Sotschi/Hagen. . Der Team-Wechsel mitten in der Saison hat David Beckmann beflügelt. In Sotchi gelang dem Hagener der dritte Saisonsieg in der GP3-Series in Folge
Der Team-Wechsel mitten in der Saison hat David Beckmann ganz offenkundig beflügelt. Im russischen Sotchi gelang dem Hagener Motorsportler der dritte Saisonsieg in der GP3-Series in Folge - nach einem dramatischen Finale. „Es war einfach unglaublich schön, das Rennen in der letzten Runde zu entscheiden“, freute sich der 18-Jährige, der in der Gesamtwertung weiter auf Rang fünf geklettert ist. In der zweiten Saisonhälfte, seit dem Wechsel zu Trident also, hat Beckmann die meisten Punkte (107) aller GP3-Piloten gesammelt.
Bereits in Lauf eins auf der 5,853 Kilometer langen Strecke des „Sochi Autodrom“ am Schwarzen Meer beeindruckte David Beckmann mit einer fantastischen Aufholjagd unter schwierigsten Bedingungen. Von Startplatz 15 aus - im Qualifying hatte der Hagener Problem mit dem Gaspedal und einen weiteren technischen Defekt - bahnte sich Beckmann den Weg vor bis auf Rang fünf.. Bereits am Start machte der 18-Jährige viel Boden gut. In einem Zweikampf wurde er indes etwas von der Strecke gedrückt und musste stark auf den „Kerbs“ - der Randstein-Begrenzung der Strecke - bremsen. Dabei zog er sich einen Bremsplatten auf drei seiner vier Reifen zu. Von nun an forderten Vibrationen Beckmanns Physis bis zur letzten Sekunde. Dennoch verbesserte er sich weiter und fuhr als Fünfter ins Ziel. „Die Vibrationen waren so unglaublich stark, dass ich die Kurveneingänge und die Streckenschilder nicht richtig erkennen konnte“, bekannte Beckmann: „Das war das bislang anstrengendste Rennen meiner Karriere.“
Entscheidung vier Kurven vor Ende
Es sollte noch besser werden. Tags darauf nahm er das zweite Rennen von Startplatz vier aus in Angriff. Am Start setzte sich der Hagener bereits auf Rang drei und setzte darauf den Zweitplatzierten Simo Laaksonen (Finnland) unter Druck, der sich prompt verbremste. Beckmann, nun auf Platz zwei, eröffnete die Jagd auf den führenden Joey Mawson. Bis zum Schluss versuchte der Hagener, am Australier vorbeizukommen - in der letzten Runde klappte das im finalen Showdown.
Bereits im ersten Sektor kündigte Beckmann an, was schließlich in Kurve 13 Wirklichkeit wurde. Mit einem hervorragenden Manöver setzte er sich in Führung und gab den Sieg bis zum Schluss nicht mehr her. „Vier Kurven vor Schluss gelang mir der entscheidende Move“, freute sich Beckmann, der sich sofort um über eine halbe Sekunde absetzen konnte. „Aufgrund der Spannung bis zum Schluss bedeutet mir der Sieg sogar noch mehr als die anderen beiden.“
Nun folgt für Beckmann eine längere Pause, ehe es zum letzten Rennen nach Abu Dhabi (23. - 25. November) - gleichzeitig großes Saisonfinale der Formel 1 - geht. „Ich gehe mit einer Menge Selbstvertrauen nach Abu Dhabi“, ist der Hagener zuversichtlich: „Klar, den Rückenwind aus dem tollen Wochenende in Sotschi nehme ich mit.“ Zudem hat er an den Kurs in den Arabischen Emiraten gute Erinnerungen, im Dezember fuhr er dort bereits drei Tage bei Rookie-Tests - und schaffte später den Sprung in die GP3-Series. „Die gesamte Anlage ist beeindruckend und das Layout ist einfach klasse“, sagt David Beckmann und ist überzeugt: „Die Streckenführung kommt mir sehr entgegen.“