Volmarstein. . Das Stadion an der Köhlerwaldstraße bietet den Fußballern und Freizeitgruppen eine Heimat. Aber es ist in die Jahre gekommen.
- Nicht nur Fußballer nutzen den Sportplatz an der Köhlerwaldstraße
- SuS Volmarstein baute das Vereinsheim in Eigenregie
- Im Sommer 2018 tut sich etwas auf dem Platz
Wer den Sportplatz an der Köhlerwaldstraße betritt, dem fallen zwei Dinge auf. Erstens: Am Eingang baumeln gleich mehrere Paar Schuhe von einem Flutlichtmasten. An den Schnürsenkeln zusammengebunden hängen sie in einigen Metern Höhe an den Leitersprossen - eine Jugendmannschaft feierte vor ein paar Jahren so ihren Aufstieg. Zweitens: Der Kunstrasen leuchtet nicht in sattem Grün wie die meisten anderen Plätze dieser Art, sondern sieht mit einem sandigen Beige eher trist aus. Denn der Belag ist mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommen. „Zum Glück wird er bald ersetzt”, sagt Rafael Garcia, Vorsitzender des SuS Volmarstein.
Sportplatz entstand 1953
Der Verein spielt schon seit 1968 an der Köhlerwaldstraße, damals noch auf Asche. In diesem Jahr entstand der heutige SuS Volmarstein: Der SuS Schmandbruch 1926 und der FC Volmarstein 1912 schlossen sich damals zu einem großen Verein zusammen. Der SuS hatte zuvor auf einem selbst errichteten Sportplatz am Bürgertreff Schmandbruch gespielt.
Auch interessant
Der FC Volmarstein war auf der „Kampfbahn Bergeshöh” zu Hause gewesen - heute steht dort das Parkhaus der Klinik Volmar- stein. Mit dem Zusammenschluss wollten die beiden Vereine ihre sportliche Zukunft sichern und sie bekamen auch eine neue Heimat: Auf einer grünen Wiese in Volmarstein war 1953 der Sportplatz entstanden, der heute mitten in einem Wohngebiet liegt und nicht nur dem neuen Fußballverein, sondern auch anderen Vereinen wie dem TV Volmarstein und den Kindern im Dorf zur Verfügung stand.
Vereinsheim in Eigenregie erbaut
Dieser neue Sportplatz in Volmar-stein entwickelte sich immer weiter: Irgendwann kam eine kleine überdachte Tribüne dazu, zwischenzeitlich diente ein altes Kran-Führerhaus als Kommentatorenkabine. Die alten blauen Plastiksitze sind inzwischen ausgetauscht. Die größten Veränderungen an der Köhlerwaldstraße gab es aber in den 1990er Jahren. Weil der Fußballverein als einziger in Wetter noch kein eigenes Vereinsheim hatte, stand ein Neubau an - bis heute eine Leistung, auf die der SuS Volmarstein sehr stolz ist. Schließlich wurden große Teile in Eigenleistung erbaut: „Wir haben damals ganz schön geschuftet”, erzählt der heutige Vorsitzende Garcia.
Unternehmer spendet Holz
Insgesamt 18 Monate dauerte der Aufbau, und Trainer Peter Schmidt schickte seine erste Mannschaft häufiger am Samstagmorgen auf die Baustelle. Ein Unternehmer hatte Holz gespendet - große, roh behandelte Baumstämme, aus denen das Grundgerüst des Vereinsheims errichtet wurde. Aus dieser Phase stammt auch ein körniger Super-8-Film, der alle Schritte der Bauphase zeigt: Nach dem Rohbau kümmerten sich die Vereinsmitglieder unter anderem auch um den Innenausbau des Gebäudes. Am 2. Oktober 1995 fand schließlich die offizielle Einweihungsfeier statt.
Stadt Wetter baute zweiten Kunstrasenplatz
Drei Jahre später folgte dann der nächste große Schritt: Die Stadt Wetter beschloss, nach dem Platz in Oberwengern einen zweiten Kunstrasenplatz zu bauen. Im März 1999 begannen die Umbaumaßnahmen, um aus dem alten Ascheplatz einen modernen Fußballplatz zu machen. Mit Baggern entfernten die Arbeiter die obersten Schichten, installierten ein Drainagesystem und verlegten schließlich den mit Quartzsand bestreuten Kunstrasen. Nach der Sommerpause war der Platz fertig, insgesamt ergaben sich Kosten von etwa 800 000 Mark.
Neuer Belag im nächsten Jahr geplant
„Das hat der Entwicklung unseres Vereins sehr gut getan”, erzählt Rafael Garcia. Heute hat beinahe jeder Verein in der Umgebung einen Kunstrasenplatz - damals war die Stadt Wetter mit zwei solchen Plätzen Vorreiter. „Auf Kunstrasen können sich die Spieler technisch viel besser entwickeln”, weiß Garcia. Das ziehe vor allem Nachwuchsspieler an.
Auf dem Sportplatz wird nicht nur Fußball gespielt
Auf dem Sportplatz an der Köhlerwaldstraße wird nicht nur Fußball gespielt. Der TV Volmarstein nutzt die Laufbahn auch für seine Leichtathletik-Abteilung und veranstaltet dort regelmäßig Sportabzeichen-Prüfungen.
Auch der SuS Volmarstein ist kein reiner Fußballverein mehr. Seit 2005 gibt es eine Judoabteilung, in der mittlerweile etwa 100 Kinder trainieren.
In der Zielkurve richtet der SuS Volmarstein seit 1999 die Oldienight aus, mit Livemusik und mehreren hundert Besuchern.
Allerdings auch Hobbyfußballer: Da der Platz der Stadt Wetter gehört, ist er öffentlich zugänglich und wird auch von Freizeitgruppen bespielt. Obwohl sich die Mitglieder des SuS Volmarstein regelmäßig um die Pflege kümmern, hinterlässt die intensive Nutzung Spuren und lässt den Platz altern: Die Halme brechen ab, der Belag wird härter. „Dieser Platz ist nicht mehr ernsthaft als Kunstrasenplatz zu bezeichnen”, sagte Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg Ende Oktober in seiner Haushaltsrede. Deshalb soll der Belag bald ausgetauscht werden, die Stadt hat dafür 500 000 Euro eingeplant. „Wir hoffen, dass das in der Sommerpause passiert”, sagt Rafael Garcia, „dann haben wir wieder richtig gute Voraussetzungen.”