Wengern. Zum 20-jährigen Bestehen findet zweiter Tai-Chi-Marathon in der Elbschehalle statt. Trainerin Barthenheier von Beginn an dabei
Unter dem Motto: „20 Jahre Tai-Chi in Wengern“ laden Renate Barthenheier und der TuS Wengern am 31. August 2024 anlässlich des Jubiläums zum zweiten Tai-Chi-Marathon ein. Mit der von ihr gegründeten Abteilung zu Beginn der Turnabteilung zugeordnet und später dann zur neuen Abteilung Kurssport umgesiedelt, zählt die heute 65-Jährige zu den Übungsleiterinnen, die am längsten beim Wengeraner Verein aktiv sind. 2004, unter der damaligen Leitung von Klaus-Jürgen Winter, kam sie zum TuS Wengern und begeistert ihre Gruppe bis heute mit ihrem Wissen und Können im Tai-Chi.
Der Weg von Renate Barthenheier zu ihrer großen Leidenschaft und später nach Wengern führte über einige Umwege. „Nach meiner Ausbildung bin ich nach Köln gezogen, und dort hat mich dann erst der Karneval und später die Liebe festgehalten“, erklärt die gebürtige Hagenerin. Während der Ausbildung zur Gesundheitsberaterin vor rund 25 Jahren sammelte die heutige Trainerin erste Erfahrungen mit Tai-Chi und Qigong. Die zweijährige Ausbildung zur Kursleiterin absolvierte sie in verschiedenen Modulen, die aus Theorie und Praxis bestanden. „Da muss man vor allem häufig bei anderen Lehrern als Teilnehmer mitmachen und dadurch lernen. Bei der Theorie stehen besonders Anatomie, Krankheitslehre und Philosophie auf dem Plan“, erläutert die Kursleiterin des TuS.
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Im Jahr 2004 begann sie mit ihrer eigenen Gruppe beim Wengeraner Verein und bildete sich seitdem kontinuierlich weiter: „Auch hier hat mich eine neue Liebe zunächst wieder nach Wengern gezogen, obwohl wir am Ende doch wieder in Köln gelandet sind. Aber da waren mir meine Teilnehmer schon zu wichtig, um den Kurs wieder zu beenden.“
Was ist Tai-Chi?
Tai-Chi ist eine alte chinesische Kampfkunst, die sich seit dem Ende der Ming-Dynastie (1368 -1644 n. Chr.) entwickelte. Sie verbindet Elemente aus 16 verschiedenen chinesischen Kampfkünsten. In einer traditionellen Abfolge werden sanfte und weich fließende Körperübungen im Zeitlupentempo ausgeführt, die der altchinesischen Kampfkunst nachempfunden sind. Heutzutage praktizieren mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt Tai-Chi, wobei individuell unterschiedliches Gewicht auf die verschiedenen Aspekte der Kampfkunst gelegt wird.
Die meisten praktizieren es überwiegend aus gesundheitlichen Gründen, zur Entspannung oder zur Meditation. Fortgeschrittene können das „Schattenboxen“ sogar zur Selbstverteidigung einsetzen. Das Praktizieren von Tai-Chi ist nicht nur körperliches Training zur Gesundheitsförderung, es kultiviert auch Körper, Geist und Charakter und soll die Lebensenergie im Körper harmonisch fließen lassen.
Die Ausbildung zur Trainerin erstreckt sich über mindestens fünf Jahre und wurde von Barthenheier 2010 abgeschlossen. „Ich hatte ja noch meinen Job und die Kinder, und dann bereitete auch noch mein Rücken Probleme. Das alles machte es echt haarig, durch die Ausbildung zu kommen“, sagt die 65-Jährige und setzt fort: „Heute bin ich aber sehr froh, es alles durchgezogen zu haben.“ Bei ihren zahlreichen Kursen und Angeboten sammelte die Übungsleiterin auch einige außergewöhnliche Erfahrungen. So fanden beispielsweise Kurse in einem Frauenheim statt, aber auch mal für Gehörlose in einer Kölner Einrichtung. Dass es beim Tai-Chi jedoch nicht immer nur um den sportlichen Aspekt geht, erklärt Renate Barthenheier so: „Tai-Chi hat mir in meiner persönlichen Entwicklung auch für den Alltag und den Job viel gebracht, denn so habe ich gelernt, auch mal .Stopp‘ zu sagen“.
Marathon startet am 31. August um 10 Uhr in der Elbschehalle
Der zweite Tai-Chi-Marathon findet am 31. August 2024 statt und beginnt um 10 Uhr. Das Programm ist in viele Formen aufgeteilt und soll einen Einblick in alle Welten des Tai-Chi und Qigong bieten. „Das Vormittagsprogramm richtet sich vor allem an Neulinge und Einsteiger, bevor es dann am Nachmittag etwas fortgeschrittener wird“, erklärte die Trainerin den geplanten Tagesablauf. Neben dem sportlichen Angebot wird eine kleine Verpflegung angeboten. Der Verein lädt alle Interessierten zum Mitmachen und Vorbeischauen in die Elbschehalle (Elbscheweg 12 in Wengern) ein. Voraussichtliches Ende des Marathons ist gegen 17 Uhr mit einem kurzen Einblick in das Programm mit Stöcken, Schwertern und Fächern. „Eine Teilnehmerin aus meiner Gruppe von vor 20 Jahren hat sich schon angemeldet. Da freue ich mich schon sehr, alte Bekannte wiederzutreffen und auch ein paar neue Gesichter kennenzulernen“, erzählt Renate Barthenheier zum Abschluss.
„„Tai-Chi hat mir in meiner persönlichen Entwicklung auch für den Alltag und den Job viel gebracht, denn so habe ich gelernt, auch mal „Stopp“ zu sagen“.“