Hagen. . Den Blick aufs neue Sportjahr lässt sich die Lokalsportredaktion auch zu Silvester 2017 nicht nehmen. Achtung, nicht ganz ernst gemeint!
Den Blick aufs neue Sportjahr lässt sich die Hagener Lokalsportredaktion auch zu Silvester 2017 nicht nehmen. Augenzwinkernd und nicht ganz ernst gemeint, aber natürlich höchst sachkundig schauen wir - wie stets in der Silvester-Ausgabe - voraus: Auf Helden in Strumpfhosen, Altmetall-Schmuggler oder beschirmte Schwimmer. Und wünschen viel Vergnügen beim Lesen und einen guten Rutsch!
Eintracht-Handballer finden tanzend ihren Rhythmus
Um die etwas enttäuschende Zuschauerresonanz bei Heimspielen in der 2. Handball-Bundesliga aufzubessern, versucht sich der VfL Eintracht Hagen an Attraktionen im Rahmenprogramm. Nach den Trommlern des
Drum-Corps Iserlohn, die die Stimmung anheizen, gibt es nun in der Halbzeitpause einen internen „Let’s dance“-Wettbewerb der VfL-Spieler, die Trainer Niels Pfannenschmidt und Pavel Prokopec fungieren als Jury. Die heißeste Sohle legen dabei Tilman Pröhl und Torwart Tobias Mahncke aufs Parkett, die damit in der Startsieben für die zweite Halbzeit stehen. Bewusst sucht Pfannenschmidt lateinamerikanische Tänze aus. „Das lässt uns heißblütiger in die zweite Hälfte starten, wir finden schneller unseren Rhythmus.“ Nur Paul Saborowski übertreibt es, er muss zunächst zur Abkühlung in die Eistonne.
Neuer Storch macht als Strumpfhosen-Model gute Figur
Aus erbitterter Rivalität ist die Freundschaft zweier Zweitligisten geworden, vor allem der Einstieg von Sponsor Udo Krollmann hat die
Harmonie zwischen Handballern des VfL Eintracht Hagen und Basketballern von Phoenix Hagen befördert. Um dem neuen „Wir-Gefühl“ Ausdruck zu verleihen, planen Hagens Sport-Aushängeschilder gemeinsame Aktionen.
Als die italienische Unterwäsche und Bademoden-Kette Calzedonia männliche Strumpfhosen-Models sucht, werden angesichts ihrer Vorlieben für lange Beinkleider auch auf dem Feld die Phoenix-Asse James Reid und Dominik Spohr sowie Eintracht-Linksaußen Daniel Mestrum angemeldet.
Beim Casting in der Rathaus-Filiale können sie allerdings nicht auf den Laufsteg gehen. „Für solche Oberschenkel haben wir keine Strumpfhosen-Größe“, bedauert der Veranstalter.
Also schickt Phoenix stattdessen Derreck Brooks ins Rennen, für den problemlos ein Beinkleid gefunden wird. „Ein würdiger Nachfolger“, findet Marketingmanager und Bundesliga-Rekordspieler Bernd „Storch“ Kruel: „So dünne Stelzen hatten im Hagener Basketball nur wenige.“
Mit Altmetall an der Grenze gestoppt
Eigentlich sind die heimischen Leichtathleten Luigi A. und Klaus K. auf dem Weg zur Gewichtwurf-Weltmeisterschaft in Litauen. Doch schon an
der Grenze zu Polen werden beide Senioren in ihrem VW Bully festgenommen wegen des Verdachts auf illegalen Altmetallhandel. Der Verdacht erhärtet sich, als im Darknet Bilder von Klaus K., in Branchenkreisen genannt der „Kühne“, mit großen Mengen abgelegter Sportgeräte auftauchen. Auch ein pixeliger Schwarzweiß-Film mit dem Titel „Spiel ohne Grenzen“, der K. in jungen Jahren zeigt, weckt den Argwohn der Ermittler. Erst als der Hagener Multisportler mit einer Urkunde nachweisen kann, dass er in den Siebzigern am gleichnamigen Wettstreit europäischer Städte teilgenommen hat, wird er aus der Untersuchungshaft entlassen und kann mit Kumpel Luigi nach Litauen weiterreisen.
Keine freie Bahn mehr für Asien-Asse
Es hat Tradition, dass die Asiaten dominieren: Bei Federfußball-Weltmeisterschaften spielen die europäischen Teilnehmer maximal um
Bronze, Gold und Silber sind für die übermächtigen Teams und Sportler aus Fernost reserviert. Sie haben bei der Sportart, deren Ursprünge in China vermutet werden, etwa 3000 Jahre Vorsprung vor den erst seit 1984 Federfußball spielenden Europäern. Doch das Geheimnis ihres Erfolgs liegt bei Chinesen und Vietnamesen keineswegs etwa in Tradition oder Akrobatik, sondern an einem simplen, jahrelang einstudierten und nicht ganz regelkonformen Trick. Während alle Blicke auf den schmetternden Akteur gerichtet sind, zieht sein Partner für Sekunden-Bruchteile - für das bloße Auge kaum erkennbar - mit der Hacke das Netz herunter, so dass freie Bahn für den „Shuttlecock“ (Federfußball) besteht.
Nach einem Einspruch der Hagener Christopher Zentarra (li.) und Stefan Blank, die das Komplott aufdecken, werden beim Weltverband alle Videoaufnahmen von zurückliegenden Weltmeisterschaften erneut untersucht. Die Asiaten müssen ihre Medaillen wieder abgeben, neuer Rekord-Weltmeister ist allerdings Ungarn, für den FFC Hagen gibt es nur 17 Mal Silber.
Mit Schutzschirm der Gebühr entgehen
Um der 2018 erstmals fälligen Hallennutzungsgebühr, vulgo Energie- und Bewirtschaftungsumlage zu entgehen, haben die Hagener Schwimmer
einen Schirm aus der Militärforschung entwickelt. Dieser macht sie für die eigens installierte Überwachungs-Kameras, nach denen die endgültige Gebühr berechnet wird, unsichtbar. Unangenehmer Nebeneffekt: Ihre Bestzeiten können die Talente von SV 94, Westfalen 23 oder TSV Vorhalle angesichts des nicht gerade aquadynamischen Gepäcks nicht mehr erreichen. Erstmals schafft niemand von ihnen die Qualifikation für die Südwestfalenmeisterschaften.
Jubeltraining für neuen Tennis-Boom
Es ist nicht mehr wie zu den Boom-Zeiten von Steffi Graf und Boris Becker, das müssen die Tennisvereine feststellen. Sie klagen über
Mitgliederschwund und wenig Interesse bei den Duellen auf ihren Anlagen. Und wird gespielt, ist es auf und neben dem Court mucksmäuschenstill. „Wir haben zu wenige Emotionen“, klagt Manfred Hennes vom C Schwarz-Gelb - und will auf der Hoheleye gegensteuern. Erste Maßnahme: Bei der Übungsarbeit wird „Jubeltraining“ eingebaut, die einstudierte Choreographie soll nach jedem Satzgewinn zur Pflicht werden. „Und an der Becker-Faust arbeiten wir noch“, sagt Hennes.