agen. . Bereits nach 18 Minuten ist Entscheidung am Ischeland gefallen. Trotz 1500 Dortmunder „Ultras“ bleibt alles friedlich.
- Partie macht Lust auf mehr
- Lob für gute SSV-Organisation
- Wieder einmal Fusions-Gedanken
HEs war zweifelsohne der bisherige Fußball-Höhepunkt des Jahres 2016 in Hagen: Das Regionalligaspiel zwischen der TSG Sprockhövel und der U23-Mannschaft von Borussia Dortmund verloren die Gastgeber aus dem Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr am Samstag vor offiziell 3000 Zuschauern im Ischelandstadion am Ende zwar deutlich mit 0:4 (0:3), dennoch machte die Partie in der vierthöchsten deutschen Spielklasse in der Volmestadt Lust auf mehr.
Die Amateure des BVB waren zwar ohne Verstärkung aus dem Profi-Kader angetreten, trotzdem wurden die Nachwuchshoffnungen der Schwarz-Gelben ihrer Favoritenrolle schon frühzeitig gerecht. Bereits nach 18 Minuten führte der Tabellenführer gegen den Aufsteiger mit 3:0. Doch nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits des Feldes beeindruckten die Gäste: 1500 Fans aus der Dortmunder Ultraszene nutzten das spielfreie Wochenende der Bundesliga-Fußballer, die erst heute im DFB-Pokal in Trier antreten, um den BVB die kompletten 90 Minuten über lautstark anzufeuern. Darüber hinaus waren auch auf der Haupttribüne viele schwarz-gelbe Trikots zu sehen. Kurzum: Dieses hochklassige und vor allem friedliche Fußballfest am Ischeland führte den heimischen Fußballfreunden vor Augen, was ihnen fehlt. Aktuell ist die siebtklassige Landesliga, in der Hohenlimburg 10 und Hagen 11 vertreten sind, das höchste der Gefühle. Prominente Fußballgäste wie die der TSG, Sprockhövel, die die so genannten „Risikospiele“ in dieser Saison in Hagen austrägt, sind in Liga sieben nicht zu finden.
„Das macht Lust auf mehr“
„Das war eine - bis auf das Endergebnis - hervorragende Veranstaltung. Der SSV Hagen hat sich als Co-Organisator sehr gut präsentiert“, freute sich der Kreisvorsitzende Peter Alexander und stellte schnell fest: „Das macht nicht nur mir, sondern auch den vielen heimischen Zuschauern hier Lust auf mehr.“ Alexander ist sich allerdings sicher, dass solch eine sportliche und wirtschaftliche Entwicklung kein Hagener Klub allein stemmen kann. „Die Vereinsvertreter, die das hier gesehen haben, sollten sich mal ernsthafte Gedanken über eine attraktive Fusion machen.“
Turhan offen für Fusionsgespräche
In die gleiche Richtung argumentierte auch SSV-Klubchef Ömür Turhan, der die Partie mit einem lachenden und einem weinenden Auge sah: „Dass es ein Fußballfest war, steht außer Frage. Für jeden Hagener, der Fußball liebt, ist es allerdings traurig, dass so etwas hier nur mit zwei auswärtigen Mannschaften möglich ist.“ Turhan appellierte angesichts des hohen Zuschauer- und Medieninteresses auch an die Hagener Wirtschaft: „Jeder der heute hier war hat gesehen, wie attraktiv hochklassiger Fußball für Sponsoren sein kann.“
Wie der Kreisvorsitzende Alexander sieht auch der SSV-Chef die zukünftige Entwicklung im Hagener Fußball realistisch: „Ein Verein alleine wird insbesondere die notwendigen finanziellen Mittel nicht aufbringen können. Der SSV Hagen steht daher jederzeit für Fusionsgespräche zur Verfügung. An uns soll es definitiv nicht scheitern“, richtet Turhan sein Angebot insbesondere an die lokale Konkurrenz wie die SpVg Hagen 11, den Hasper SV oder auch Fortuna Hagen.