtstag und Taufe, das war für mich ein doppelter Feiertag“, blickt Luiz Infante zurück, „ich bin zwar schon als Baby getauft worden, es war jetzt eine Bekräftigung, dass ich auch als Erwachsener im christliche Sinne Leben möchte. Was Gott entscheidet, ist gut für mich.“
Das darf nach wie vor auch der Profifußball sein, den der SSVer noch nicht gänzlich abgehakt hat. „Wenn es klappt, ist es schön, wenn nicht, bin ich auch zufrieden“, sagt Lucho, „am wichtigsten ist mir meine Familie.“ Mit ihr wird er heute Abend die Profi-Welt erleben. Klaus Kaiser hat Karten für das Champions-League-Spiel „Borussia Dortmund gegen Atletico Madrid“ besorgt. „In Brasilien kommt mein Lieblingsverein aus Sao Paulo, in Deutschland ist es der BVB“, verrät Lucho.
Nachdem seine Eltern am vergangenen Sonntag beim 0:4 des SSV gegen Hohenlimburg 10 keinen Grund zum Jubeln hatten, soll heute Abend wenigstens der Bundesliga-Tabellenführer für ein schönes Fußball-Erlebnis sorgen.