Hohenlimburg. Der KC Hohenlimburg muss die Deutsche Meisterschaft im Kanuslalom absagen. Die Kanustrecke ist zerstört. Nachbarschaftshilfe nun im Vordergrund.
Am Morgen des 17. September sollte der erste Kanute auf der Strecke der Lenne die Deutsche Meisterschaft im Kanuslalom eröffnen. Doch aus diesem - abgespeckt geplanten - Event wird nichts. Das hat vor allem einen Grund. Das Jahrhundert-Hochwasser, das dazu geführt hat, dass in Hohenlimburg viele Menschen ihr Hab und Gut verloren haben, hat auch die Kanustrecke nicht unberührt gelassen. Im Gegenteil.
Kanustrecke: Wieder bei Null anfangen
„Die Strecke ist komplett kaputt, das werden wir in der Kürze der Zeit nicht hinkriegen. Das fängt bei Null an, das Ding wieder aufzubauen“, sagt Ralf Kriegel, Vorsitzender des Kanuclubs Hohenlimburg, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die komplette Seilanlage ist durch die herunter gefallenen Bäume sehr stark beschädigt worden. Es steht kein einziger Mast mehr, die Seile sind abgerissen, die Torseile weggeschwommen, ebenso wie die Torstäbe und die Aufhängungen.
Auf dem Mitteldamm sind viele Masten durch die Wassermassen herausgerissen worden. Auf dem unteren Teil der Strecke liegen aktuell noch zwei dicke Bäume, die sich vermutlich in den „Obstacles“ verkeilt haben.
Kanu-Keller in Hohenlimburg vollgelaufen
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Zurzeit wird die Strecke trocken gesetzt. „Ob es möglicherweise noch weitere Schäden am Kanal selbst gegeben hat, kann erst betrachtet werden, wenn das Wasser ganz abgelaufen ist“, heißt es von Seiten des Vereins. Auch der Kanu-Keller, in dem der Verein neben der Polizeiwache sein Equipment lagert, wurde geflutet - dort sind die Schäden auch noch nicht beziffert. Im Keller lagerte unter anderem die Ausstattung für die Regatta, unter anderem Zeitnahme, Lichtschranke und Anzeigen. Dort muss demnächst erst einmal alles aufgeräumt und trocken gelegt werden.
Doch selbst wenn eine Möglichkeit bestünde, die Situation in sieben Wochen zu beheben, käme die Meisterschaft für den Kanuclub nicht infrage. „Unser Verein ist aktuell noch sehr aktiv, in der Nachbarschaft zu helfen und zu retten, was noch zu retten ist. Es gibt zurzeit andere Prioritäten als jetzt an Kanu zu denken. Wir wollen nicht im September ein großes Sportfest veranstalten, wenn nebenan Häuser abgesoffen sind. Das wäre ein schlechtes Zeichen“, so Ralf Kriegel.
Schaden beim Land gemeldet
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Eine Sportstätte sei aktuell nicht so wichtig, wenn „nebenan immer noch Leute Geröll aus ihren Häusern schaufeln und alles verloren haben.“ Wann die Kanustrecke repariert wird, steht also erst einmal in den Sternen. Wenn der Verein sich „irgendwann“ um die Strecke kümmert, müssen nahezu alle Materialien neu besorgt werden.
Die Kanustrecke ist eine städtische Anlage, daher hat die Stadt den Schaden an der Lenne schon beim Land als Hochwasser-Schaden gemeldet. „Wir wissen aber nicht, ob und wann da was kommt“, so Kriegel.