Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen steht vor der Einigung mit einem US-amerikanischem Center. Eine weitere Nachverpflichtung wird angestrebt.

Die körperlichen Anstrengungen des Spielbetriebs wurden für ProA-Zweitligist Phoenix Hagen zuletzt weniger, nach mehreren englischen Wochen ist etwas Ruhe eingekehrt. Für das Training der Basketballer gilt das momentan umso weniger. Chefcoach Chris Harris verlangte seinen Spielern in dieser Woche jede Menge ab. Es ging auch um Taktik, aber in erster Linie wurde das adressiert, woran es bei der jüngsten 75:83-Niederlage in Trier mächtig haperte: Kampf, Härte, Einsatz.

Mit verbesserter Einstellung in der Verteidigung will man sich am Samstagabend gegen den Tabellenzweiten MLP Academics Heidelberg präsentieren (19 Uhr, sportdeutschland.tv).

Cameron Delaney wieder voll belastbar

„Heidelberg steht nicht ohne Grund mit einem Punkteschnitt von 92,1 auf Platz zwei in der Liga. Da müssen wir defensiv auf jeden Fall voll auf der Höhe sein und auch besser für den Rebound arbeiten als wir das zuletzt gegen Trier getan haben“, sagt Harris. Die gute Nachricht: Cameron Delaney, drittbester Phoenix-Scorer und vielseitiger Guard, ist nach überstandener Handverletzung wieder voll belastungsfähig. In Trier spielte Delaney mit angezogener Handbremse.

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Das Phoenix-Team wird wieder nur zu zehnt sein, weil sich Javon Baumann nach einer Operation an den Stirnhöhlen noch schonen muss. Doch der ProA-Klub steht laut Geschäftsführer Patrick Seidel kurz vor der Verpflichtung eines US-amerikanischen Centers als Ersatz. „Noch können wir keinen Vollzug melden, aber es könnte jeden Moment soweit sein“, sagt Seidel.

Ein zweiter Spieler soll Phoenix verstärken

Aber dies wird vielleicht nicht die einzige Nachverpflichtung sein. Ein zweiter Profi soll das Team von Trainer Harris in den nächsten Wochen verstärken. „Unsere Wunschlösung ist es, einen Importspieler sowie einen deutschen Spieler zu holen“, berichtet Seidel. Die zweite Nachverpflichtung sei „aber nicht zwingend notwendig“.

Unter normalen Umständen hätte Phoenix bereits einen neuen Spieler präsentiert – doch in der Corona-Saison ist nichts normal. „Es war noch nie so schwierig, geeignete Spieler zu finden“, weiß Seidel, dass die meisten Profis längst irgendwo untergekommen sind und Vereine wegen der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Pandemie ihre Kader zusammenhalten. Zudem müsse man jetzt „fertige“ Profis verpflichten, die nicht viel Zeit benötigen, um sich ihrem neuen Umfeld anzupassen.

Hilfe unterm Basketballkorb

Man sei es nach vier schmerzvollen Niederlagen in Folge Fans und Sponsoren schuldig, wieder Siege einzufahren und die Saison nicht einfach vor sich hinplätschern zu lassen – selbst wenn es womöglich keinen Absteiger aus der ProA geben wird.

Vom aktuellen Kader sei man bei Phoenix zwar nach wie vor überzeugt, allerdings „fehlt bei dem einen oder anderen Spieler der Entwicklungssprung, den wir uns erhofft hatten“, räumt Patrick Seidel ein. Insbesondere beim defensiven Rebound brauchen die Hagener Basketballer mehr Hände, die zupacken können.

Fans kritisierten in den sozialen Medien zuletzt die Einstellung der Mannschaft scharf. „Was das angeht, bin ich hin- und hergerissen. Einerseits weiß ich, was die zweifache Quarantäne mit der Fitness des Teams gemacht hat“, findet der Phoenix-Geschäftsführer. „Andererseits ist die Quarantäne jetzt fast zwei Monate her und kann nicht alleine die Erklärung dafür sein, dass nicht gut genug ausgeboxt wird.“

+++ Info +++

Bei zehn Spielen mussten Phoenix Hagens nächster Gegner, die Academics Heidelberg, lediglich zweimal als Verlierer das Parkett verlassen: am dritten Spieltag in Leverkusen (81:93, wobei die Revanche im Rückspiel mit 103:75 deutlich ausfiel) sowie am 9. Dezember im Spitzenspiel gegen Rostock, wo die Heidelberger ganz knapp davor waren, den Ligaprimus zu schlagen (88:91).

Vielleicht erwächst aus der Belastung der Gäste ein kleiner Vorteil für Phoenix: Erst am Mittwoch mussten die Academics gegen Karlsruhe antreten, gewannen aber klar mit 91:79. Topscorer im offensivstarken Team von Trainer Branislav Ignjatovic sind die Guards Jordan Geist (16,4 Punkte pro Spiel), Shyron Ely (16) sowie Sa’eed Nelson (14,8/5,7 Assists).