Herdecke. . Jugendspielordnung sieht ab 1. Juli leichtere Spielbälle für junge Kicker vor. Lions-Club Herdecke stiftet 210 Spielgeräte.

  • Jugendspielordnung sieht ab 1. Juli leichtere Spielbälle für junge Kicker vor
  • Lions-Club Herdecke stiftet 210 neue Spielgeräte für TSG und FC Herdecke-Ende
  • Finanzielle Belastung für kleinere Klubs

Das Runde ist der Ball. Der muss ins Eckige. Fußball kann so einfach sein. Eigentlich. Denn manchmal wird es auch kompliziert. Zum Beispiel, wenn Verbandsvorgaben mit Vereinsstrukturen in Einklang gebracht werden müssen. Das ist der Fall bei der neuen Ballspielordnung im Juniorenbereich, die ab der kommenden Saison in Kraft tritt. Dann werden die bisherigen Bälle durch leichtere ersetzt. Den Beschluss dazu fasste der Jugendfußballausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Der Grund: Die neuen Mini-Bälle sollen Überlastungsschäden am Muskel-Sehnen-Apparat vorbeugen, wie es in einem Infoschreiben heißt. Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) diente vor zwei Jahren als Testverband, nun wird in ganz Deutschland umgerüstet. Allein im FVM müssen die Vereine nach Hochrechnungen für rund 1,2 Millionen Euro neue Bälle kaufen. In ganz Deutschland sind es rund 25 Millionen Euro für das sogenannte runde Leder, das inzwischen mehr denn je ein Kunststoffprodukt ist.

Finanzielle Belastung für die Klubs

„Ab dem 1. Juli müssen die neuen Bälle eingesetzt werden. Das gilt für alle Fußballvereine, die Jugendarbeit machen“, sagt Dieter Soult, Kassierer des FC Herdecke-Ende. Der Klub kalkuliert zehn Bälle für jede Jugendmannschaft. „Am Ende kommen wir auf 150 Bälle, die wir benötigen“, rechnet Soult hoch. Für kleinere Vereine ist die Neuanschaffung durchaus eine finanzielle Belastung. Der FC Herdecke-Ende und die benachbarte TSG Herdecke fragten daher beim Lions-Club Herdecke an.

Die Lions-Mitglieder um ihren aktuellen Präsidenten Peter Hille beschlossen, die Erlöse ihres letzten Benefiz-Golfturniers zur Förderung des heimischen Jugendsports einzusetzen und die 2000-Euro-Rechnung für die 210 neuen Bälle zu übernehmen.

90 Bälle in unterschiedlichen Größen gab es jetzt im ersten Schwung, 120 Bälle waren es für die TSG, um den Bedarf für die gesamten Jugendteams abdecken zu können. „Wir danken dem Lions-Club für die großzügige Spende“, sagt TSG-Jugendleiter Markus Requardt. Wenn es nach ihm ginge, hätte es die Ballreform nicht gebraucht. „Wir werden auch weiter mit den alten Bällen trainieren“, betont TSG-Coach Requardt.

Für die Ballhersteller ist die Umstellung zwar ein lukratives Geschäft, aber auch eine Herausforderung. „Es hat zwei Monate gedauert, bis wir unsere Bälle hatten. Ende des Jahres war Erima nicht in der Liga, die zu liefern“, sagt Soult. Aktuell können noch die alten Bälle genutzt werden.

>> KLEINERER UMFANG, GERINGERES GEWICHT

Ab nächster Saison sind neue Ballgrößen in den Altersklassen G- bis D-Junioren verpflichtend.

Die G-Junioren spielen dann statt mit Ballgröße 4 mit Größe 3 (290 g/19,10 cm Durchmesser).

Die F-Junioren wechseln von Größe 5 auf 3 (290 g/19,10 cm). Die E-Junioren spielen mit Größe 4 (350g/21,01 cm Durchmesser).

Die D-Junioren wechseln von Größe 5 auf 4 (350 g/21,01 cm).