Hagen. Gegen das Tabellenschlusslicht Ehingen unterlag Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen mit 81:91. Trainer Harris spricht von Totalausfällen.
Dass man gegen einen Ligakonkurrenten nicht immer die gleiche Leistung abrufen kann, ist meistens naheliegend. Oft liegt eine halbe Saison zwischen den Aufeinandertreffen. Bei Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen und dem Tabellenletzten Team Ehingen Urspring waren es nur vier Tage.
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Dennoch zeigte das Hagener Team einen komplett anderen Auftritt. Konnte am vergangenen Mittwochabend noch ein 90:84-Sieg bejubelt werden, geriet die Mannschaft von Trainer Chris Harris beim Auswärtsduell unter die Räder und musste sich am Ende mit 81:91 (36:55) geschlagen geben und verliert damit auch den direkten Vergleich gegen die Baden-Württemberger. „Es ist naiv gewesen zu glauben, dass das Spiel ein Selbstläufer wird“, zeigte sich Harris nach dem Spiel wütend auf den Auftritt seiner Mannschaft.
Nur bis zum 6:6 (3.) präsentierten sich die Hagener auf Augenhöhe, bevor die Hausherren mit einem 13:0-Lauf das erste Mal ihre Ambitionen unterstrichen. „Sie waren bissiger, dominanter und in allen Punkten willensstärker als wir“, resümierte Harris, der mitansehen musste, wie seine Mannschaft überrannt wurde. Dabei waren es im Hinspiel noch die Hagener, die mit mehr Druck in die Partie starten konnten und sich am Ende auch Dank ihrer Willenskraft den Sieg sichern konnten.
Oshita macht Hagen das Leben schwer
Doch beim Spiel in Baden-Württemberg fanden die Phoenix-Spieler um Kapitän Dominik Spohr keinen Zugriff. Allen voran Christian Paul Oshita machte den Hagenern das Leben schwer. Allein in der ersten Halbzeit traf der Flügelspieler alle fünf Versuche von der Dreierlinie.
Doch Phoenix-Coach Harris reagierte, ließ Oshita in der Folge doppelt decken. Ihren Rhythmus fanden die Hagener dennoch nicht. Auffälligster Akteur der Gäste war im zweiten Viertel noch Kyron Cartwright. Der Point Guard arbeitete auf dem Feld für sein Team, versuchte seine Mitspieler anzuspornen und bemängelte lautstark die fahrlässigen Ballverluste. Doch es half nichts. „Wir haben nicht in das Spiel gefunden, sind nicht taff aufgetreten und haben uns von Ehingen deren Spiel aufzwingen lassen“, so Harris. Mit 19 Punkten Rückstand ging es in die Halbzeit.
Besseres drittes Viertel
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Und in dieser schienen zum Teil die richtigen Worte gefunden worden zu sein. Phoenix startete besser, die Dominanz der Hausherren nahm ab, die Hagener konnten sich in kleinen Schritten wieder ins Spiel kämpfen. Zwei Dreier von Marcel Keßen innerhalb von zwei Angriffen (24.) führte die Hagener wieder auf 49:61 heran. Keßen, der ein starkes drittes Viertel zeigte, war es auch, der das Harris-Team erstmals wieder auf einen einstelligen Rückstand heranbrachte (59:67, 29.).
Allerdings war auch das nur eine Ergebniskosmetik, viel näher kamen die Gäste nicht mehr heran: „Es hat das Ergebnis zwischenzeitlich vielleicht ein wenig schöner wirken lassen, aber sobald wir gewechselt haben, kam der totale Einbruch. Es war gruselig zu sehen, was manche da abgeliefert haben“, sah Phoenix-Trainer Harris wie seine Mannschaft das dritte Viertel gewinnen konnte und es in der Schlussphase kurzzeitig noch einmal zumindest im Bezug auf den direkten Vergleich spannend wurde.
Doch auch hier häuften sich die Fahrlässigkeiten, so dass am Ende nicht nur das Spiel, sondern auch der direkte Vergleich bei den Hausherren blieben.
Deutliche Worte von Harris
„Das war eine katastrophale Leistung und Einstellung. Was ein Großteil der Spieler gezeigt hat, war ein totaler Leistungsausfall, den man sich im Profi-Basketball einfach nicht erlauben darf“, geht der Hagener Coach Harris hart mit seinen Spielern ins Gericht. Damit bleibt Phoenix auswärts weiter sieglos.
Statistik:
Phoenix Hagen: Cartwright (21 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists), Delaney (7, 6, 2), Keßen (21, 8, 1), Haney (6, 6,0), Lodders (7, 2, 0), Bishop(0, 3, 3), Giese (7, 2, 1), Loch(0,0,0), Spohr (5, 3, 0, 1 /4 Dreiern), Aminu (7, 2, 2). Rebounds insgesamt: 37.
Ehingen: Oshita (24, 6/9 Dreiern), Hankerson (15), Langenfeld, Pagenkopf (20, 7 Rebounds, 7 Assists), Gille (4), Groh, Aunitz (3), Strangmeyer (7), Abrom (12), Jonah (6, 6 Rebounds). Rebounds insgesamt: 28.