Hagen. . Die Sportstätten-Nutzungsgebühr für erwachsene Sportler tritt zum 1. Januar 2018 in Kraft, so wurde es im Rat beschlossen.
Die Sportstätten-Nutzungsgebühr für erwachsene Sportler tritt doch zum 1. Januar 2018 in Kraft. Anders als der Sportausschuss am Tag zuvor (wir berichteten) stimmte der Rat der Stadt mit den Stimmen der Allianz aus CDU, FDP, Grünen und Hagen aktiv gestern mehrheitlich für die so genannte „Energie- und Bewirtschaftungsumlage“. Kämmerer Christoph Gerbersmann hatte zuvor deutlich gemacht, dass die bereits im April 2016 beschlossene Gebühr Bestandteil des Haushaltssicherungs-Pakets sei und bei einer Ablehnung eine Kompensation benötigt würde: „Bisher sind wir im Hauhalt ohne weitere Einsparmaßnahmen ausgekommen. Dann müssten wir in den Bereichen Kultur, Sport und Soziales wieder neu diskutieren.“ Die meisten erwachsenen Vereinssportler, so Gerbersmann, würden mit dieser neuen Gebühr nur mit zehn Euro oder weniger pro Jahr belastet.
Ihre grundsätzliche Ablehnung machte vor allem die SPD deutlich, die erneut dagegen stimmte. Zudem bezweifelte der Sportausschuss-Vorsitzende Dietmar Thieser ebenso wie andere Ratsmitglieder, dass den auf 180 000 Euro bezifferten Einnahmen durch die „Energie- und Bewirtschaftungsumlage“ nicht deutliche Mehrkosten in der Verwaltung gegenüberstehen. „Da wird ein bürokratisches Monstrum geschaffen“, kritisierte Thieser. Mit 145 der 204 Hagener Vereine müsse das Servicenzentrum Sport einzeln Verträge schließen, Rechnungen stellen, Widersprüche bearbeiten und ein Mahnwesen installieren. Thieser: „Was bleibt da unter dem Strich übrig?“
Man wolle die Erhebung der Gebühr mit dem bisherigen Personal erledigen, beteuerte Dezernent Thomas Grothe. Der Aufwand sei in weiten Teilen bereits geleistet, das Buchungssystem umgestellt, ergänzte Gerbersmann: „Und in anderen Gemeinden, in denen eine solche Gebühr eingeführt wurde, läuft das nach Anfangsproblemen ganz routiniert.“ Und Wolfgang Röspel als Fraktionschef der CDU zeigte sich überzeugt: „Die Sportler sind bereit, sich an den Energiekosten zu beteiligen.“
Sechs Euro für Sportplatz pro Stunde
Die Nutzungsentgelte für die Vereine betragen künftig drei Euro (Einfachturnhalle, Sportplatz-Hälfte), sechs Euro (Zweifachturnhalle, Sportplatz bzw. neun Euro (Dreifachturnhalle) pro Stunde und werden auf 40 Wochen im Jahr berechnet. Schwimmsportler müssen 85 Cent pro Nutzung in den Hagener Bädern zahlen. „Wir vom Sport haben gegen diese Gebühr unser Bestes gegeben“, bedauerte Reinhard Flormann als Vorsitzender des Stadtsportbundes Hagen: „Ich bin mir sicher, dass es eine Spirale nach oben geben wird.“ Und Atila Tasli, Klubchef des TSV Hagen 1860, musste erkennen, dass seine nach der Sportausschuss-Sitzung noch geäußerte Hoffnung auf die Einsicht der Ratsmitglieder getrogen hatte.