Hohenlimburg. . René Hemmer aus Hohenlimburg ist Fachangestellter für Bäderbetriebe. Im Volksmund heißt das „Bademeister“.

Das Freibad Henkhausen ist bestens ausgerüstet, was die Erste Hilfe angeht. Kürzlich stattete die Feuerwehr den Hohenlimburger Schwimmverein mit einer Notfalltasche aus. Natürlich in der Hoffnung, dass sie nie gebraucht wird. Falls doch, ist René Hemmer zur Stelle. Im Volksmund heißt er Bademeister, Fachangestellter für Bäderbetriebe ist die korrekte Berufsbezeichnung. Der 22-Jährige macht im heimischen Freibad seine erste Saison. Die WP hat mit ihm gesprochen.

René, der Name ,Hemmer’ ist in Hohenlimburg ja untrennbar mit Kanu-Slalom verbunden. Wäre das nichts für Sie gewesen?

René Hemmer: Nein, ich wollte keinen Leistungssport machen. Ich habe mich immer für Schwimmen interessiert. Ich habe bei der DLRG-Ortsgruppe in Hohenlimburg angefangen und bin heute noch dabei.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf und zum HSV gekommen?

Ich habe im Seilerseebad in Iserlohn eine dreijährige Ausbildung absolviert. Meinen Rettungsschwimmer habe ich ja schon bei der DLRG gemacht, da kommen dann noch so Komponenten wie Erste Hilfe, Technik, Management hinzu. Im vergangenen Jahr habe ich hier schon ein paar Tage ausgeholfen. Dann hat mich HSV-Geschäftsführer Heinz-Werner Schroth gefragt, ob ich mir das hier nicht dauerhaft vorstellen könnte. Da habe ich zugesagt.

Was machen Sie außerhalb der Freibad-Saison?

Urlaub (lacht). Jetzt ist ja Vollbetrieb, ich bin täglich hier. Außerhalb der Saison bin ich aber noch als Rettungsschwimmer und als Trainer beim HSV tätig.

Wie sieht ein ganz normaler Tag im Freibad Henkhausen für Sie aus?

Ich bin um 9 Uhr hier. Ich kontrolliere, ob die Technik in Ordnung ist und nehme Messungen der Wasserqualität vor, etwa ph-Wert und Chlorgehalt. Dann muss ich den Beckenboden saugen und alles auf Vordermann bringen. Ab 10 Uhr ist das Bad für die Öffentlichkeit geöffnet, dann beginnt die Badeaufsicht. Der öffentliche Badebetrieb endet um 18 Uhr, dann kontrolliere ich noch mal alles und gehe um 19 Uhr nach Hause. Wenn es richtig heiß ist, verlängern wir die Öffnungszeit ein wenig.

Beim Frühschwimmen müssen Sie also nicht hier sein?

Nein! Die kommen immer um 7 Uhr, die meisten sind schon weg, wenn ich meinen Dienst aufnehme. Die Frühschwimmer müssen Vereinsmitglied sein, bekommen einen Schlüssel und müssen unterschreiben, dass sie hier auf eigene Verantwortung schwimmen.

Und was ist der ideale Tag?

Sommer, Sonne und 30 Grad Celsius. Es macht mehr Spaß, wenn die Bude voll ist. Und alles so läuft, wie es laufen soll. Wenn das Wetter mal nicht so gut ist, habe ich Zeit für andere Sachen. Unkraut beseitigen auf der Liegeweise beispielsweise.

Schaffen Sie das alleine, wenn die Besucherzahl gewaltig in die Höhe steigt?

Wir haben immer die Wetterprognosen im Auge. Wir planen immer zwei bis drei Tage voraus, sodass wir rechtzeitig reagieren können. Dann bekomme ich ab etwa 11.30 Uhr Unterstützung von zwei bis drei Helfern, mehr ist natürlich auch nicht verkehrt. Ich kann ja schließlich nicht überall sein.

Wie betrachten Sie die Atmosphäre beim Hohenlimburger SV?

Sie ist sehr familiär. Man ist niemals auf sich allein gestellt, es gibt viele Leute, die mich unterstützen. Das Freibad ist traumhaft, die Luft ist schön, und es ist ein Traumjob. Das Bad ist natürlich nicht so modern wie das Seilerseebad, aber es ist ein Bad zum Lernen.

Haben Sie noch Zeit für Hobbys?

In der Saison schwer. Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig. Ich versuche, zum Dienstabend am Montag immer da zu sein.

Die Familie Hemmer

René Hemmer ist der Sohn von Thomas Hemmer. Dieser ist Kassierer beim Hohenlimburger Kanu-Verein.

Dessen Bruder Frank war 1989 Weltmeister im Kanu-Slalom im Zweiercanadier. Der Wettbewerb fand auf dem Savage River in Maryland in den USA statt.

Der dritte Bruder im Bunde ist Martin Hemmer, ebenfalls ein ehemaliger Kanu-Fahrer.