Zella Mehlis/Hagen. . Der Hagener Klaus Kynast, seit 15 Jahren im Wurf-Mehrkampf immer auf dem Treppchen, hat in Zella Mehlis den deutschen Titel geholt.

Das thüringische Zella Mehlis war Reiseziel des Hageners Klaus Kynast, der in den leichtathletischen Wurfdisziplinen in seiner Altersklasse national einer der Besten ist. Bekannt ist diese Region eigentlich durch Bobfahren, Rodeln und den Biathlon-Weltcup im benachbarten Oberhof. Zella Mehlis ist mittlerweile aber auch für Leichtathleten eine renommierte Adresse. Bereits zum sechsten Mal fanden hier die deutschen Vielseitigkeitsmeisterschaften der Werfer statt. Kynast wird sie in guter Erinnerung behalten.

Bei idealen äußeren Bedingungen begannen die Athleten den Fünfkampf mit dem Diskuswurf. Der für den ASC Dortmund startende Hagener ging als einer von 16 M65-Teilnehmern an den Start. Mit einem ungültigen Versuch verlief sein Einstieg in den Wettkampf alles andere als optimal. Für dann immerhin noch 40,39 m gab es am Ende weniger Punkte als eingeplant. Vor sechs Wochen bei den deutschen Einzelmeisterschaften in Zittau hatte Kynast die Wurfscheibe über 45 m befördert.

„Abgerechnet wird zum Schluss“

Bei der zweiten, seiner schwächsten Disziplin, blieb der Hagener im Soll. Der Speer blieb bei 29,34 m stecken. Allerdings hatte Kynasts an diesem Tage stärkster Konkurrent Georg Ortloff von Quelle Fürth wie schon beim Diskuswurf erneut die Nase vorn. Genauso war es im anschließenden Kugelstoßen, aber Klaus Kynast blieb mit seiner erzielten Weite von 12,04 m auf Schlagdistanz. „Abgerechnet wird immer nach fünf Disziplinen“, so das Zwischenfazit des Volmestädters.

Mit dem 9,08 kg schweren Wurfgewicht wendete sich dann das Blatt, in dieser vorletzten Disziplin holte Kynast mit guten 16,83 m mächtig auf. Nun kam es auf die fünfte und letzte Disziplin, den Hammerwurf, an. Zwei Versuche des Hageners blieben am Netz hängen und landeten bei indiskutablen 33 m. Auch Georg Ortloff schwächelte, so dass plötzlich der drittplatzierte Gerhard Zachrau von Phönix Mutterstadt wieder ein Mitbewerber auf den Titel war. Es wurde eine Zitterpartie.

Am Ende präsentierte sich Klaus Kynast nervenstark: Mit 40,80 m sicherte er sich nicht nur den Gesamtsieg, sondern er übertraf mit 4001 Punkten auch noch die bei Werfern begehrte 4000er-Schallmauer und hatte 85 Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten.

Seit Einführung der deutschen Meisterschaften im Wurffünfkampf vor 15 Jahren hat Klaus Kynast immer auf dem Siegertreppchen gestanden, sieben Mal gewann er den Titel. „Ein wenig stolz kann ich schon sein“, sagte der Volmestädter nach dem Wettkampf. „Thüringen war wieder einmal eine Reise wert.“