Hagen. Der Hagener Christopher „Jimmy“ Antwi-Adjei kämpft mit Zweitligist FC Schalke 04 um den Klassenerhalt. Seine Brüder unterstützt er, wo er kann.

Er war in den vergangenen Wochen aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung teilweise zum Zuschauen verdammt: Fußballprofi Christopher Antwi-Adjei aus Hagen kämpft aber mit dem FC Schalke 04 weiter gegen den Abstieg aus der 2. Bundesliga. Wie auch bei seinen vorherigen Stationen im Profifußball, dem VfL Bochum und dem SC Paderborn, hat „Jimmy“ nur wenig Zeit, den Amateurfußball in seiner Heimat zu verfolgen – doch entgehen lässt er sich es nicht. Der Königsblaue hat zuletzt Partien seiner beiden Brüder besucht, die in der Oberliga für den TuS Ennepetal am Ball sind – wo er sich mehrere Wochen lang in der Vorbereitung selbst fit gehalten hatte.

Zur Erinnerung: Nachdem der Vertrag von „Jimmy“ Antwi-Adjei, wie ihn in Hagen viele nennen, beim VfL Bochum im Sommer ausgelaufen und nicht verlängert worden war, suchte er lange Zeit nach einem neuen Verein. Der 30-Jährige wollte im Profibereich bleiben. Er absolvierte privat Krafttraining und arbeitete mit einem Fitnesstrainer zusammen. Was ihm eine Weile fehlte, war das Mannschaftstraining. Dadurch, dass sich seine beiden Brüder Christian und Stanley zu dieser Saison dem TuS Ennepetal angeschlossen hatten, ergab sich dort die Möglichkeit, mitzutrainieren. „Es war sehr interessant und hat Spaß gemacht, neue Leute kennenzulernen, aber auch den Verein besser kennenzulernen. Dem TuS bin ich auch dankbar“, sagt Antwi-Adjei rückblickend.

Bruder Stanley kann von Jimmys Spielweise lernen

TuS Ennepetal - FSV Gevelsberg
Stanley Antwi-Adjei spielt auf derselben Position wie Bruder Jimmy. © Hendrik Steimann | Hendrik Steimann

So hatte er die Gelegenheit, seit langer Zeit mal wieder mit seinen Brüdern zusammen Fußball zu spielen – wenn auch nur in Trainingsformen und nicht als Gastspieler in Testpartien. „Für mich war es eine Bereicherung, mit meinen Brüdern gemeinsam auf dem Platz zu stehen“, so der Hagener. Seine Brüder waren ebenso begeistert. „Ich habe auf jeden Fall genauer hingeschaut, wenn er den Ball hatte oder auch wie er sich ohne Ball bewegt hat. Also man war definitiv aufmerksamer bei seinen Aktionen“, sagt sein jüngerer Bruder, Stanley, der vergangene Saison noch in Diensten des Kreisligisten SV Boele-Kabel stand und einen großen Sprung in die Oberliga vollzogen hat. Er spielt so wie Jimmy ebenfalls als Außenstürmer. Daher konnte er sich das eine oder andere abschauen, sagt Stanley im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wenn ich mir eine Sache aussuchen müsste, wäre das die Entscheidungsfindung in manchen Situationen. Die war schon auf einem anderen Level.“

„Für mich war es eine Bereicherung, mit meinen Brüdern gemeinsam auf dem Platz zu stehen.“

Christopher Antwi-Adjei
Fußballprofi aus Hagen

Zwillingsbruder Christian hat ohnehin intensiven Kontakt mit Jimmy. „Wir geben viel, dass wir ihn unterstützen. Wenn es möglich ist, auch bei Auswärtsspielen. Wenn er Zeit hat, kommt er zu unseren Spielen. Das war auch schon so, als ich zuletzt bei Westfalia Rhynern und davor bei der TSG Sprockhövel gespielt habe. Ich freue mich glaube ich schon ein Stück mehr, wenn er mal da ist“, verrät Christian. Auf dem Feld ist er dann nicht nervöser, zumal er sich nicht verstellen müsse. Er bezeichnet es sogar als eine „Wohlfühl-Oase“, wenn sein Zwillingsbruder vor Ort ist. Das freut „Jimmy“ natürlich, der generell sagt: „Ich habe Spaß daran, auch ihre Spiele anzuschauen.“

Lob von „Jimmy“

Besucht hat Jimmy bislang das Heimspiel von Ennepetal gegen den VfL Bochum II und auswärts die Partie bei Concordia Wiemelhausen. Es gab jeweils einen 2:1-Sieg für das Team seiner Brüder. „Es ist immer cool, wenn er uns supporten kann“, freut sich Christian. Er selbst unterstützt seinen kleinen Bruder beim TuS. „Er gibt mir immer im Training paar Sachen mit auf den Weg, deshalb bekomme ich schon eine einigermaßen gute Rückmeldung“, so Stanley. Er verrät mit Blick auf das Spiel in Wiemelhausen: „Da gab‘s auch ein kleines Lob von Jimmy.“ Wenn der Profi nicht dabei ist, möchte er immer möglichst schnell wissen, wie sie gespielt haben.

TuS Ennepetal - Victoria Clarholz
Zwillingsbruder Christian Antwi-Adjei freut sich immer, wenn sein Bruder zu den Spielen von ihm vorbeikommt. © Hendrik Steimann | Hendrik Steimann