Hagen. Türkspor Dortmund reagiert auf die logistischen Probleme und kündigt für das nächste Heimspiel im Hagener Ischelandstadion wichtige Änderungen an.
Ein Umzug bedeutet oft erst einmal Chaos, weil sich die Aufgaben türmen und Abläufe noch nicht harmonieren. In solch einer holprigen Eingewöhnungsphase befindet sich Türkspor Dortmund. Der Fußball-Regionalligist, der seine Heimspiele ins Hagener Ischelandstadion verlegt hat, kämpft weiterhin sowohl auf als auch neben dem Platz mit Widrigkeiten. Im Kellerduell gegen die U23 des FC Schalke 04 war der Unmut einiger Fans groß - allerdings nicht nur, weil die Dortmunder die Partie mit 0:3 verloren.
Lange Warteschlangen am Kassenhäuschen
Die Liste der Pannen beginnt bereits vor dem zweiten Heimspiel Türkspors in der Volmestadt: Nur ein Kassenhäuschen sorgte für lange Warteschlangen, sodass der Schiedsrichter die Partie erst mit 15-minütiger Verspätung anpfeifen konnte. Mit knapp 1000 Zuschauern war die Kapazität der Haupttribüne erschöpft, weshalb improvisiert und die Stehplätze auf der Gegengeraden geöffnet werden mussten. Ein einziger Getränkestand sorgte zusätzlich für lange Wartezeiten - und weiteren Ärger bei den Fans. Für Türkspor war das unerwartet hohe Zuschaueraufkommen somit Fluch und Segen zugleich, nachdem zur ersten Heimpartie in Hagen gegen Bocholt nur rund die Hälfte an Fans (520) ins Stadion geströmt waren. Aber auch gegen Bocholt erwiesen sich Organisation und Logistik als ausbaufähig - die Partie begann sogar mit einer Verspätung von 45 Minuten, weil Eckpfosten und Netze nicht korrekt befestigt waren.
Die Türkspor-Verantwortlichen entschuldigten sich vor und während des Spiels gegen Schalke vor Ort mehrfach bei den Fans und stießen dabei nicht nur auf Unverständnis. „Es war besonders schön zu hören, dass viele Fans unsere persönliche Entschuldigung für die Wartezeiten beim letzten Spiel sehr positiv aufgenommen haben“, sagte Türkspor-Fanbeauftragter Ümit Varli unserer Redaktion. „Sie haben Verständnis gezeigt, dass dies bei einem Neuling in der Regionalliga passieren kann, und uns darin bestärkt, dass wir uns bereits verbessert haben.“ Türkspor Dortmund befinde sich in einem organisatorischen Lernprozess, und der Verein arbeite daran, „Schritt für Schritt besser zu werden“. Für das nächste Heimspiel am kommenden Samstag hat der Verein laut Varli bereits konkrete Maßnahmen geplant:
- Verdopplung der Kassen im Eingangsbereich und im Gästeblock, um Wartezeiten zu verkürzen.
- „Signifikante Aufstockung“ der Essens- und Grillstände im unteren Bereich und im Gästeblock, um eine zügige Versorgung der Zuschauer zu gewährleisten.
- Kurzfristige Freischaltung des Online-Ticketverkaufs, damit Fans ihre Karten im Voraus erwerben können und der Eingangsbereich entlastet wird.
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Sportlich weiter im freien Fall
Während der Verein die organisatorischen Probleme angeht, bleibt die sportliche Situation kritisch. Gegen Schalkes Reserve hatte Türkspor kaum eine Chance. Der neue Trainer Bülent Kaya sagte dem Reviersport nach der Partie: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft, aber gegen Schalke hat es nicht gereicht.“ Das Kellerduell sollte ursprünglich Hoffnung wecken, aus dem Abstiegsstrudel der Regionalliga zu entkommen, doch stattdessen ist der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze auf neun Punkte angewachsen. Mit nur sechs Zählern aus 15 Spielen klebt Türkspor am Tabellenende - der direkte Wiederabstieg in die Fußball-Oberliga droht mehr denn je. Am kommenden Samstag, 23. November, empfangen die Dortmunder im Ischelandstadion den Tabellensiebten FC Köln II. Der Anstoß erfolgt um 14 Uhr.
„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft, aber gegen Schalke hat es nicht gereicht.“