Mit 30 Fotos: Nur starke Böen halten Kanuten in Herdecke auf
•
Lesezeit: 5 Minuten
Herdecke. Die Kanu-Asse von einst und morgen treffen sich auf der 47. Herdecker Kanu-Regatta. Was den Reiz des Groß-Events ausmacht:
Der Seeweg ist abgesperrt, das Ruhrufer wird zur Tribüne: Die Ruhr wird am Wochenende Schauplatz spannender Kanurennen bei der 47. Herdecker Kanuregatta. Auf dem Wasser machen sich die Athleten der verschiedenen Disziplinen warm, stellen sich zum Start auf oder geben alles, um als Erstes die Ziellinie zu überqueren. 491 Sportlerinnen und Sportler aus 27 verschiedenen Vereinen treten bei der Regatta, ausgerichtet vom Herdecker Kanu-Club, gegeneinander an, angefeuert von Teamkollegen, Eltern und Schaulustigen.
Die schönsten Fotos von der 47. Kanu-Regatta in Herdecke
1/29
Das Wasser spritzt, als das Startsignal ertönt und sich die geballte Muskelkraft beim Anreißen in bewegte Masse umwandelt und die Boote nach vorne schnellen lässt. Auf sieben Bahnen treten die Athleten auf drei verschiedenen Streckenlängen - 250-, 500 und 1500 Meter – in den verschiedenen Klassen gegeneinander an. Ganz groß bei der Herdecker Regatta - die Schülerklasse. Sie umfasst alle Kanutinnen und Kanuten im Alter von unter 14 Jahren, wobei die Schülerklasse, um die Fairness zu garantieren, sich in weitere Altersklassen aufteilt. Jungs und Mädchen treten dabei getrennt an. Die Schüler messen sich im Dreikampf, das heißt 1500 m Langstrecke und 500 m Sprintpaddeln, und 1500 m Laufen. Dabei liegen die präferierten Disziplinen eher auf dem Wasser.
Die schönsten Fotos vom Herdecker Hobby-Canadier-Rennen
1/25
Die vier Schüler Sven und Simon Saborni (10) und Erik Eichholz (10) und Julius Tietz (12) haben sich gerade im Viererkanu auf 500 Metern im Sprint die Silbermedaille erkämpft und sich „gegen viele Ältere“ durchgesetzt, wie sie stolz erzählen. Es wird deutlich: Auch wenn es von außen so scheinen mag, der Kanurennsport ist kein Einzelsport, im Zweier- und Viererkanu oder Kanadier kommt es auf die Teamleistung an. Mit beeindruckend synchronen Paddelschlag bringen die Sportler das Boot vorwärts und schneiden durch das Wasser der Ruhr. Alle müssen das Gleichgewicht und den Schlag – den „Paddelrhythmus“ – halten. Im Boot des Wassersportverein Niederrhein Duisburg wird der von Julius Tietz vorgegeben. Mit der meisten Erfahrung unter seinen Teamkameraden sitzt der Zwölfjährige als Schlaggeber vorne. Dafür braucht es eine gewisse Ruhe und ein Gefühl für das richtige Tempo, dem alle anderen Teammitglieder folgen können. „Alle müssen eine Einheit bilden“, erklärt er seine Aufgabe.
Die Herdecker Kanu-Regatta ist ein idealer Vorbereitungstermin für die bevorstehende westdeutsche Landesmeisterschaft in zwei Wochen. Die Sportler sammeln Wettkampferfahrung und an den Mannschaftskonstellationen lassen sich noch Änderungen erproben. Hier sind aber alle Schüler auch Gewinner. Jeder bekommt auf der Siegerehrung eine Medaille verliehen, was den Kindern ein Strahlen ins Gesicht zaubert. Besonders laut ist der Jubel, wenn wieder ein Herdecker aufgerufen wird, egal für welche Platzierung. Leer ausgehen mussten die Herdecker bei ihrer Heimregatta keinesfalls. Alessia Fittig (14) und Tom Uphoff (14) belegten den zweiten Platz in der Mixed-Klasse im Zweierkanu der Schüler A, Emely Schlüpmann erkämpfte sich unter anderem den dritten Platz im Einer über 250 Meter und Kai Spenner und Jonas Schadwinkel holten sich den ersten Platz. Das spannendste Rennen der Regatta boten die Vierer-Kajak: Dort gewann die KG Essen, aber der Kampf um die Plätze dahinter war knapp.
Unter den Besuchern bewegt sich auch Kanu-Prominenz. Mit der Herdecker Rennsportlegende Kai Spenner, ehemaliger Nationalkader-Athlet und 2017 Weltmeisterschaft-Dritter, bewegt sich auf dem Wasser Spitzensport. „Nur zum Zuschauen“ ist Jule Hake vor Ort, die im August für Deutschland zu den Olympischen Spielen nach Paris fährt. Früher sei sie selbst als Schülerin bei der Herdecker Regatta mitgefahren. „Nur gute Erinnerungen“, erinnert sich die Kanutin des Kanu- und Skiclub Lünen.
„Wir sind sehr zufrieden. Da haben wir drauf hintrainiert.“
„Wir sind sehr zufrieden“, erklärt Jonas Schadwinkel, Trainer der Nachwuchsathleten in Herdecke. „Da haben wir drauf hintrainiert.“ Die Kanu-Regatta in Herdecke ist ein Gemeinschaftsevent und für die Kinder sei es auch immer wieder schön ihre eigenen Trainer im Wettkampf zu sehen. Zufrieden können sich die Herdecker auch mit der Leistung außerhalb des Wassers zeigen. „Eine gute Stimmung und viele positive Rückmeldungen“, resümiert Schadwinkel. Das ehrenamtliche Team des Herdecker Kanu-Clubs hat es auch zum 47. Mal geschafft, eine in Erinnerung bleibende Regatta aufzustellen. Und auch das Wetter hatte glücklicherweise einigermaßen mitgespielt, die starken Windböen, die einigen Schülern in den wackligen Booten doch Schwierigkeiten bereitet hatte, hat nachgelassen. Und Regen macht den Wassersportlern bekanntlich nicht zu viel aus.
Ergebnisse der Hobby-Canadier
Freundeskreises, Nachbarschaften, Firmenmannschaften, Sportabteilungen verschiedenster Vereine sowie Eltern von Rennsport treibenden Kindern paddelten zum Auftakt der 47. Herdecker Kanu-Regatta bei den Hobby-Canadier-Rennen. Hier sind die Ergebnisse, Damen, A: 1. Falschrumfahrer, 2. Magie Arms Damen Aktiv. B: 1. Projekt Vino, 2. Tabahulas Mixed. C: 1. Tabaluga, 2. AWO Kreisjugendwerk, 3. STT. Mixed Aktiv: 1. Wasserflöhe, 2. Das Team das mir persönlich am besten gefällt, 3. Sixpack. Herren, A: 1. Die SUPpen Helden, 2. Herdecke Eins, 3. Sportabzeichen Herdecke. Herren Aktiv: 1. No Match, 2. Emskrokodile, 3. Ems Piraten.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.