Rostock/Essen. Zwei Fußballer aus Wetter und Herdecke debütierten in der 3. Liga. So lief es für Heiner Backhaus und Louis Köster

Ungeschlagen beendeten die beiden Fußball-Profis aus dem Ruhrtal den Start der 3. Liga vor großer Kulisse, richtig feiern konnte das aber nur einer von ihnen: Bei der Drittliga-Rückkehr nach elf Regionalliga-Jahren gewann Trainer Heiner Backhaus aus Wetter (Ruhr) mit Alemannia Aachen im Westschlager bei Rot-Weiss Essen mit 2:1 durch zwei Treffer von Torjäger Anton Heinz. Dagegen musste sich der junge Herdecker Louis Köster, der nach 57 Minuten eingewechselt wurde, mit Hansa Rostock mit einem 1:1 gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart begnügen.

Backhaus verspürt tiefe Befriedigung

Vor 19.200 Zuschauern - darunter 2.500 Aachenern - an der ausverkauften Essener Hafenstraße schrie Heiner Backhaus beim Abpfiff seine Freude über den Aachener Auftaktsieg mit geballten Fäusten hinaus. „Ich verspüre tiefe Befriedigung“, erklärte der Erfolgscoach, der die Alemannia nach seinem Einstieg im letzten Herbst, zum Regionalliga-Titel geführt hatte, nach Abpfiff bei Magenta Sport: „Nach dem Aufstieg wusste ich nicht, wo wir stehen. Dann hörst du das Steigerlied an der Hafenstraße und gewinnst am Ende verdient.“

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Trainer Heiner Backhaus feuirt das Team von Alemannia Aachenam Spielfeldrand an.
Trainer Heiner Backhaus feuirt das Team von Alemannia Aachenam Spielfeldrand an. © imago/Team 2 | IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

In Aachener Mannschaft Herz gebracht

Es war für ihn der 23. Sieg im 29. Ligaspiel bei der Alemannia, nach dem Spiel holte er sich vor dem Gästeblock seinen Applaus ab. „Manchmal hat man das Gefühl, dass man das fehlende Puzzleteil war in so einem verrückten Klub mit verrückten Fans und auch einer verrückten Mannschaft“, schwärmte der 42-Jährige: „Ich bin vielleicht nicht der strukturierteste Mensch auf Erden, aber wir haben in diese Mannschaft Herz reingebracht.“ Am nächsten Samstag (14 Uhr) dürfte es ziemlich voll werden am Aachener Tivoli, wenn der SC Verl zum ersten Heimspiel kommt.

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Köster sieht früh Gelbe Karte

Vor 23.200 Besuchern im Rostocker Ostseestadion kam Louis Köster, der in der Saison 2022/23 bereits zwei Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga für Hansa Rostock gehabt hatte, zu seinem Drittliga-Debüt. In der 57. Minute wechselte ihn Hansa-Coach Bernd Hollerbach in der Partie gegen den Aufsteiger VfB Stuttgart II für Nils Fröling beim Stand von 1:0 für die Gastgeber ein. Zwölf Minuten später sah der 21-Jährige die Gelbe Karte, als er unglücklich wegrutschte und VfB-Keeper Seimen abräumte.

Louis Köster (FC Hansa Rostock, li.) vergibt eine Riesenchance gegen Dennis Seimen (VfB Stuttgart II, re.).
Louis Köster (FC Hansa Rostock, li.) vergibt eine Riesenchance gegen Dennis Seimen (VfB Stuttgart II, re.). © IMAGO/Ostseephoto | IMAGO

Herdecker vergibt größte Rostocker Chance

Nach dem Ausgleich der Gäste kurz darauf besaß Köster die größte Chance zur erneuten Rostocker Führung, als er von Adrien Lebeau in die Spitze geschickt wurde und frei vor dem Stuttgarter Torwart auftauchte (76.). Doch Seimen konnte mit dem Fuß parieren. Auch die Flanke des Herdeckers in der 83. Minute konnte der eingewechselte Isländer Sveinn Gudjohnson nicht verwerten, so blieb es beim 1:1.

Louis Köster (FC Hansa Rostock, re.) gegen Frederik Schumann vom VfB Stuttgart II.
Louis Köster (FC Hansa Rostock, re.) gegen Frederik Schumann vom VfB Stuttgart II. © IMAGO/Ostseephoto | IMAGO

Nur Chancenverwertung stimmt nicht

Mit dem Ergebnis war Hollerbach angesichts des Rostocker Chancenplus nicht zufrieden. „Das Einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen kann, ist die Chancenverwertung“, sagte der 54-Jährige in der Presskonferenz - und verwies auf seine jungen Stürmer: „Louis Köster ist 21 Jahre alt, ,Glubschi‘ (gemeint ist Tim Krohn/Red.) erst 18. Ich kann von den Jungs nicht verlangen, dass sie vorne die Kohlen aus dem Feuer holen. Klar ist, dass wir im vorderen Bereich noch was machen müssen.“ Weiter geht es für Hansa Rostock und Köster am kommenden Samstag bei Wehen Wiesbaden. Anpfiff ist um 14 Uhr. aki