Die Nominierung des langjährigen Bamberger Managers Wolfgang Heyder für den Aufsichtsrat von Phoenix Hagen sorgte für Aufsehen über Basketball-Hagen hinaus. Im WP-Interview äußerte er sich über Motive und Zielsetzungen.
- Die Nominierung des langjährigen Bamberger Managers Wolfgang Heyder für den Aufsichtsrat von Phoenix Hagen sorgte für Aufsehen über Hagen hinaus.
- Im WP-Interview äußert sich der 59-Jährige über Motive und Zielsetzungen.
- Heyder will bei den Themen Sport, Jugend, Vermarktung und neue Halle helfen.
Hagen. Seine Nominierung sorgte für Aufsehen weit über Basketball-Hagen hinaus: Die überraschendste Personalie bei Phoenix Hagen in den letzten Monaten war zweifellos die Berufung von Wolfgang Heyder in den Aufsichtsrat. Der Franke war 15 Jahre Geschäftsführer des Bundesligisten Brose Baskets Bamberg, in denen das Team sechs deutsche Meisterschaften gewann. Beim Phoenix-Heimspiel gegen Ulm war Heyder, hauptberuflich momentan Geschäftsführer bei Handball-Zweitligist HSC Coburg, erstmals zu Gast am Ischeland. Die WP sprach mit dem 59-Jährigen vor dem Hochball über Motive und Zielsetzungen.
Herr Heyder, Ihr Engagement in Hagen kam überraschend, zumal Ihr Lebensmittelpunkt und beruflicher Schwerpunkt ja weiter in Franken sind. Wie kam es dazu?
Wolfgang Heyder: Grundsätzlich habe ich nach wie vor eine große Affinität und emotionale Bindung zum Basketball. Wenn man da 42 Jahre als Trainer und Geschäftsführer unterwegs ist, wird man ja nicht plötzlich automatisch zum Handballer. Im letzten Jahr hatte ich etliche Angebote als Geschäftsführer, auch Phoenix Hagen hat mich deshalb angesprochen. Das kam nicht infrage, weil ich in Coburg engagiert bin. So kam die Frage auf, ob ich nicht beratend tätig werden will. Und es war sehr überzeugend, was Aufsichtsräte und Gesellschafter mir in Gesprächen vorgestellt haben. Ich habe das Gefühl, dass das eine sehr interessante Sache werden kann.
In welcher Form und wo können Sie denn helfen?
Im operativen Geschäft ist das nur sehr begrenzt möglich. Mit den Coburgern, von denen ich mir dieses ehrenamtliche Engagement habe genehmigen lassen, wollen wir in die Handball-Bundesliga aufsteigen. Bei der Beratung von Phoenix sehe ich drei Punkte, die mir wichtig sind. Beim Thema Sport insgesamt, bei der Jugendarbeit und der Vermarktung sehe ich gewisse Möglichkeiten zu helfen. Worüber natürlich gesprochen wird, ist eine neue Halle. Und ich habe da ja einige Projekte mit entwickelt, den Bau der Bamberger Arena, später deren Ausbau und den Bau der Arena in Nürnberg.
Bis 2001 wurde in Bamberg in einer ähnlich kleinen Sportstätte - der Graf-Stauffenberg-Halle - wie damals in Hagen Bundesliga-Basketball gespielt. Was bedeutete der Umzug in die Multifunktions-Arena vor Ort?
Der Umzug aus der Schulturnhalle in die Arena war lebensnotwendig und hat die Chancen des Vereins massiv verbessert, was etwa die Vermarktung angeht. Er hat uns die Schritte nach vorne erst ermöglicht.
Auch in Franken gibt es neben Bamberg, wo Sie 2014 ausgeschieden sind, noch andere Basketball-Bundesligisten. Was reizt Sie an Hagen?
Hagen ist schon eine Basketball-Stadt mit einer besonderen Dichte, hat eine Riesen-Tradition und ist Sitz des Deutschen Basketball-Bundes. Und es war immer besonders, im Hexenkessel der Ischelandhalle zu spielen, hier war es immer voll. Neben den Spielen mit dem Bamberger Bundesliga-Team habe ich hier als Trainer mit drei oder vier Mannschaften um die deutsche Meisterschaft gespielt.
Wie schätzen Sie das aktuelle Phoenix-Team ein?
Ich finde es unglaublich, was Ingo Freyer aus der Truppe herausholt, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis sieht. Und ich würde es toll finden, wenn das auch noch mit einer Playoff-Teilnahme gekrönt würde. Aber das kann man natürlich nicht planen.