„Die Anstiege waren schon ziemlich hart. Manchmal bin ich im Bergsteigerschritt hochgegangen. Runter bin ich aber fast immer gerannt“, erzählt Erik stolz. Mit seiner Zeit von 52:33 Minuten sei er „ziemlich zufrieden“. Aber das reicht ihm noch nicht: „Ich möchte noch schneller laufen“, sagt er und hat die dritte Auflage kommendes Jahr bereits fest im Blick. Seine Zwillingsschwester startete erstmals und wusste, dass es ganz schön in die Höhe geht. „Nur im Kopf ist es aber etwas anderes, als wenn ich wirklich auf der Strecke bin. Die Wege runter waren enger als rauf“, berichtet sie. Sie gesteht, dass sie zwischendurch an den steilen Ruhrhängen gegangen sei. Am Ende war 1:25:32 Stunde für sie notiert.

Trail Run bietet einen besonderen Reiz

Hinauf ging es für viele an Seilen, an denen sie sich wenn nötig festhalten konnten. Das mussten die meisten sogar. Denn die Anstiege waren sehr herausfordernd, wie mehrere Läufer zugaben. Darunter Sebastian Hasenclever, der aus Sprockhövel angereist war und über den Laufladen Bunert aus Wuppertal einen Startplatz gewonnen hatte. Der Laden der Kette aus Dortmund war in die Organisation eingebunden und sogar mit einem eigenen Team am Start. Hasenclever lief für sich alleine, beendete die 17 Kilometer im Hauptlauf nach 1:59:23 Stunde. Er hat sich erst vor Kurzem Trail Runs zugewandt. Zuletzt war er bei „Rund um Ennepetal“ auf den Beinen. „Mehr Trail geht hier in der Region ja schon gar nicht“, sagt er nun nach beiden Veranstaltungen.

Der Reiz sei, einerseits durch die Natur zu laufen. „Du hast quasi an jeder Ecke etwas neues zu sehen. Es gibt dir außerdem ein bisschen Ruhe. Und es geht mir beim Laufen in der Natur einfach besser“, schildert er seine Erfahrungen. Natürlich müsse man konzentrierter sein als bei einem Straßenlauf auf gerader Strecke. „Ich kann nicht lapidar durchlaufen, sonst lege ich mich womöglich hin“, sagt er lachend. Passiert ist das in Herdecke nicht. Wobei sich vereinzelt welche vertraten oder zerrten. An manchen Stellen drubbelte es sich zudem, es galt teilweise sogar Überholverbot. Sicherheit geht vor! Die Teilnehmenden hatten zum Teil auch Hybridschuhe, die sich neben der Straße für unebenes Gelände eignen. So wie Hasenclever, der sich in Herdecke auf den Röntgenlauf in Remscheid vorbereitet hatte. „Hinunter bin ich in der zweiten Runde schneller gelaufen, um mir nochmal die Technik zu verinnerlichen“, sagt der Starter des TV Hasslinghausen.

Rasseln, Trommler und Cheerleader feuern an

Vorbereitet waren auch die Unterstützer am Streckenrand, die gleichzeitig anfeuerten. Neben Klatschen hier und da mit Rasseln. Mit der Marchingband aus Duisburg trommelte ein Quartett an der Stelle, an der die Runner aus dem Wald heraus kamen und in Richtung Brücke und Ziel liefen. Auf dem Stück wurden sie ebenfalls von einigen Cheerleadern bejubelt, die dem Danceteam des Basketball-Zweitligisten Phoenix Hagen angehören. Von der gegenüberliegenden Seeseite aus waren die Läufer zwar zu sehen, aber Anfeuerungsrufe für sie nicht zu hören. Das stellten drei junge Frauen fest, die es verpasst hatten, für die zweite Runde des Hauptlaufs über die Brücke zu gehen. Die Wege waren eben für alle weit.