Hagen. . Bei den ProA-Basketballern von Phoenix Hagen beginnt am Dienstag eine neue Ära. Erstmals bittet der neue Chefcoach Kevin Magdowski zum Training.

Am Montag wurde viel geredet, am Dienstag wird erstmals trainiert. Kevon Magdowski, neuer Chefcoach des Basketball-ProA-Zweitligisten Phoenix Hagen, nimmt als Nachfolger von Dietmar Günther am Ischeland seine Arbeit als Übungsleiter auf. Bereits am Freitag geht es nach Crailsheim, wo am Samstag um 19.30 Uhr die dortigen Merlins als Tabellenführer gegen die Feuervögel antreten. Magdowski, der am 25. Dezember seinen 40. Geburtstag feiert, lernte am Montag nicht nur in Einzelgesprächen seine neuen Spieler kennen, sondern er nahm sich auch Zeit für ein Interview mit dieser Zeitung.

Herr Magdowski, in Ihren ersten Spielen als Phoenix-Chefcoach erwartet Sie ein sehr schweres Programm. Zweimal geht es gegen den aktuellen Tabellenführer Crailsheim Merlins, am 27. Dezember sind die Hamburg Towers am Ischeland zu Gast, hinzu kommen Auswärtsspiele in Karlsruhe und Heidelberg, die beide bereits in Hagen gewonnen haben. Man hätte sich einen leichteren Einstand vorstellen können. . .

Kevin Magdowski: Ich bin nicht hierhin gekommen, um zu klagen. Mit der Herausforderung wächst man. Ich nehme den Spielplan so wie er ist, die Vorbereitung auf Crailsheim läuft. Wir fahren nicht zum Spaß dorthin, sondern wir werden alles dafür geben, ein gutes Resultat herauszuholen.

Welche Saisonerwartung ist bei Ihrer Verpflichtung an Sie herangetragen worden und welches Saisonziel stecken Sie sich selbst?

Ich muss erst einmal sagen, dass die Mannschaft, die Dietmar Günther mir hinterlässt, in einem ausgezeichneten Zustand ist. Man kann seine Arbeit gar nicht hoch genug bewerten. Es ist eine sehr angenehme Situation für mich als Trainer, dass ich nicht bei Null beginnen muss. Natürlich wollen wir versuchen, die positiven Erlebnisse, die Dietmar mit der Mannschaft hatte, zu wiederholen. Aber wir wissen auch, dass unser Team, mit einem Durchschnittsalter von 21,9 Jahren drittjüngstes der Liga, ein Entwicklungsteam ist. Es ist mein Ziel, die jungen Spieler weiterzuentwickeln, aber wir wissen auch, dass das Umfeld in Hagen am liebsten die Playoff-Teilnahme hätte. Ein Trainer, der ein Team auf einem Playoff-Platz übernimmt, will diesen Platz nach Möglichkeit halten mit dem Wissen, dass die schweren Spiele jetzt erst kommen.

Es heißt, Sie haben in den Gesprächen mit den Phoenix-Verantwortlichen konzeptionell überzeugt. Welches Konzept verfolgen Sie?

Wir werden mannschaftlich versuchen, das Positive, das Dietmar Günther schon erarbeitet hat, fortzusetzen und zu ergänzen. Wir werden versuchen, unsere Jugendspieler im individuellen, technischen und taktischen Bereich noch weiter zu schulen. Wir haben aktuell schon eine sehr gute - und ich versuche sie noch zu verbessern - athletische Ausbildungskonstellation, die uns wahrscheinlich dazu befähigen wird, dass unsere talentierten jungen Spieler noch eine andere Plattform erreichen, um uns vielleicht schon in naher Zukunft tabellarisch noch weiter nach vorne zu treiben.

Wie würden Sie sich persönlich als Trainer beschreiben, bespielsweise was die Ansprache betrifft?

Intensiv! Die Jungs werden schon merken, dass wir intensiv miteinander arbeiten werden.

Was wussten Sie bis vor ein paar Wochen von Hagen und vom Hagener Basketball?

Wenn man den deutschen Basketball verfolgt, was ich immer getan habe, dann weiß man natürlich, dass Hagen ein sensationeller Standort ist. An diesem Standort jetzt einmal arbeiten zu können ist wunderbar.

Das Spiel gegen Rasta Vechta am vergangenen Donnerstag haben Sie live in der Arena am Ischeland verfolgt. Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen?

Die Stimmung in der Halle war sensationell. Ich würde mich sehr freuen, wenn bei meiner Heimpremiere am 27. Dezember gegen Hamburg die Halle ähnlich voll wird und die Stimmung annähernd an das Vechta-Spiel herankommt.

Von Berlin über Luxemburg bis nach Kolumbien

Der gebürtige Berliner Kevin Magdowski beendete seine aktive Basketball-Laufbahn verletzungsbedingt früh und ist seit 20 Jahren Basketball-Trainer. Seine erste Station war der DTV Charlottenburg. In Deutschland betreute der A-Lizenzinhaber weitere Regionalligisten, in den letzten zehn Jahren wirkte er in Luxemburg, unterbrochen von einem Engagement in Kolumbien.