Breckerfeld. In jeder Stadt im EN-Kreis steigt aktuell die Zahl der Arbeitslosen. Ein Blick auf die Zahlen der Städte und die Gründe:

Auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis machte sich die Ferienzeit im Juli deutlich bemerkbar: Die Zahl der Arbeitslosen stieg in allen Städten. Die geringsten Anstiege hatten Hattingen (+ 6 auf 1.775 Arbeitslose), Breckerfeld (+ 14 auf 245), Ennepetal (+ 19 auf 1.174), Sprockhövel (+ 24 auf 513) und Schwelm (+ 26 auf 1.539) zu verzeichnen. Größere Zuwächse hingegen vermeldet die Arbeitsagentur in Herdecke (+37 auf 712), Gevelsberg (+ 40 auf 1.106), Wetter (+ 51 auf 887) und Witten (+150 auf 4.665). Damit hat Breckerfeld kreisweit die niedrigste Zahl an Arbeitslosen - und eine Arbeitslosenquote von unter 3 Prozent.

Schlechtere Zahlen im Jahresvergleich

Die Zahl der Arbeitslosen stieg kreisweit um 367 oder 3,0 Prozent auf 12.616, die Quote kletterte auf 7,2 Prozent (+0,2). Vor genau einem Jahr waren es 327 Arbeitslose weniger. „Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zeigt zunächst das typische Bild im Ferienmonat Juli. Bemerkenswert ist aber die große Dynamik am Arbeitsmarkt. Sie steht im Kontrast zu den vergangenen Monaten mit eher schwacher Bewegung“, so Dr. Christiane Wirth Forsberg, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Hagen.

„Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zeigt zunächst das typische Bild im Ferienmonat Juli. Bemerkenswert ist aber die große Dynamik am Arbeitsmarkt. “

Dr. Christiane Wirth Forsberg
Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Hagen

„Weiterhin kommen einige Ausbildungsabsolventen auf den Arbeitsmarkt. Diese Jüngeren werden nach der Sommerpause besonders profitieren, denn der Markt sucht ausgebildete Fachkräfte“, so Wirth Forsberg. Für den August sei ihre Einschätzung „wegen der Urlaubszeit aber eher noch verhalten.“

3892 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (151 oder +4,0 Prozent zum Vormonat), 8.724 wurden durch das Jobcenter EN betreut (216/+2,5 Prozent). Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren war es ein Anstieg um 60 oder 5,4 Prozent auf 1.179. Die Älteren über 50 Jahren hatten ein Plus von 108 (2,6 Prozent) auf 4.282. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern nahm um 157 oder 3,4 Prozent auf 4.745 zu. Die Zahl der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung stieg um 25 (+2,7 Prozent) auf 938 und die Zahl der Langzeitarbeitslosen erhöhte sich um 93 oder 1,8 Prozent auf 5.386. Damit waren es Ende Juli 7,7 Prozent mehr als vor genau einem Jahr.

Viele Stellen ausgeschrieben

Bei der Kräftenachfrage überraschte nach schwachen Monaten eine kleine Belebung: Unternehmen aus dem Kreis meldeten 288 offene Stellen, 29 (11,2 Prozent) mehr als im Juni, gleichzeitig 99 oder 52,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die größte Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (102 Stellen) und freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 43 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (35), dem Baugewerbe (24), dem Handel (22) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (21). Die öffentliche Verwaltung meldete 15 Vakanzen und das Gastgewerbe sieben. Die Zahl der insgesamt gemeldeten Stellen stieg um 47 oder 2,5 Prozent auf 1.936.

Wirth Forsberg betont mit Blick auf die Zahlen auch: „Absolut saisontypisch ist der Effekt, dass viele junge Menschen ihre Ausbildung beenden und dann übergangsweise in der Statistik auftauchen, sofern sie keinen Anschlussarbeitsvertrag haben. Wir werden Lösungen für sie finden“.