Wetter. . Anna-Lotta Merfeld vom TuS Ende ist zur neue Co-Landestrainerin im Taekwondo ernannt worden. Die 21-Jährige reizt es, Impulse zu setzten.

Wien, London, Hamburg, Bordesholm – Die Taekwondo-Sportler des TuS Ende waren in dieser Saison viel unterwegs, und das sehr erfolgreich.

Bei der Deutschen Meisterschaft im Poomsae konnte sich fast jeder der Ender Sportler Medaillen und Meistertitel sichern (wir berichteten). Für die Sportlerin und Trainerin Anna-Lotta Merfeld (21) steht ein weiteres Saison-Highlight an: Sie wurde zur Co-Landestrainerin ernannt.

Auf Poomsae spezialisiert

„Das freut mich sehr und ist für mich als Trainerin ein großer Meilenstein“, sagt die 21-Jährige. Seit 2008 ist sie Mitglied der Taekwondo-Abteilung des TuS Ende und damit der „Spätzünder“ in der Familie. Denn Mutter, Bruder und Schwester waren schon vorher in dem Sport aktiv. Die Begeisterung ist dann aber auch auf Anna-Lotta Merfeld über gesprungen.

Anna-Lotta Merfeld  (rechts) trainiert mit dem  talentierten Nachwuchssportlerin Jasmin Flotow in der Ender Turnhalle. 
Anna-Lotta Merfeld (rechts) trainiert mit dem talentierten Nachwuchssportlerin Jasmin Flotow in der Ender Turnhalle.  © Veronika Szary

2013 hat sie den schwarzen Gürtel erreicht und steht mittlerweile neben dem eigenen Training vier mal die Woche als Coach in der Halle in Ende. Was sie an diesem Sport so fasziniert? „Taekwondo ist unheimlich vielseitig“, betont die Sportlerin. Viele würden bei dem Begriff Taekwondo häufig an den Bruchtest denken, also an das Zerschlagen von massiven Gegenständen, in der Regel ein Holzbrett. „Das kommt im Training aber viel seltener dran, als oft gedacht wird. Zu Taekwondo gehören auch Selbstverteidigung, Vollkontakt, Einschrittkampf und Poomsae, es gibt also viele verschiedene Bereiche“, erklärt Merfeld. Gerade im Spitzenbereich spezialisieren sich Sportler laut der Trainerin häufig auf eine Disziplin, sie selbst legt den Schwerpunkt auf Poomsae.

Balance und Rhythmusgefühl

Hierbei perfektionieren die Sportler Bewegungsabläufe gegen einen imaginären Gegner. „Es geht bei Poomsae sehr viel um Körperwahrnehmung, Kraft, Balance, Rhythmusgefühl und Ehrgeiz“, erklärt die Herdeckerin. Denn die Sportler wiederholen in diesem Bereich die Abläufe viele Male hintereinander.

Trainerin Anna-Lotta Merfeld und Jasmin Flotow geben Einblicke in das Poomsae-Training. 
Trainerin Anna-Lotta Merfeld und Jasmin Flotow geben Einblicke in das Poomsae-Training.  © Veronika Szary

„Da muss man schon dran bleiben. Manchen ist das zu langweilig, weil es immer wieder die gleichen Bewegungen sind“, sagt Anna-Lotta Merfeld und ergänzt: „Poomsae ist vergleichbar mit dem Tanzen oder Dressurreiten. Es kommt auf das Körpergefühl an. Das ist genau meins.“ Sie selbst nimmt auch an Wettkämpfen teil, bei den Deutschen Meisterschaften in Bordesholm hat sie beispielsweise den sechsten Platz erreicht. Aber ihre Zukunft sieht Anna-Lotta Merfeld eher im Trainieren als in einer eigenen Karriere als Spitzensportlerin. „Es macht mir total Spaß, Sportler weiter zubringen, Impulse zu geben und dann zu sehen, was sich verändert“, sagt die Trainerin. Und so kam zu der eignen guten Leistung bei der Meisterschaft auch noch die Freude über den Erfolg der Nachwuchstalente.

Denn der Bundestrainer ist auf dem Turnier sowohl auf Jasmin Flotow (10) als auch auf Mia Merfeld (15) aufmerksam geworden. Beide sind zum Sichtungslehrgang für die Europameisterschaft 2019 eingeladen. „Das freut mich als Trainerin natürlich besonders und ist ein großer Erfolg“, betont die 21-Jährige. In der Masse sei der TuS Ende ein Verein für Breitensportler, trotzdem gebe es immer wieder Sportler, die auf ein höheres Leistungsniveau kommen können und wollen.

Vorfreude steigt

„Sie dahin zu bringen, das ist es, was mich besonders reizt“, betont Merfeld. Dementsprechend groß ist die Freude über die Ernennung zu Co-Landestrainerin. Im Kadertraining wird sie dann nicht nur die Sportler des TuS begleiten, sondern auch Athleten aus ganz Nordrhein-Westfalen coachen. Und das neben ihrer Ausbildung zur Notfallsanitäterin. „Nächstes Jahr steht dann die Abschlussprüfung in meiner Ausbildung an, aber das lässt sich gut vereinen mit dem Taekwondo. Der Sport und das Training sind ein super Ausgleich“, sagt die junge Sportlerin. Vor der neuen Aufgabe habe sie keine Angst, sondern nur Vorfreude.