Hohenlimburg. . Eigentlich müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 1910 den dritten Tabellenplatz noch verlieren würde.

Eigentlich müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 1910 den hervorragenden dritten Tabellenplatz am letzten Spieltag kommendes Wochenende noch verlieren würde. Im gestrigen Heimduell im Kirchenbergstadion manifestierte die Erzen-Elf diesen Rang – fast. Gegen RW Hünsborn gab es einen souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg.

Punktemäßig könnte der FSV Werdohl noch gleichziehen, aber im Torverhältnis sind die Zehner um sechs Treffer besser. „Es sieht so aus, dass wir die Saison mit dem dritten Platz beenden werden“, resümierte SV 1910-Coach Michael Erzen. Und was ist dieser wert? Am gestrigen Pfingstmontag machte das Gerücht die Runde, dass der FC Lennestadt auf einen möglichen Westfalenliga-Aufstieg verzichten möchte. Nähere Infos waren aber nicht zu bekommen.

Im letzten Spiel der Saison auf heimischem Geläuf zeigten die Zehner eine gute Leistung – obwohl aufgrund der Ausfälle der Nezir- (Ramadan) und Porrello-Brüder (kurzfristig verhindert) nur zwei Auswechselspieler zur Verfügung standen – Michael Erzen selbst und A-Jugend-Torwart Jan Veit. Da Erzen unter Rückenbeschwerden litt, verzichtete er auf seine Einwechslung. „Mit elf Spielern haben wir super gekämpft, waren taktisch gut eingestellt. Die Mannschaft hat eindrucksvoll bestätigt, dass sie einen Riesen-Charakter hat.“

Teamfähige Mannschaft

Mit dem letzten Satz bezog er sich – unter anderem – auf ein Interview eines Ex-Zehner Spielers, der öffentlich kritisiert habe, dass die Mannschaft der Hohenlimburger nicht teamfähig sei. „Das kann ich absolut nicht so stehen lassen. Das ist die teamfähigste Mannschaft, die ich je kennengelernt habe.“

In Abschnitt eins arbeiteten die Zehner akribisch im Mittelfeld, gingen stets als Zweikampfsieger hervor und ließen hinten nichts zu. Torszenen waren allerdings Mangelware, denn der letzte Pass kam nicht an. Nach einer halben Stunde schickten Danilo Labarile und Sinan Hajra Christian Antwi-Adjej in die Spitze, jedoch versprang ihm frei vor RW-Torwart Sascha Hoffmann der Ball. Auf der anderen Seite probierte es Jan-Peter Stein mit einem Distanzschuss (34.), aber Hohenlimburgs Keeper Alexander Klur brauchte nicht einzugreifen. Etwas brenzliger wurde es, als Stein gleich vier Zehner Abwehrrecken ausspielte. Jedoch verfehlte der Abschluss das Gehäuse knapp. Besser machte es Sinan Hajra fünf Minuten vor dem Seitenwechsel. Eine scharf angebratene Flanke von Christian Antwi-Adjej erreichte seinen Schädel, und er machte seinem Spitznamen „Kopfball-Ungeheuer“ wieder alle Ehre. Er nickte die Kugel im oberen Giebel zum 1:0 ein.

Labarile unermüdlich

Auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Platzherren weiterhin das Spiel. Kapitän Danilo Labarile rackerte unermüdlich, auch Christian Antwi-Adjej lief wieder seine Kilometer. Letzterer hätte einen Treffer verdient gehabt, aber ihm klebte das Pech an den Füßen. In Minute 47 scheiterte er an Torwart Hoffmann, zehn Minuten später kratzte das Bein von Kevin Becker seinen Schuss gerade noch von der Torlinie.

Zu einem wichtigen Zeitpunkt markierten die Zehner das 2:0. Marcel Weiß eroberte sich im eigenen Drittel den Ball, machte Meter um Meter, spielte einen Doppelpass mit Antwi-Adjej und schloss selbst ab – Treffer versenkt! Eine hervorragende Einzelleistung von Marcel Weiß, gekrönt mit einem Tor.

Psychologisch war der Treffer deshalb wichtig, weil sich beim Hohenlimburger Team langsam aber sicher der Kräfteverschleiß bemerkbar machte und Hünsborn die offenen Räume nutzte. Die Gäste konnten schließlich locker flockig wechseln – auch wenn sie auf ihren Goalgetter Marius Uebach verzichten mussten.

Und hier zeichnete sich die Stärke von Alexander Klur aus. Fast 80 Minuten war der Hohenlimburger Torwart unbeschäftigt, war aber stets auf den Posten, als es drauf ankam. In Minute 79 parierte er einen Kopfball von Luca Künchen, kurz vor dem Abpfiff musste er sich mächtig strecken, um einen Kopfball von Lukas Dettmer über die Querlatte zu fausten. So blieb es beim mehr als verdienten Sieg der Zehner, die am kommenden Sonntag nach Meinerzhagen reisen.

Statistik

SV 1910: Klur, Kauermann, Hajra, Saffet Davulcu, Leifels, Rösner, Antwi-Adjej, Ludwig, Labarile, Samet Davulcu, Weiß.

Schiedsrichter: Marcel Benkhoff; Assistenten: Gerd Schulte, Jason Hascher.

Tore: 1:0 Sinan Hajra (40.), 2:0 Marcel Weiß (62.). Gelbe Karten: SV 10 (1), RW (2): Zuschauer: 70.