Wetter. Nach der Sanierung wird das Bad Oberwengern gut genutzt, ab 2025 gelten neue Preise. Künstliche Intelligenz zur Lebensrettung ist Thema

21 Monate, also fast zwei Jahre, war das Sport- und Freizeitbad in Oberwengern wegen einer Sanierung geschlossen. Seit letzten Herbst wird das größte Bad der Stadt Wetter nach dieser langen Durststrecke wieder rege genutzt. Ab dem neuen Jahr müssen sich die Badegäste auf neue Preise einstellen, für Dauerschwimmer wird es teurer. Der Sport- und Freizeitausschuss der Stadt Wetter stimmte einstimmig einer neuen, zeitgemäßeren Entgeltordnung zu, im Rat muss sie am 26. September noch beschlossen werden. Auch über Künstliche Intelligenz im Bad, um Leben zu retten, wurde im Ausschuss diskutiert.

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Punktekarten ersetzen Halbjahreskarten

Von rund 90.000 Badegästen im Jahr wird das Sport- und Freizeitbad in Oberwengern genutzt, ab dem 1. Januar 2025 werden sie sich auf neue Preise einstellen müssen. Bis auf das Entgelt für die Sauna, das 2016 angepasst wurde, sind alle Eintrittspreise seit dem Jahr 2010 unverändert, die Entgeltordnung umfasst 20 verschiedene Tarife. Das sei für Badegäste nicht übersichtlich, so die Verwaltung in ihrer Vorlage, dort soll mehr Transparenz geschaffen werden. „In den Tarifen ist ein bisschen was geändert worden“, erklärte Fachbereichsleiter Christian Matzko bei der Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses - und nannte den zentralen Punkt.: „Die Halbjahreskarten sind nicht mehr zeitgemäß und werden auf Punktekarten umgestellt.“

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Einzel-Eintrittspreise bleiben gleich

Neben Einzel-Eintrittskarten und Zehner-Karten - hier bleiben die Preise von 4 Euro bzw. 35 Euro für Erwachsene (2,50 bzw. 20 Euro ermäßigt) gleich - werden im Sport- und Freizeitbad Oberwengern bisher Halbjahreskarten für Dauerschwimmer, die 182 Tage Gültigkeit haben, sowie verschiedene Vergünstigungen auf Tarife angeboten. Die Halbjahreskarte kostet für einen Erwachsenen aktuell 100 Euro (Jugendliche 55 Euro), bei durchschnittlich drei Besuchen pro Woche liegt der Einzeleintritt rechnerisch bei 1,28 Euro pro Besuch. Im Vergleich zum Einzeleintritt in Höhe von vier Euro bedeute das eine erhebliche Vergünstigung. Allerdings beginnt die Gültigkeit ab Kaufdatum, verpasste Tage wegen Krankheit oder Urlaub werden nicht gutgeschrieben, die Halbjahreskarte ist nicht übertragbar.

Auch die Wettkampfschwimmer des TuS Wengern nutzen das Sport- und Freizeitbad Oberwengern.
Auch die Wettkampfschwimmer des TuS Wengern nutzen das Sport- und Freizeitbad Oberwengern. © TuS Wengern | TuS Wengern

Sportbad Oberwengern orientiert sich an anderen Bädern

Beim Vergleich mit anderen Anbietern, die ein ähnliches Angebot wie das Sport- und Freizeitbad Oberwengern vorhalten, stellte die Verwaltung eine „wesentlich kundenfreundlichere Eintrittskartenvariante“ fest: Sie verkaufen Mehrfachkarten oder Punktekarten, die übertragbar sind und eine mehrjährige Gültigkeit beinhalten. Deshalb schlägt man vor, die Halbjahreskarten abzuschaffen und stattdessen Mehrfachkarten (50er- und 100er-Karten) einzuführen. Die Vorschläge orientieren sich an den Preisen anderer Bäder. Demzufolge kostet die 50er-Karte für Erwachsene künftig 125 Euro - umgerechnet pro Besuch also 2,50 Euro -, ermäßigt oder als Familiekarte werden 75 Euro fällig. Eine 100er-Karte ist für 175 Euro (Erwachsene) bzw. 100 Euro (ermäßigt) zu haben. Wichtig: Die Mehrfachkarten können sowohl von Einzelpersonen als auch von Gruppen genutzt werden, dem Badegast entsteht kein Verlust durch persönliche Verhinderungen durch Urlaub oder Krankheit.

Halle Stollenweg öffnet ab 28. Oktober

Bei der dritten Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses der Stadt Wetter wurde bekanntgegeben, dass die Arbeiten an der Turnhalle Stollenweg in den Herbstferien abgeschlossen werden. Ab Montag, 28. Oktober, ist die Halle wieder nutzbar. Auf den Sportplätzen Harkortberg und Brasberg ist die Umstellung des Flutlichts auf LED abgeschlossen, die neue Beleuchtung ist in Betrieb. Die nächste Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses ist für den 14. November terminiert.

Auf Grünen-Antrag erhalten auch Azubis Ermäßigungen

Herabgesetzt wurde das Alter für Ermäßigungen, von 18 auf 16, Schüler und Studenten (bis 27) können auch älter sein. „In anderen Bädern ist das auch so“, erklärte Verwaltungs-Mitarbeitertin Sonja Bozowicki. Auf Antrag der Grünen beschloss der Ausschuss einstimmig, dass auch Auszubildende über 16 in den Genuß von Ermäßigungen kommen sollen.

Das Sport- und Freizeitbad Oberwengern wird seit seiner Wiedereröffnung rege genutzt.
Das Sport- und Freizeitbad Oberwengern wird seit seiner Wiedereröffnung rege genutzt. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Künstliche Intelligenz soll Leben retten

Thematisiert wurde im Ausschuss auch das Thema „Künstliche Intelligenz“ im Schwimmbad. Auf Antrag der SPD-Fraktion soll die Verwaltung prüfen, welche Kosten der Einsatz ein Überwachungssystem mit Kameras und Bewegungserkennung zur Unterstützung der Badeaufsicht verursachen würde. „Entgegen des landläufigen Glaubens ertrinken Menschen nur selten mit lautem Geschrei und wildem Gespritze“, heißt es in dem Antrag, sondern das geschehe meist lautlos. Ein Überwachungssystem auf KI-Basis könne in Notlagen helfen und Leben retten, mit einem solchen wäre man eines der ersten Bäder in Deutschland. Der Prüfauftrag wurde beschlossen, wegen der Kosten und des Datenschutzes meldeten CDU und FDP jedoch Zweifel an.