Hohenlimburg. . Was die Ausbeute der Ruppenstein-Sieben so wertvoll macht, sind vor allem die widrigen Umstände, denn das Verletzungspech schlug heftig zu.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die in die Verbandsliga aufgestiegene erste Damenmannschaft der HSG Hohenlimburg die bislang beste Saisonbilanz alle heimischen Handballteams aufweisen würde? Mit 6:6-Punkten liegt die Mannschaft von Mike Ruppenstein zwar nur auf Rang neun des Zwölfer-Feldes, hat aber mehr Abstand zum Drittletzten Drolshagen (1:9) als zum Spitzenduo aus Witten und Kinderhaus (je 10:2).

Was die Ausbeute so wertvoll macht, sind vor allem die widrigen Umstände, denn das Verletzungspech schlug heftig zu. So hat Jennifer Tille aufgrund ihrer Schulterverletzung die eine Operation plus Reha notwendig machte, noch kein einziges Match bestritten, war für Spielmacherin Norma Kramer (ehemals Bauer) nach nur einem Einsatz seit ihrem Kreuzbandriss schon wieder Feierabend. Auch hier wird eine längere Auszeit unumgänglich sein. Zudem plagt sich die Torjägerin Nina Hillebrecht mit einer noch immer nicht diagnostizierten Krankheit herum, die jegliche sportliche Aktivität unmöglich macht und auch Anna-Lena Schneider fiel mit Kniebeschwerden länger aus. Und die ständig zwischen Leipzig und Hohenlimburg pendelnde Ann-Cathrin Kamann konnte nur hin und wieder aushelfen.

Tadellose kämpferische Einstellung

Von daher ist Ruppenstein mit der ausgeglichenen Punkteausbeute mehr als zufrieden – wohl wissend, dass die Kellerkinder aus Hörde und Drolshagen ihre einzigen Zähler gegen die HSG gesammelt haben und nicht nur die beiden verbleibenden Aufgaben bis zur WM-Pause (am Freitag, den 10. November, wird der Tabellendritte Borussia Dortmund III erwartet, acht Tage später geht es zum punktgleichen VfL Brambauer) ausgesprochen schwer sind. Auch die restlichen Vorrundengegner ETSV Witten, ASV Hamm-Westfalen und Lokalrivale TuRa Halden-Herbeck haben es in sich. Dass die HSG erst zwei Niederlagen kassiert hat, verdankt sie ihrer guten körperlichen Verfassung, einer meist tadellosen kämpferischen Einstellung und den Verstärkungen durch die Neuzugänge Nadine Kling und Lena Becker sowie den aus der Reserve aufgerückten Vanessa Raabe und Carina Voß sowie zuletzt Christina Markmeyer. „Mir tut es leid, dass wir der Reserve die besten Kräfte wegnehmen mussten, aber ich hatte keine Wahl, denn sonst wäre die Belastung für die verbliebenen Stammkräfte zu groß geworden“, erklärt Ruppenstein.

Vorhaben erst einmal auf Eis gelegt

Sein Vorhaben einer spielerischen Weiterentwicklung der Mannschaft stellt er zwangsläufig hinten an, lässt nur dosiert trainieren, damit keine weiteren Ausfälle hinzukommen.

Die lange Pause kam somit gelegen, das angestrebte Tempospiel aus kompakter Abwehr heraus wird aber nur bedingt möglich sein. Doch so lange die drei schlechter platzierten Mannschaften nicht punkten, hält sich der Erfolgsdruck auf das Hohenlimburger Aushängeschild in Grenzen.

Bilanz der Reserve ausbaufähig

Weniger erfreulich als bei der Hohenlimburger Verbandsliga-Mannschaft sieht es aktuell bei der Damen-Reserve der HSG aus.

Mit vier Niederlagen in vier Spielen steht die Mannschaft von Trainer Martin Tessari derzeit auf dem letzten Tabellenplatz in der Handball-Bezirksliga. Zuletzt folgte gegen die Zweitvertretung der HSG Gevelsberg-Silschede eine denkbar knappe 14:13 (10:5)-Niederlage, bei der die HSG-Damen nach einer schwachen ersten Hälfte im zweiten Durchgang den ersten Saisonsieg nur knapp verfehlten.

Am kommenden Sonntag wird der nächste Versuch gestartet, die ersten Punkte einzufahren: Das Tessari-Team ist zu Gast beim TV Voerde. In der Ennepetaler Sporthalle erfolgt um 17 Uhr der Anwurf.

Der TV ist ebenfalls unglücklich in die Saison gestartet, konnte in dieser Spielzeit erst einen Sieg einfahren und steht derzeit auf dem elften Tabellenplatz. Da die erste Damenmannschaft an diesem Wochenende noch spielfrei hat, könnte es sein, dass die Zweitvertretung auf Unterstützung durch die Leistungsträgerinnen Christina Markmeyer, Carina Voß und Vanessa Raabe hoffen darf.