Wetter/Herdecke. Zwei Szenarien legt der Handball-Verband Westfalen vor. Realistisch ist die zweite mit freiwilliger Teilnahme ohne Absteiger ab April.
Wie geht es weiter in dieser Saison mit den heimischen Handballern? Der Handballverband Westfalen hat zwei Alternativszenarien entworfen, das Erweiterte Präsidium hat dazu nun folgende Beschlüsse gefasst: 1. Sofern zulässig, wird der Spielbetrieb in den Ober-, Verbands- und Landesligen der Frauen und Männer am 1. März wieder aufgenommen und die angefangene Saison durch eine Einfachrunde zu Ende gespielt. 2. Wenn ein Start am 1. März mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit nicht möglich ist, werden – sofern dann zulässig – im April und Mai unter allen aufstiegswilligen und -berechtigten Vereinen die vorgesehenen Aufsteiger in den einzelnen Spielklassen ausgespielt. Dazu wird es eine Neuorganisation der Staffeln geben.
Wer nicht spielen will, muss keinen Abstieg fürchten
Für Vereine, die nicht aufsteigen, aber die Fortsetzung des Spielbetriebs wünschen, soll in Variante zwei ein entsprechender Wettbewerb organisiert werden. Hierbei werde auch kurzfristig auf das aktuelle Pandemiegeschehen reagiert. Sofern notwendig, wird dieses unter vom Verband vorgegebenen Testkonzepten erfolgen. Sportliche Absteiger sind nicht vorgesehen. Nur Vereine, die nicht erneut melden, werden bei der Saisonplanung 2021/2022 nicht mehr berücksichtigt. „Mit dem nunmehr vorgestellten Abläufen haben die Vereine ein bisschen mehr Planungssicherheit in dieser unruhigen Zeit. Vereine, die aktuell nicht spielen können oder wollen brauchen nicht befürchten, dass sie aufgrund des Virus absteigen müssen", erklärte Bernd Kuropka, im HV Westfalen stellvertretender Vorsitzender der Technischen Kommission: "Ich bin der Überzeugung, dass wir mit diesem Angebot die Interessen der Vereine erfüllen werden. Für jeden Verein, der
spielen kann und möchte, haben wir nunmehr ein Angebot.“
Saison 2021/22 fängt früher an
Absehbar ist, dass die zweite Variante mit freiwilligem Spielbetrieb greifen wird. Denn ein Re-Start ab dem 1. März erscheint sehr unwahrscheinlich, dazu müssten direkt nach dem aktuellen Lockdown Anfang Februar die Hallen wieder für den Trainingsbetrieb geöffnet werden. Mit dem letzten Wochenende im August hat das Erweiterte Präsidium zudem den Saisonstart für die nächste Saison 2021/22 festgelegt. Es wird dann in jedem Fall einen erhöhten Abstieg geben, um in angemessener Zeit wieder auf die Sollstärken der Staffeln zurück zu kommen.
Betroffen sind im Verbands-Spielbetrieb etwa die Herren der HSG Herdecke/Ende und die Damen der HSG Wetter/Grundschöttel in der Landesliga. Nach den Entscheidungen im Präsidium des HV Westfalen sind nun auch die Kreise am Zug, die für ihren Spielbetrieb eigene Regeln aufstellen. Das gilt auch für die Bezirksligen um die Herren der HSG Wetter/Grundschöttel. Hier hatten sich die Kreise Lenne-Sieg, Iserlohn/Arnsberg, Hagen/Ennepe-Ruhr, Ruhrgebiet und Dortmund darauf verständigt, die Saison in den gemeinsam betriebenen Bezirksligen Ruhrgebiet und Südwestfalen abzubrechen, wenn es bis zum zweiten März-Wochenende keine Wiederaufnahme des Spielbetriebs geben sollte.
Jugend soll noch Spielmöglichkeiten erhalten
Für den Jugendspielbetrieb ist eine Aufnahme des Spielbetriebs nur dann möglich, wenn die Saison nicht wie üblich nach Ostern endet, sondern bis zu den Sommerferien verlängert wird. Patrick Puls (VP Jugend) - so erklärte der HV Westfalen - habe sich mit der zentralen Frage, ob man diesem „Corona-Jahrgang“ nicht zumindest noch die Chance auf einen Wettkampf in seiner jetzigen Altersklasse geben sollte, in sechs Online-Konferenzen an die Vereine gewandt und auch daraufhin viele Gespräche geführt. „Natürlich hat gerade für unsere Jugendlichen die Rückkehr zum Trainingsbetrieb, mithin die Mannschafts- und Alltagstrukturen eine essentielle Bedeutung", sagte er. Die Rückmeldungen zeigten, dass es so gut wie allen Beteiligten sehr wichtig sei, den Jugendlichen noch eine Perspektive auf eine Spielmöglichkeit für die bestehenden Mannschaften, die teilweise seit März 2020 nur trainiert haben, zu geben. Ob dies in der verkürzten Ausspielung von Meisterschaften anhand der bestehenden Staffelstrukturen enden könne oder nur noch Zeit für neu gebildete Kleingruppen bleibt, werfde vom Zeitpunkt des zulässig möglichen Wiedereinstiegs abhängig sein. „Die Alternative wäre nur, die Saison überhaupt nicht aufzunehmen und beim Wiedereinstieg mit den neuen Jahrgängen zu starten. Damit hätten wir den Jugendlichen ihr Jahr komplett genommen. Das wollen wir verhindern“, ergänzte Puls.