Hagen. Die Partie Türkspor Dortmund gegen MSV Duisburg hat mehr als 3000 Fußballfans nach Hagen geführt. Die Polizei zieht am Sonntagabend ein Fazit.
Ein zugefrorener Rasen, ein gesperrtes Stadion und viel Zeitdruck: Der Fußballkracher zwischen Türkspor Dortmund und dem MSV Duisburg in der Regionalliga West versprach nicht nur hochklassigen Sport, sondern insbesondere die Vorbereitungen fürs Duell beider „Ruhrpott“-Klubs waren maßgeblich von Unsicherheiten geprägt. Doch der fußballerische Leckerbissen, der aus Dortmunder Sicht bitter mit 0:3 endete, stieß trotz kurzer Vorlaufzeit auf große Resonanz.
Rund 3300 Fußballfans kamen ins Ischelandstadion, um das Spiel des Liga-Neulings gegen den Traditionsklub zu sehen. Der Tabellenletzte empfing den Ligaprimus. Ein ungleiches Duell, in dem die Gäste auch die Ränge dominierten. Die deutliche Mehrheit der Zuschauer stammte aus dem Duisburger Fanlager und trug eine blau-weiße Kluft. Beim Aufeinandertreffen zwischen David und Goliath war aber auch eine gewisse Würze erwartet worden, denn die Fans des MSV Duisburg sind in der vierten deutschen Spielklasse für ihre besonders große und lautstarke Fanbasis bekannt.
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Ein Umstand, der zwangsläufig die Polizei auf den Plan ruft. Zahlreiche Beamte begleiteten den Spieltag und zeigten rund ums Stadion, aber auch im Eingangsbereich und nahe der Tribünen Präsenz. Ramona Arnhold, Sprecherin der Hagener Polizei, zog im Anschluss an die Partie ein sehr positives Fazit: „Wir waren aufgrund der Tatsache, dass mit so vielen Gästefans zu rechnen war, mit verstärkten Kräften im Einsatz.“ Außerdem berichtete sie: „Wir hatten Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei, aber das Spiel lief insgesamt sehr ruhig ab. Es gab bis zum frühen Abend keine unangenehmen Zwischenfälle. Das Spiel war friedlich und ruhig.“
Ähnlich sah man das beim Gastgeber: Seyhan Adigüzel ist als Co-Trainer nah am Geschehen auf dem Platz und als Marketing- und Managementleiter hat er stets auch einen Überblick übers allgemeine Spieltagsgeschehen: „Beide Fanlager waren sehr friedlich“, befand er nach dem Spiel. „Wir hatten zuvor aber auch viele Lagebesprechungen mit der Polizei und der Feuerwehr. Es gab keine Zwischenfälle und wir sind - auch was die Organisation betrifft - sehr zufrieden. Es gab absolut nichts zu beanstanden oder zu bemängeln.“
„Bedingungen waren nicht optimal“
Auf Nachfrage äußerte er sich nach dem Spiel noch einmal über die kurzfristige Freigabe des Ischelandstadions, das vier Tage vor dem Spiel noch völlig vereist war: „Ich muss sagen, dass der Rasen gar nicht so schlecht war“, sagte Adigüzel mit Blick auf die Platzbedingungen. „Er ist halt sehr uneben. Man hat gemerkt, dass in den letzten paar Wochen nichts gemacht worden ist. Das ging aber natürlich auch nicht, weil der Schnee alles lahmgelegt hat, aber für beide Mannschaften waren die Bedingungen nicht optimal.“
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Den Spielverlauf bezeichnete der Co-Trainer des Regionalligisten als „sehr, sehr bitter“. Die Hausherren erspielten sich gegen den Favoriten einige Chancen, als zum Beispiel Alessandro Tomasello nach rund fünf Minuten nur knapp das Tor verfehlte. Besonders unglücklich: Durch zwei Standards geriet Türkspor dann in Rückstand. Steffen Meuer netzte zweimal (21., 23.) per Kopf ein und innerhalb von zwei Minuten war Türkspors Matchplan über den Haufen geworfen. Die Gastgeber blieben offensiv gefährlich, ließen aber jede ihrer Chancen liegen und kassierten kurz vor dem Ende dann auch noch das 0:3.
Der Dortmunder Tiefpunkt waren schließlich zwei Platzverweise, mit denen sich Türkspor selbst K.O. geschlagen hat. Oguzhan Kefkir sah nach mehreren Fouls die Ampelkarte, während Alessandro Tomasello mit glatt Rot vom Platz flog. „Das ist am Ende unglücklich, auch wenn die Platzverweise berechtigt waren. Der MSV Duisburg steht nicht ohne Grund da, wo er steht“, konstatierte Seyhan Adigüzel.
Das 0:3 war ein erwartbares Resultat nach einem Spiel, das vor allem abseits des Platzes ansonsten aber unerwartet ruhig geblieben ist.
„Wir waren aufgrund der Tatsache, dass mit so vielen Gästefans zu rechnen war, mit verstärkten Kräften im Einsatz.“